Rudern 30 Stunden Training für die Ruder-EM

Trier/Berlin/Ioannina · Katharina Bauer vom RV Treviris und Johannes Thein von der Rudergesellschaft Trier starten am ersten September-Wochenende bei der Ruder-Europameisterschaft der unter 23-Jährigen. Der TV stellt die beiden Sportler vor.

 Johannes Thein von der Rudergesellschaft Trier startet bei der U-23-Europameisterschaft im Leichtgewichts-Doppelzweier, der einzigen olympische Skull-Bootsklasse der Leichtgewichtsruderer.

Johannes Thein von der Rudergesellschaft Trier startet bei der U-23-Europameisterschaft im Leichtgewichts-Doppelzweier, der einzigen olympische Skull-Bootsklasse der Leichtgewichtsruderer.

Foto: Holger Teusch

Auch seit Johannes Thein sein Abitur in der Tasche hat, hat der 20-Jährige nicht mehr Freizeit. Statt Pauken steht für den U-23-Sportler der Rudergesellschaft Trier Training auf dem Stundenplan. „Zwölf bis vierzehn Einheiten pro Woche, so 25 bis 30 Stunden“, erzählt Thein, kommen so zusammen. Alles ist in den letzten Wochen auf ein Ziel ausgerichtet: die Europameisterschaften der unter 23-Jährigen am 7. und 8. September im griechischen Ioannina. Thein hat sich zusammen mit Tim Bier von der RG Treis-Karden für den Leichtgewichts-Doppelzweier, dem einzigen olympischen Skull-Boot in der Leichtgewichtsklasse qualifiziert. Es ist der größte Erfolg, den der junge Mann aus Wasserliesch in bisher sechs Jahren Leistungsrudersport bisher erzielt hat. „Das Saisonziel war schon EM oder WM“, sagt er selbstbewusst, mit welchen Erwartungen er ins Jahr gegangen ist.

Die U-23-Weltmeisterschaft hat Thein nur knapp und mit etwas Pech verpasst. Bei einer der Leistungsüberprüfungen im Frühjahr, den Deutschen Kleinboot-Meisterschaften in Köln, war er krank. Damit war der WM-Zug für Thein bereits abgefahren. Denn beim letzten Leistungstest Ende Mai in Hamburg konnte er nur noch in der sogenannten zweiten Abteilung starten, aus der heraus gar nicht mehr das A-Finale, in dem um die WM-Startplätze gekämpft wurde, erreichen konnte. „Für die DM in Köln war das schon ärgerlich, aber für Hamburg hat das für mich auch den Druck rausgenommen“, hadert Thein aber nicht.

Zusammen mit Tim Bier aus Dünfus (Kreis Cochem-Zell) bekam er die Chance im Leichtgewichts-Doppelzweier zu starten. Ein Glückfall, weil durch die räumliche Nähe mehr gemeinsame Trainingseinheiten möglich sind. „Wir haben mindestens einmal pro Woche getroffen. Am Anfang in Treis-Karden, dann in Trier“, erzählt Thein und erklärt: „Das ist wichtig, damit man zu einem eingespielten Team wird.“

 Katharina Bauer vom RV Treviris Trier startet bei der U-23-Europameisterschaft in Griechenland im deutschen Achter.

Katharina Bauer vom RV Treviris Trier startet bei der U-23-Europameisterschaft in Griechenland im deutschen Achter.

Foto: Holger Teusch

Denn der leichte Doppelzweier ist als einzige olympische Skull-Bootsklasse (jeder Ruderer hat zwei sogenannte Skulls; gegenüber Riemen: je einen) eine der wichtigste Klassen im Leichtgewichtsrudern (Durchschnittsgewicht der Bootsmannschaft unter 70 Kilogramm). „Der Leichtgewichts-Doppelzweier ist immer hart umkämpft“, sagt Ruder-Landestrainer Benedikt Schwarz (Trier), der das Duo Thein/Bier gut aufgestellt sieht: „Vom Potenzial her denke ich, können sie gut mitfahren.“ Theins Traum wäre das Erreichen des A-Finales der besten sechs Boote.

Zurzeit holen sich der Wasserliescher und Bier im Trainingslager des Deutschen Ruderverbands in Berlin den letzten Schliff. Mit dabei ist auch Katharina Bauer vom RV Treviris Trier. Morgens 18 Kilometer Rudern und nachmittags noch einmal 16 Kilometer stehe bis zur Abreise nach Griechenland oft auf dem Programm, erzählt die Abiturientin.

 Johannes Thein von der Rudergesellschaft Trier startet bei der U-23-Europameisterschaft im Leichtgewichts-Doppelzweier, der einzigen olympische Skull-Bootsklasse der Leichtgewichtsruderer.

Johannes Thein von der Rudergesellschaft Trier startet bei der U-23-Europameisterschaft im Leichtgewichts-Doppelzweier, der einzigen olympische Skull-Bootsklasse der Leichtgewichtsruderer.

Foto: Holger Teusch

Bauer war zusammen mit ihrer Vereinskameradin Annika Elsen bereits im vergangenen Jahr U-23-EM-Achte im Zweier. Doch diese Saison lief es bei dem Duo nicht rund. „Das DM-Finale (Anmerkung: sechster Platz) war nicht optimal, weil unser Steuer verstellt war und wir das erst nach dem Rennen gemerkt haben“, erzählt Bauer. Dann kam eine Verletzung von Elsen. Versöhnlich ist für Bauer, dass sie für den Achter nominiert wurde. Die 19-Jährige sieht diesen internationalen Einsatz auch als Chance zu lernen. Denn nach der Europameisterschaft geht es sofort weiter im Training. „Dann ist Annika hoffentlich wieder fit“, sagt Bauer. Das Ziel für 2020 heißt U-23-WM.

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