Fußball-Oberliga 1:0 gegen Eisbachtal: Last-Minute-Tor erlöst Eintracht Trier

Trier · Mittelfeldspieler Dominik Kinscher zirkelt in der 90. Minute den Ball per Freistoß zum Treffer des Nachmittags ins Netz. So verlief der Rest des Spiels.

 Im Zweikampf: Christopher Bibaku, Nr. 9.

Im Zweikampf: Christopher Bibaku, Nr. 9.

Foto: TV/Hans Krämer

Diese kleine Spitze wollte sich Eintracht-Trainer Josef Cinar nicht verkneifen. „Nach den Eckbällen, die ,Kinschi’ heute geschossen hat, habe ich nicht ganz daran geglaubt, dass er das Ding so reinknallt.“

Hat er aber. Und damit Eintracht Trier den ersehnten Sieg im ersten Saisonspiel beschert. In der 90. Minute legte sich Kinscher den Ball zu einem Freistoß gut 25 Meter vom Tor entfernt zurecht - und zirkelte ihn zum 1:0-Endstand ins Netz. Riesenerleichterung in den Reihen der Blau-Schwarz-Weißen, die ein zähes Spiel doch noch zu einem guten Ende geführt hatten.

Der Neustart nach zehnmonatiger Zwangspause in der Fußball-Oberliga ging dem SVE nicht leicht von der Hand. Da waren zum einen die Bedingungen. Das schwül-heiße Wetter begünstigte nicht gerade ein leichtfüßiges Spiel und verlangte den Akteuren einiges ab. Und da war der Gegner. Die Sportfreunde Eisbachtal standen gut und massiv organisiert. Eine Fünfer-Abwehrreihe und eine Dreier-Mittelfeldkette bildeten das engmaschige Abfangnetz der Gäste, in dem sich der SVE mehr als einmal verfing.

 Kinschis Jubel.

Kinschis Jubel.

Foto: TV/Hans Krämer

Bei der Eintracht fehlten Bewegung und eine flinke Ballzirkulation, um die Gäste in Verlegenheit zu bringen. Der SVE versuchte es mit hohen Bällen hinter den Abwehrriegel - ein Mittel, das aber nur mittelprächtig funktionierte.

„Beide Mannschaften haben unheimlich viel investiert, und bei den Temperaturen war es ein wahnsinnig intensives Spiel für beide Teams. Eisbachtal hat uns das Leben schwer gemacht. Wir wollten spielerisch durchkommen, aber wir kamen nicht 100-prozentig durch“, analysierte SVE-Linksverteidiger Kevin Heinz. Und dennoch gab’s frühzeitig die große Chance zur Führung. Tim Garnier hatte in der 14. Minute freie Schussbahn, doch er traf den Ball nicht richtig – Gäste-Torwart Luka Schuhmacher nahm den Ball locker auf.

Die Gäste zeigten sich nur sporadisch weit in der Hälfte der Trierer – und hatten vor der Pause auch eine richtig gute Gelegenheit. Luis Hesse hatte in der 39. Minute nur noch Eintracht-Schlussmann Denis Wieszolek vor sich, doch er setzte seinen Schuss zu hoch an.

Der SVE musste vor 924 Zuschauern im Moselstadion auf den angeschlagenen Kapitän Simon Maurer verzichten, für ihn verteidigte Jason Thayaparan an der Seite von Henk van Schaik. In der Sturmmitte begann Neuzugang Christopher Bibaku.

Auch nach dem Seitenwechsel blieb Trier unglücklich in den Aktionen vor dem gegnerischen Tor – Tim Garnier und der eingewechselte Edis Sinanovic machten aus guten Abschlusssituationen zu wenig (54., 72.). Die Gäste machten dafür ein bisschen mehr Betrieb – Johannes Moog zwang mit einem Schuss Eintracht-Torwart Denis Wieszolek zu einer Parade (58.).

Pech hatte der SVE, als Pascal Heene einen Schuss von Kinscher vor der eigenen Torlinie blockte (78.). Und Glück hatten die Moselaner, als nach einem Gestochere der Ball am Pfosten landete, ehe Wieszolek die Situation bereinigte (89.). Eisbachtal eröffneten sich mehrere gute Kontergelegenheiten, die die Sportfreunde aber nicht gut ausspielten.

„Es war ein sehr schwieriges Spiel für uns, auch wenn wir unsere Torchancen hatten. Uns hat häufig die Zielstrebigkeit gefehlt. Mit etwas Pech können wir das Spiel auch mit 0:1 verlieren. Mich freut, dass wir über die Bank das Spiel gewonnen haben, Wir haben eine Mannschaft mit einer guten Breite. Dass Kinschi den Ball am Ende so reinzirkelt, ist für uns Gold wert gewesen“, bilanzierte Cinar. Da waren auch die Eckbälle zuvor schnell vergessen.

Für den SVE-Coach war die Partie ein Fingerzeig auf folgende Begegnungen: „Wir werden immer wieder auf Mannschaften treffen, die tief und gut verteidigen sowie mit einer Fünferabwehrreihe spielen. Da brauchen wir Lösungen. Vor uns liegt noch viel Arbeit.“

Eintracht Trier: Wieszolek – Kaluanga, Thayaparan, van Schaik, Heinz – R. Garnier – Brandscheid (59. Sinanovic), T. Garnier (58. Kinscher), Roth (85. Amberg), Kahyaoglu (65. König) – Bibaku

Sportfreunde Eisbachtal: Schuhmacher – Jost, Jung, Hundhammer, Heene, Tuchscherer (69. Tautz) – Leber (46. Duchscherer), Brühl (90./+1 Stahlhofen), Hesse – Moog, Max. Hannappel (81. Trabusch)

Tor: 1:0 Kinscher (90.)

Schiedsrichter: Christoph Busch

Zuschauer: 924

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort