Fußball Hetzerath trotzt holprigem Geläuf und feiert nächsten Kantersieg

Bergweiler · Keine Blöße gab sich der SV Hetzerath im A-Liga-Derby bei der SG Minderlittgen-Hupperath/Bergweiler. Mit 5:2 siegte der Tabellenführer. Was Trainer Michael Urbild trotz des klaren Erfolgs störte.

  Seine hohen fußballerischen Qualitäten bewies Hetzeraths Sturmtank Tim Denis (rechts, hier im Duell mit Minderlittgens Lukas Hau) nach seiner Einwechslung, indem er die Treffer Nummer vier und fünf durch Nico Schäfer gekonnt vorbereitete.

Seine hohen fußballerischen Qualitäten bewies Hetzeraths Sturmtank Tim Denis (rechts, hier im Duell mit Minderlittgens Lukas Hau) nach seiner Einwechslung, indem er die Treffer Nummer vier und fünf durch Nico Schäfer gekonnt vorbereitete.

Foto: Sebastian J. Schwarz/sjs / Sebastian J. Schwarz

Der Spielball schien so eine Vorahnung gehabt zu haben: Bereits nach wenigen Sekunden wurde er mangels Luft ausgetauscht und hatte so früh Feierabend. Seine Nachfolger verbrachten einen unruhigen Nachmittag auf dem Rasenplatz in Bergweiler. Teils dem holprigen Geläuf geschuldet, teils aber auch aufgrund des mangelnden Rhythmus so kurz nach der Winterpause mangelte es gerade der gastgebenden SG Minderlittgen-Hupperath/Bergweiler an Spielfluss. Auch Hetzerath tat sich fußballerisch mitunter schwer. Trotzdem wurden die Qualitäten des Tabellenführers deutlich. Am Ende konnte sich Michael Urbild, der Trainer der Schwarz-Weißen, zu Recht über einen hochverdienten 5:2-Sieg seiner Mannschaft freuen. Die zwei Gegentreffer ärgerten den Coach ein wenig. „Doch wenn man fünf schießt und hätte sieben oder acht Tore machen können, ist alles in Ordnung.“

Der Reihe nach: Ihre Stärke bei Standardsituationen demonstrierten die Hetzerather bereits nach acht Minuten eindrucksvoll. Nach Ecke von Marvin Hoffmann köpfte der aufgerückte Innenverteidiger Max Lehnert zum 0:1 ein. Wenig später zeigte SG-Schlussmann Tim Reuland – Vertreter des urlaubenden Stammkeepers Patrik Lützig – sein Können, indem er einen gefühlvoll von Nico Schäfer getretenen Freistoß entschärfte (15.). Minderlittgen tat sich im Spiel nach vorne ganz schwer. Die langen Bälle auf die Spitzen Lukas Hau und Christoph Merges verpufften ein ums andere Mal. Das frühe Stören der Gäste unterband indes auch so manchen Angriffsversuch der Hausherren im Keim. Und vorne war der Tabellenführer einfach handlungsschneller. So auch nach knapp einer halben Stunde. Da bediente Marcel Hoffmann seinen Bruder Marvin mustergültig von rechts. Per Lupfer aus 20 Metern düpierte der Hetzerather die SG-Abwehr inklusive Torwart Reuland (29.). Maik Elsen und Mario Kön hätten nachlegen können. Umso überraschender fiel der Anschlusstreffer: Mit ihrer ersten ernsthaften Torannäherung kamen die Schützlinge von Trainer Tim Pesch zum 1:2. Christoph Merges bewies seine unnachahmlichen Torjägerqualitäten, indem er die Unentschlossenheit der Hetzerather Hintermannschaft ausnutzte und platziert von der Strafraumgrenze aus traf (41.).

Nach dem Seitenwechsel agierten die Vereinigten aus Minderlittgen, Hupperath und Bergweiler mit mehr Mumm und wirkten zumindest zu Beginn der zweiten Hälfte auch etwas ballsicherer. Es sprangen aber nur zwei Halbchancen von Merges heraus. Kaltschnäuziger und zielstrebiger war der Spitzenreiter. Der erst wenige Minuten zuvor eingewechselte Manuel Tormann traf im Anschluss an eine Ecke von Marvin Hoffmann und Zuspiel von Nico Schäfer zum 1:3 (64.). Der Widerstand der kämpferisch guten, aber spielerisch sehr limitierten Pesch-Elf war gebrochen. Beim Doppelschlag von Nico Schäfer, der sein Trefferkonto so von zwölf auf 14 schraubte, bestach der eingewechselte Sturmtank Tim Denis zwei Mal als kluger Vorbereiter (72., 75.). Im Torjäger-Ranking der A-Klasse zog Minderlittgens Merges immerhin dann doch wieder an Schäfer vorbei, indem er den Ball in der Nachspielzeit aus kurzer Distanz über die Linie stocherte (90.+2). Zwei Wochen nach dem 5:1 bei der SG Laufeld gelang Hetzerath so der zweite Kantersieg nach der Winterpause.

Auch SG-Coach Pesch wusste um die Unterlegenheit seiner Mannschaft, erkannte die spielerische Qualität des Topteams an und hatte auch den größeren Willen bei den Gästen gesehen. Im ersten Pflichtspiel des Jahres und nach zuletzt drei Wochen, in denen auch kein Test stattfand, sei man noch nicht auf Touren gewesen. Peschs Gegenüber Urbild betont neun Runden vor Schluss: „Wir wollen den Platz oben nicht mehr hergeben, und dafür tun wir alles.“

SG Minderlittgen-Hupperath/Bergweiler - SV Hetzerath 2:5 (1:2)

Minderlittgen: Tim Reuland – Johannes Stolz, Matthias Stolz, Roman Krischel, Nicolas Kirsch, Marc Lieser, Tobias Welter, Christoph Merges, Lukas Hau, Nikolas Pauli, Mario Pauli.

Hetzerath: Maximilian Kraff - Nico Hettgen, Max Lehnert, Andreas Müller, Leonard Tonner, Marcel Hoffmann, Maik Elsen, Nico Schäfer, Luca Schäfer, Marvin Hoffmann, Mario Kön.

Schiedsrichter: Paul Weißer (Pantenburg)

Zuschauer: 150

Tore: 0:1 Max Lehnert (8.), 0:2 Marvin Hoffmann (29.), 1:2, 2:5 Christoph Merges (41., 90.+2), 1:3 Manuel Tormann (67.), 1:4, 1:5 Nico Schäfer (72., 75.)

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