DFB-Pokal Ex-Trierer hoffen auf erneute Sternstunde

Elversberg/Trier · Wenn Regionalligist SV 07 Elversberg am Dienstagabend den Bundesligisten Borussia Mönchengladbach im DFB-Pokal empfängt, werden bei Rudi Thömmes und Sascha Purket Erinnerungen an große Erfolge mit Eintracht Trier wach.

 Sascha Purket (vorne) und Rudi Thömmes aus dem Elversberger Trainerteam blicken dem DFB-Pokalspiel gegen Borussia Mönchengladbach gespannt entgegen.

Sascha Purket (vorne) und Rudi Thömmes aus dem Elversberger Trainerteam blicken dem DFB-Pokalspiel gegen Borussia Mönchengladbach gespannt entgegen.

Foto: hans krämer (hjk)

Nur allzu gerne hätte Rudi Thömmes einigen Freunden und Verwandten – allen voran seinem Bruder Frank als bekennendem Gladbach-Fan – zum Zweitrundenspiel im DFB-Pokal am Dienstag (20.45 Uhr) eine vorweihnachtliche Freude bereitet: Zwar steht seit Wochen fest, dass die Partie des Regionalligisten SV 07 Elversberg gegen den Bundesligisten vom Niederrhein pandemiebedingt als Geisterspiel ausgetragen werden muss, „doch einige haben bis zuletzt gehofft, sie könnten irgendwie noch mit ins Stadion“. Allen musste Thömmes aber eine Absage erteilen: „Da geht leider gar nichts. Zuschauer sind in Corona-Zeiten halt nun mal momentan wegen des Ansteckungsrisikos nicht zugelassen.“ 

Als Spieler hat der heute als Co-Trainer in Elversberg tätige Thömmes reichlich Pokalgeschichte geschrieben, besonders in der legendären Saison 1997/98: Nicht zuletzt dank der Treffer des heute 52-Jährigen stieß Eintracht Trier unter anderem nach Erfolgen gegen Borussia Dortmund und Schalke 04 bis ins DFB-Pokal-Halbfinale vor. Später hatte Thömmes genauso wie der mittlerweile seit 2013 in Elversberg als Torwarttrainer in Elversberg engagierte Sascha Purket als Mitglied des Trierer Trainerteams Anteil an einem blau-schwarz-weißen Erfolg im Pokal: Im Sommer 2011 wurde der Zweitligist FC St. Pauli nach einer dramatischen Schlussphase mit 2:1 besiegt.

Die damaligen Coups will Thömmes aber vor dem Duell mit dem Champions-League-Achtelfinalisten aus Mönchengladbach nicht als Motivationshilfe hervorkramen:  „Das ist lange her. Unsere Jungs haben schon eigene Erfahrungen gesammelt. Ich brauch‘  ihnen da nichts von früher erzählen.“

Wie es laufen kann, bewiesen die Elversberger – auch in dieser Saison mal wieder einer der Aufstiegsfavoriten in der Regionalliga, zuletzt aber vier Mal sieglos – in der ersten DFB-Pokalrunde gegen St. Pauli, als es ein 4:2 gab. „Doch Gladbach ist nicht St. Pauli. Wenn die Borussia richtig ins Tempo kommt, wird es für uns verdammt schwer“, warnt der mit seiner Familie im Trierer Stadtteil Ehrang lebende Thömmes, der zur Saison 2018/19 in Elversberg einstieg.

Doch trotz fehlenden Publikums beschwören die Saarländer den besonderen Moment, gegen ein Topteam anzutreten: „Unsere Mannschaft soll das Spiel einfach aufsaugen. Wir können das Ganze doch sehr entspannt angehen und haben rein gar nichts zu verlieren“, betont Torwarttrainer Purket. Thömmes hofft auf „Nadelstiche und Standards, die wir konsequent nutzen wollen“.  Elversbergs Cheftrainer Horst Steffen, der Anfang der 1990er Jahre mal zwei Saisons lang für die Borussia aktiv war, fordert von seinen Schützlingen „volle Pulle – alles, was noch an Körnern da ist, muss raus“.

Auf Sascha Purkets Schützling Frank Lehmann dürfte es besonders am heutigen Abend an der Elversberger Kaiserlinde ankommen. „Frank ist ein ganz sachlicher Torwart, der auch in solch schwierigen Spielen nervlich absolut bestehen kann“, weiß Purket. Vor ein paar Jahren hat der  Torwarttrainer schon einmal einen Schlussmann geformt, der später im Pokal groß herauskommen sollte: Daniel Batz schaffte es in der vergangenen Saison mit dem 1. FC Saarbrücken bis ins Halbfinale.

Von einem solch großen Erfolg wagt in Elversberg derzeit niemand zu träumen. Aber schon ein bisschen von einer Sensation gegen die zumindest in der Bundesliga zuletzt etwas lahmenden Fohlen. „Wir werden die eine oder andere Chancen bekommen – und dann müssen wir halt eiskalt zuschlagen“, sagt Thömmes und erinnert sich noch bestens an seine Sternstunden im DFB-Pokal.

Die DFB-Pokalspiele am Dienstag:

SSV Ulm 1846 - Schalke 04,  FC Augsburg - RB Leipzig, TSG Hoffenheim - SpVgg Greuther Fürth, 1. FC Köln - VfL Osnabrück (alle 18.30 Uhr); Eintracht Braunschweig - Borussia Dortmund (20 Uhr, Sport 1), Dynamo Dresden - Darmstadt 98, SV 07 Elversberg - Borussia Mönchengladbach, 1. FC Union Berlin - SC Pderborn (alle 20.45 Uhr). Sämtliche Partien werden live auf Sky übertragen.

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