Fußball-Bezirksliga West 8:2 – Geisfelder lassen es gegen Kyllburg krachen

Fußball-Bezirksliga: Zewen bremst Wallenborn aus. Ex-Trierer Kahyaoglu und Szimayer bringen Wittlich auf Kurs.

SG Geichlingen – SV Hetzerath 4:2 (1:1) Während der SV Hetzerath auch nach dem zwölften Spiel in Folge auf einen Sieg wartet, sind beim Tabellenvorletzten aus der Eifel die Hoffnungen auf den Klassenerhalt zurück. Dabei legte Hetzerath in der zehnten Minute durch Mario Kön vor, ehe Tim Nottinger nach Vorarbeit von Nils Trierweiler der Ausgleich gelang – 1:1 (23.). Im zweiten Durchgang investierte Geichlingen deutlich mehr in sein Offensivspiel und wurde mit einem Doppelschlag von Jannick Böwen (50.) und erneut Nottinger (54.) zur 3:1-Führung belohnt. Die Gäste versuchten alles, noch mal zum Ausgleich zu kommen, nachdem Luca Schütz mit einem verwandelten Foulelfmeter und seinem 15. Saisontreffer auf 2:3 verkürzt hatte (60.), doch den endgültigen Genickschlag versetzte den Gästen Marcel Lemmer, der in der 78. Minute eine Flanke von Noah Prinz zum 4:2 verwertete. Hetzeraths Vorsitzender Christian Höfig war bedient: „Das Ergebnis ist deprimierend, weil wir 1:0 geführt haben, das Spiel aber nach und nach aus der Hand gegeben haben. Wir hatten uns vor dem Spiel beim Tabellenvorletzten so viel vorgenommen. Umso enttäuschter sind wir, dass der Schuss dann nach hinten losgegangen ist.“

SG Saartal Trassem – SV Lüxem 0:1 (0:0)

Trotz reichlich Torchancen ging die SG Saartal gegen ein gut organisiertes und effektives Lüxem leer aus. Lukas Kramp war es vorbehalten, die Partie für die Hausherren zu entscheiden, doch entweder scheiterte der Trassemer Torjäger an Pfosten oder Latte oder am gut aufgelegten Lüxemer Schlussmann Stefan Stroh, der bei Schüssen von Nico Ockfen, Keven Schuh sowie von Lucas Jakob dreimal auf der Linie rettete. Nach einem Fehler im Aufbauspiel erkämpfte sich Nils Thörner in der 86. Minute den Ball, bediente den zentral postierten Nils Schermann, der nach einem Abwehrspieler auch noch Saartals Keeper Jonas Krista verlud und cool einschob – 0:1 (86.). Lüxems Trainer Oliver Hongla freute sich diebisch über drei Punkte, die den SVL ins gesicherte Mittelfeld katapultiert. „Wir haben zum ersten Mal taktisch sehr diszipliniert gegen den Ball gearbeitet und es endlich mal geschafft, eine konstant gute Leistung über 90 Minuten zu zeigen. Schoden hatte jedoch ein klares Chancenplus, auch einen Elfmeter hätten sie bekommen müssen, als Nicolas Jakob gefoult wurde. Wir waren sehr effektiv.“ Saartal-Coach Heiko Niederweis sah eine „bittere Niederlage in einem ausgeglichenen Spiel, bei dem wir Konsequenz, Entschlossenheit und Präzision im Abschluss haben vermissen lassen.“ 

SG Geisfeld – SG Kyllburg 8:2 (6:1)

Haarsträubende Fehler in der Hintermannschaft inklusive Torwart führten für Kyllburg zu einer deftigen Auswärtspleite, die auch zweistellig hätte ausgehen können. Per Doppelpack hatte André Lochen nach acht Minuten bereits zwei Tore vorgelegt. Mit einem direkt verwandelten Freistoß gelang Jonas Mart das 3:0 (19.), und als Spielertrainer Christian Alt das 4:0 erzielte, war die einseitige Partie bereits nach 23 Minuten entschieden. Nico Hüweler betrieb mit seinem Treffer – wie Daniel Robertz in der 83. Minute beim Stand zum 2:8 – zunächst Schadensbegrenzung (33.), doch Superknipser Lochen machte mit einem weiteren Doppelpack zur Halbzeit das halbe Dutzend voll. Maurice Speicher legte nach dem Wechsel mit seinen beiden Toren den Grundstein zum späteren 8:2-Kantersieg, den SG-Fußballchef Uwe Cronauer als hochverdient bezeichnete. „Uns gelang ein Blitzstart, bei dem jeder Schuss ein Treffer war. Es war eine geschlossen gute Kollektivleistung, bei der wir endlich mal viele Tore geschossen und große Effizienz gezeigt haben.“ Kyllburgs Trainer Roger Reiter sprach von „einer desolaten Abwehrleistung. Es wird schwierig, wenn man nach 23 Minuten schon 0:4 zurückliegt. Das einzig Positive ist, dass Daniel Robertz eine Viertelstunde wieder gespielt und ein Tor erzielt hat.“

SV Konz – SG Mont Royal Enkirch 4:2 (4:2) Gegen das Schlusslicht vom Moselstrand ließ der SV Konz nichts anbrennen und markierte durch Pascal Cremer (6.) ein frühes Tor vor, ehe es zwischen der 14. und 18. Minute weitere drei Mal im Kasten der SG Mont Royal klingelte. Marc Picko, Stefan Becker sowie Jeremy Kaiser hatten die Saar-Mosel-Städter komfortabel mit 4:0 in Front geschossen. Doch Enkirch gab sich nicht auf, nutzte seine wenigen Möglichkeiten konsequent und hielt die Spannung nach den Treffern von Julian Jung (36.) und Christopher Schulz (45.) offen. Der SVK schaltete nach dem Wechsel zwei Gänge zurück und ließ die Dynamik aus dem ersten Abschnitt vollends vermissen. Als sich Kaiser und Tim Laudwein, der seinen ersten Einsatz nach monatelanger Verletzung feierte, nicht einig waren, wäre Niklas Stephan beinahe noch der 3:4-Anschlusstreffer gelungen (58.). Der Konzer Trainer Thomas Berens sah zwei grundverschiedene Halbzeiten. „Wir haben 20 Minuten auf hohem Niveau und mit hohem Tempo Fußball gespielt, waren dann aber in den Zweikämpfen nicht mehr fokussiert genug. So haben wir Mont Royal zu zwei Toren eingeladen und waren zu fehlerbehaftet. Nach dem 4:0 haben sich einige offenbar in den Liegestuhl zurückfallen lassen.“ 

TuS Mosella Schweich – SV Schleid 3:0 (1:0) Im Spitzenspiel Zweiter gegen Dritter sahen die gut 400 Zuschauer am Winzerkeller drei Platzverweise, ein spielerisch anspruchsvolles, emotionales, aber zugleich chancenarmes Match. Nach Vorarbeit von Jens Schneider schloss Valentin Frick einen schnellen Angriff über die rechte Seite für die Hausherren erfolgreich ab, ehe die Mosella nach der Roten Karte gegen Joshua Rodrigues geschwächt wurde (15.). Schleid investierte viel nach vorn, musste aber immer wieder auf der Hut vor den im Expresstempo vorgetragenen Angriffen der Schweicher sein. Im Zuge dessen sah Schleids Defensivmann Nicolas Hartmann mit dem Halbzeitpfiff die Ampelkarte. Im Zuge einer schnellen Umschaltbewegung erzielte Ex-Eintrachtler Schneider nach Pass von Dick mit dem zweiten Schweicher Tor die Entscheidung – 2:0 (67.). Nach dem dritten Treffer durch Stephan Schleimer (88.) sah Schleids Arthur Hartwick Gelb-Rot (89.) und ist im nächsten Spitzenspiel gegen RW Wittlich gesperrt. Schweichs Coach Thomas Schleimer lobte die Leidenschaft und tolle Mentalität seiner Elf. „Nach der Roten Karte für Josh haben wir taktisch zunächst umstellen müssen, insgesamt aber brutal leidenschaftlich verteidigt und ein gutes Umschaltspiel zelebriert. Mit einer Riesenwillensleistung haben wir auch in der Höhe verdient gewonnen.“

SG Wallenborn – SG Zewen 0:2 (0:2)

Gegen das in vier Partien in Folge siegreiche Wallenborn fand der Aufsteiger eine seriöse Antwort und durchkreuzte die Siegesserie der Vulkaneifeler eindrucksvoll. Justus König nutzte eine abgefälschte Freistoßflanke von Erik May per Kopf zur frühen Gästeführung (13.), ehe Lukas Görgen in der 34. Minute nach einer Flanke von Moritz Neufang zum 0:2 getroffen hatte. Im zweiten Durchgang erhöhte Wallenborn Tempo und Zielstrebigkeit, doch die glatt Rote Karte gegen Sebastian Hilgers (67.) nach einer unübersichtlichen Aktion gegen Zewens Max Meyer durchkreuzte jegliche Bemühungen der Vulkaneifeler, nochmals für eine Wende zu sorgen. Yannick Andreas, Tim Höfer und Lars Wagner ließen einen höheren Gästesieg aus. „Wir waren von Anfang an körperlich präsent und gut in den Zweikämpfen drin und hätten zur Halbzeit auch 3:0 oder 4:0 führen können. Bis auf einen Schlenzer von Hilgers haben wir wenig zugelassen und das Zentrum sehr gut verteidigt“, fiel das Statement von Zewens Trainer Patrick Zöllner nach dem dritten Spiel in Folge ohne Niederlage positiv aus.

SV Rot-Weiss Wittlich – SG Daleiden 3:0 (0:0)

Gegen ein körperlich robustes und klug verteidigendes Westeifel-Team gelang dem Primus erst in der zweiten Halbzeit der Durchbruch. Dabei erwies sich Ömer Kahyaoglu als entscheidender Gamechanger, der nach seiner Einwechslung in der zweiten Halbzeit nicht nur das Wittlicher Führungstor nach Diagonalball von Gabriel Harig erzielte (55.), sondern auch beim Handelfmeter, der zum 2:0 führte, seine Nerven im Griff hatte (58.). Zu guter Letzt war es Kahyaoglu vorbehalten, auch die Vorarbeit zum 3:0 durch Sebastian Szimayer zu leisten, den der frühere Eintrachtler per Querpass in den Rückraum eingeleitet hatte. Für Szimayer war es der erste Einsatz nach monatelanger Verletzungspause infolge einer Fußfraktur. RW-Trainer Karl-Heinz Gräfen war zufrieden, schränkte aber ein, dass „wir in der ersten Halbzeit den letzten Pass vermissen ließen und die richtigen Entscheidungen nicht getroffen haben. Mit Ömer und Gjergj Prebreza haben wir in der zweiten Halbzeit deutlich mehr Druck über die Außen entwickelt.“ Die Isleker hatten durch Florian Arens die einzige gute Chance im Spiel ausgelassen. (L.S.).

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort