Fußball Aus der Quarantäne zum Auswärtssieg

Auw bei Prüm · Fußball-Rheinlandliga: In einem chancenarmen Spiel entführte die SG 99 Andernach mit dem 1:0 drei Punkte aus Auw – und das trotz äußerst schwieriger Bedingungen im Vorfeld. 

 Stochern im Nebel: Andreas Nellesen von der SG Schneifel Auw gegen den Andernacher Ole Conrad.

Stochern im Nebel: Andreas Nellesen von der SG Schneifel Auw gegen den Andernacher Ole Conrad.

Foto: Sebastian J. Schwarz/sjs / Sebastian J. Schwarz

Stürmische Wochen lagen hinter beiden Teams: Während die Kicker der SG Schneifel-Auw einen Trainerwechsel zu verkraften hatten (Stephan Simon folgte auf Johannes Mayer, der TV berichtete), schlug die Pandemie bei den Gästen aus der Bäckerjungenstadt zu, hatten sich doch einige Spieler mit dem Corona-Virus infiziert, was zuletzt keinen geregelten Spiel- und Trainingsbetrieb zugelassen hatte. Umso erleichterter war SG-99-Trainer Kim Kossmann nach dem Erfolg am Samstagabend in Auw: „Nach der langen Auswärtsfahrt und der schwierigen Vorbereitung sind wir sehr glücklich, zumal einige Akteure erst gestern die Quarantäne verlassen durften und noch Trainingsrückstand haben. Der tiefe Platz war eine Katastrophe und hatte mit Fußball wenig zu tun. Ein Remis wäre gerechter gewesen, da wir nur mit vielen langen Bällen agiert haben.“

Zu Beginn lag dichter Nebel über dem von Regen durchtränkten Platz, der ein filigranes Fußballspiel unmöglich machte. Andernach kam gut in die Zweikämpfe, stand nah am Mann und zeigte die nötige Aggressivität. Nach einer Ecke hatte Jonas Weberskirch die erste Chance, doch er bekam nicht genügend Wucht hinter den Ball (10.).

Die beiden Torhüter Stephan Simon und Steffen Weber erlebten einen ruhigen Abend und wurden kaum gefordert. Die erste Großchance des Spiels sahen die Fans  in der 33. Minute, als nach Kopfballvorlage von Jan Pidde plötzlich Alexander Zapp frei vor Weber auftauchte. Der Gästetorwart blieb aber Sieger und parierte sicher.

Vor der Pause häufte sich das Passspiel im Mittelfeld, so dass im Strafraum wenig passierte. Auf Andernacher Seite musste Tim Hoffmann mit einer Zerrung ausgewechselt werden (39.). Sein Kollege Oliver Kubatta setzte mit einem Distanzschuss ein offensives Lebenszeichen, doch Simon war zur Stelle.

Nach dem Seitenwechsel lichtete sich der Nebel, und die Hausherren zogen das Tempo an. Nach einer Ecke schraubte sich Stürmer Jan Pidde in die Höhe und sorgte mit einem Kopfball für Gefahr. Der Ball verfehlte den linken Pfosten nur um Zentimeter (58.). Die Simon-Elf hatte mehr vom Spiel und war die aktivere Mannschaft. Wie aus dem Nichts sorgte dann aber Burim Zeneli nach Vorlage von Hakan Külahcioglu mit einem Schuss aus 14 Metern für die Andernacher Führung (67.). Vorausgegangen war ein Ballverlust der Vereinigten aus Auw, Ormont, Hallschlag und Stadtkyll.

Die Schneifeler drängten auf den Ausgleich. Jan Merkes rückte in den Sturm, doch mit der letzten Aktion scheiterte der aufgerückte Simon per Kopf (90.+4). „Das Ergebnis ist nicht zufriedenstellend, da wir Engagement und Leidenschaft gezeigt haben. Leider haben die Genauigkeit und der letzte Pass gefehlt. Wir haben es selbst verbockt, Ladehemmung, und zum dritten Mal in Folge ein Tor verpasst“, bilanzierte Schneifel-Trainer Stephan Simon. 

SG Schneifel-Auw – SG 99 Andernach 0:1 (0:0)

Auw: Stephan Simon – Klaus Hamper, Jan Pidde, Maximilian Lenerz (81. Jan Merkes), Michael Schüler, Simon Reetz, Andreas Nellessen (61. Tobias Johanns), Udo Backes, Michael Zeimmes, Alexander Zapp, Jonas Weberskirch

Andernach: Steffen Weber – Tim Hoffmann (39. Louis Hild), Hakan Külahcioglu (87. Daniel Kossmann), Ole Conrad, Burim Zeneli (90.+2 Daniel Neunheuser), Philip Oster, Tobias Wagner, Oliver Kubatta (61. Marc Homfeld), Jörn Heider, Fabian Weber, Drinor Demiraj

Zuschauer: 135

Schiedsrichterin: Naemi Breier (Zerf)

Tor: 0:1 Burim Zeneli (67.) 

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort