Rudern „Wir müssen wieder Regatta lernen!“

Bernkastel-Kues · Nach zwei Jahren Pausen findet die traditionsreiche Ruderregatta „Grüner Moselpokal“ in Bernkastel-Kues wieder statt. 36 Rennen sind geplant und Sportler aus ganz Deutschland und den Benelux-Staaten werden erwartet.

Nach zwei Jahren Corona-Pause werden bei der traditionsreichen Bernkastel-Kueser Regatta „Grüner Moselpokal“ wieder Hunderte Ruderer aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland auf der Mosel unterhalb der Burg Landshut erwartet.

Nach zwei Jahren Corona-Pause werden bei der traditionsreichen Bernkastel-Kueser Regatta „Grüner Moselpokal“ wieder Hunderte Ruderer aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland auf der Mosel unterhalb der Burg Landshut erwartet.

Foto: Holger Teusch

Die Mosel voller Ruderboote und Hunderte Sportler, Betreuer und Fans am Ufer, erstmals seit 2019 wird am letzten Samstag im September (24.9.) wieder die Regatta „Grüner Moselpokal“ in Bernkastel-Kues ausgetragen. Zwei Jahre Zwangspause wegen Corona haben allerdings ihre Spuren hinterlassen. „Wir müssen wieder Regatta lernen“, sagt Thomas Ruf scherzhaft. Die alljährliche Routine bei der Organisation ist in der langen Zeit etwas verloren gegangen. Dazu kommt, dass - und das ist noch der Pandemie geschuldet - das große Festzelt (noch) nicht wieder am Kueser Moselufer stehen wird. Auf die große Party nach den Wettkämpfen wird vorerst verzichtet. Die Regatta wird eine reine Freiluftveranstaltung. Witterungsschutz gibt durch Pavillons.

Aber in den wesentlichen Punkten, dem Rennprogramm, kehrt die Moselpokal-Regatta zurück wie sie aufgehört hat, betont Organisationsleiter Ruf: „Wir haben das gleiche Rennprogramm wie 2019. Auch die Startgelder haben wir nicht erhöht.“ 36 Rennen über die Langstrecke von vier Kilometer auf der Pendelstrecke zwischen dem Kueser Moselufer und der Wende in Höhe von Graach sind ausgeschrieben. Vom Einer bis zum Achter sind alle Bootsklassen dabei. Wie immer werden Ruderer aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland, insbesondere aus den Benelux-Staaten erwartet.

Die Veranstalter von Bernkasteler Ruderverein (BRV) und Rudergesellschaft Zeltingen (RGZ) erwarten allerdings nicht den riesigen Ansturm wie zum 70. Jubiläum vor drei Jahren, als rund 1400 Sportler in 294 Booten antraten. „Im Bereich der Senioren ist die Zurückhaltung wegen Corona noch spürbar“, erklärt Ruf. Die Vereine haben außerdem mit den hohen Spritpreisen zu kämpfen. In dem ein oder anderen Club wird überlegt werden, ob man es sich zum Saisonende noch leisten kann, Hunderte von Kilometern mit schwerem Bootsanhänger zurückzulegen. „Deshalb rechnen wir mit weniger Booten“, sagt Ruf. Das sei aber beim Neustart in Ordnung. „Man muss nicht immer neue Höchststände verzeichnen!“.

 Nach zwei Jahren Corona-Pause werden bei der traditionsreichen Bernkastel-Kueser Regatta „Grüner Moselpokal“ wieder Hunderte Ruderer aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland auf der Mosel unterhalb der Burg Landshut erwartet.

Nach zwei Jahren Corona-Pause werden bei der traditionsreichen Bernkastel-Kueser Regatta „Grüner Moselpokal“ wieder Hunderte Ruderer aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland auf der Mosel unterhalb der Burg Landshut erwartet.

Foto: Holger Teusch

Nach der langen Pause wird der ursprünglich für die 71. Auflage geplante Livestream verschoben. Zum Einsatz kommt aber eine neue Zeitmessung. „Man wird in Echtzeit sehen, wann ein Boot gestartet ist, die Zwischenzeit und die Zeit an der Wende“, erklärt Ruf die Vorteile des neuen Systems. Das beruht allerdings weiterhin darauf, dass Zeiten manuell per Hand gestoppt werden. Denn Chipsysteme wie man sie bei Sportarten an Land, wie beim Laufen oder Radfahren kennt, sind auf der Mosel nicht realisierbar.

Zwei Zwischenzeiten (jeweils doppelt besetzt) bedeuten für BRV und RGZ vier zusätzliche Helfer. Insgesamt werden am Veranstaltungstag sowie beim am Donnerstag zuvor beginnenden Aufbau und dem Abbau rund 100 Ehrenamtliche im Einsatz sein. Die Helfer bei der Bewirtung und die Unterstützer von Feuerwehr, Wasserwacht, DRK-Sanitätern, dem Bootsclub Bernkastel sind da noch gar nicht mitgerechnet.

Mit der Regatta in diesem Jahr soll erst einmal ein guter Neustart geschafft werden. Im kommenden Jahr hofft Thomas Ruf, dass wieder Größenordnungen wie vor der Corona-Pandemie erreicht werden. „2024 feiert der Bernkasteler Ruderverein dann 150-jähriges Bestehen. Ich denke, da wird auf der Regatta ein besonderer Fokus liegen“, blickt der stellvertretende BRV-Vorsitzende optimistisch auf das Jahr des Vereinsjubiläums.

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