TRIER/MONTE CARLO 40 Jahre nach Röhrl kommt Rath

TRIER/MONTE CARLO · Wie der Trierer Motorsportler Alexander Rath seine erste Teilnahme an der Rallye Monte Carlo bilanziert, und welches historische Ereignis er an der Seite seines Hunsrücker Partners Marijan Griebel erlebte.

 Erlebnis Monte: Für den Trierer Alex­ander Rath war es eine unvergessliche Herausforderung, aber auch ein besonderes Erlebnis.

Erlebnis Monte: Für den Trierer Alex­ander Rath war es eine unvergessliche Herausforderung, aber auch ein besonderes Erlebnis.

Foto: privat

Eigentlich hatte Alexander Rath seine Karriere als Co-Pilot bei den richtig großen internationalen Events schon beendet – und das schon nach dem gemeinsamen Auftritt mit Marijan Griebel im Citroen WRC-Auto bei der Rallye Deutschland 2018. Aber was heißt schon „eigentlich“, wenn die „Monte“ ruft? Die Rallye Monte Carlo, die „Mutter aller Rallyes.“ Und so saß der Trierer Unternehmer am Donnerstagabend neben dem Mann, mit dem er im Oktober vergangenen Jahres zum zweiten Mal Deutscher Rallyemeister geworden war, im Cockpit eines Opel Corsa Rallye4 und nahm seine erste „Monte“ in Angriff. Es war für ihn eine Rallye, die vom Erlebnis und Ergebnis her „das größte war, was ich je erlebt habe“.

40 Jahre, nachdem Rallye-Ikone Walter Röhrl in einem Heck-angetriebenen Opel Ascona 400 in den französischen Seealpen den Quattros das Nachsehen gegeben hatte, waren der aus Hahnweiler im Kreis Birkenfeld stammende Marijan Griebel und sein langjähriger Co-Pilot aus Trier das einzige deutsche Paar unter 75 Startern, das beim Start in eine neue WM-Ära mit den hybridangetriebenen Rallye1-Fahrzeugen die Fahne der Autonation Deutschland hochhielt. Der Einsatz der beiden war erst wenige Tage vor dem ersten diesjährigen WM-Lauf zustande gekommen.

„Als Marijan anrief und fragte, ob ich nicht doch noch einmal Lust auf was Großes hätte, habe ich ihn gefragt: Was willst Du denn fahren?  Und als er dann sagte ‚die Monte‘, da ging dann alles ziemlich schnell. Obwohl das für mich vorher mit der Firma schon sehr fordernd war. Aber Marijan hat mir bei der Vorbereitung sehr viel abgenommen. Er kann sich seine Zeit mit seinem 50-Prozent-Job bei der Polizei ja viel besser einteilen als ich. Aber für eine Monte geht bei der reinen Co-Pilot-Arbeit natürlich noch einmal mehr Zeit drauf“,  berichtet Rath am Montagmorgen im Gespräch mit dem TV. Da war er schon wieder zu Hause. „Um 21 Uhr am Sonntagabend habe ich in Nizza im Flieger gesessen und dann hat mich die Freundin in Luxemburg abgeholt.“

Die sportliche Herausforderung mit 17 Wertungsprüfungen über die teils vereisten Straßen der Alpes Maritimes rund um Gap waren das eine. Aber der Auftakt zur WM,  die berühmteste Rallye der Welt, das elektrisierende Duell Ogier gegen Loeb und natürlich das gesamte Flair Monte Carlos, der Côte d‘Azur, das war das andere. „Das war mit nichts zu vergleichen, was ich bisher erlebt habe“, bekräftigt Rath und spricht auch für seinen Mitfahrer im Käfig: „Für Marijan wäre für die Monte auch kein anderer neben dran in Frage gekommen. Wir haben schon soviel gemeinsam gemacht, da kamen wirklich nur wir beide in Frage.“

Am Ende stand am späten Sonntagnachmittag für beide auch noch ein starkes sportliches Ergebnis: Rang zwei in ihrer Klasse RC4, Position 28 im Gesamtklassement. 29:01,5 Min Rückstand auf den Gesamtsieger. Nur einen Rang hinter den Klassensiegern, der französischen Paarung  Fotia/Dunand in einem Renault Clio Rallye4. Die Rallye habe alle ihre Erwartungen übertroffen, meinte Rath. „Es war einfach nur geil. Am Sonntag konnten wir alle Wertungsprüfungen in unserer Klasse gewinnen und hatten noch einmal eine Menge Spaß. Vielleicht waren wir zu Beginn etwas zu vorsichtig und respektvoll vor dieser großen Aufgabe. Aber letztlich sind wir voll zufrieden mit dem Ergebnis.“

Schließlich wurden beide bei der Siegerehrung auch noch Zeugen eines historischen Ereignisses. Der Sieg der Jubiläums-Monte ging nach einem überaus spannenden Finale mit dem amtierenden Weltmeister Sébastien Ogier an dessen Landsmann und Rekord-Weltmeister, den „Trier-Seriensieger“ Sébastien Loeb, mit seiner neuen Beifahrerin Isabelle Galmiche im Ford Puma Rallye1.

Es war der 80. Sieg für den Elsässer bei einem WRC-Lauf. Der erste überhaupt, den er nicht auf einem Fahrzeug der französischen Marke Citroen einfuhr. Für Loeb war es der achte Monte-Triumph, mit 47 Jahren ist er nun der älteste Sieger eines Laufes zur Rallye-Weltmeisterschaft.

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