Leichtathletik Dorfverein baut olympiareife Wurfanlage

Bengel · Am kommenden Sonntag finden die Rheinland-Pfalz-Meisterschaften im Hammerwurf in Bengel im Alftal statt. Der TuS Bengel hat den modernsten Wurfring samt Schutzvorrichtung in der Region errichtet.

 Wenn die Diskuswerfer Nele Anton (links) und Sven Anton (rechts) zusammen mit (von links) Verbandstrainer Daniel Steup, Bengels Ortsbürgermeister Bruno Kihm, Michael Kalisch und Heiko Engel vom TuS Bengel sowie Wolfgang Baum vom SFG Bernkastel-Kues am Hammerwurfring stehen, werden die Dimensionen der neuen Wurfanlage in Bengel deutlich.

Wenn die Diskuswerfer Nele Anton (links) und Sven Anton (rechts) zusammen mit (von links) Verbandstrainer Daniel Steup, Bengels Ortsbürgermeister Bruno Kihm, Michael Kalisch und Heiko Engel vom TuS Bengel sowie Wolfgang Baum vom SFG Bernkastel-Kues am Hammerwurfring stehen, werden die Dimensionen der neuen Wurfanlage in Bengel deutlich.

Foto: Holger Teusch

Daniel Steup blickt zufrieden auf das grüne Netz, das an den sieben bis zehn Meter hohen Aluminiumpfosten hängt. „Die Anlage an sich erfüllt Olympiastandards“, erklärt der Wurf-Verbandstrainer. Die modernste Wurfanlage der Region findet man nicht im Trierer Moselstadion, in Wittlich oder Daun, sondern im Alftal. Der TuS Bengel will damit den von der Gemeinde für 99 Jahre gepachteten Sportplatz, in den 70er Jahren für Fußball gebaut, wieder verstärkt nutzten. Am kommenden Sonntag (12. Juni) wird die Anlage offiziell eingeweiht. Zwar nicht mit einem internationalen Wettkampf, aber immerhin werden die Rheinland-Pfalz-Meister im Hammerwurf in dem knapp 900 Einwohner zählenden Bengel ermittelt.

(Noch) ohne Teilnehmer aus dem Ort. Wenn es nach dem TuS-Bengel-Vorsitzenden Michael Kalisch geht, wird das in Zukunft ändern. „Das muss noch wachsen“, glaubt Kalisch. Ein erstes Schnuppertraining im Hammer- und Diskuswurf hat bereits stattgefunden. Auch Kugelstoßen ist dank eines sogenannten Einlegerings möglich. Der ist nötig, weil der Betonring beim Hammerwurf andere Dimensionen hat als beim Kugelstoßen.

Aber wie kommt ein Dorfverein, der außer Läufern keine Leichtathleten hat, dazu, für einen fünfstelligen Betrag eine olympiareife Wurfanlage zu errichten? Kalisch lacht bei der Erinnerung: „Das war bei einer Kreissitzung vor gefühlt zehn Jahren.“ Die Wurftrainer des SFG Bernkastel-Kues, Wolfgang Baum und Daniel Steup, klagten über die schlechten Trainingsbedingungen. Seit Kunstrasenplätze in Mode sind, fehlen den Werfern mehr denn je die Möglichkeit zu trainieren. Kalisch und die ihm begleitende Birgit Allmacher brachten den kaum genutzten Bengeler Sportplatz ins Spiel.

Was erst nur eine spleenig anmutende Idee war, wurde mit den Erfolgen von Diskuswerferin Hanna Kaiser, die 2021 im Trikot der LG Bernkastel-Wittlich (wie fast alle Leichtathletik treibenden Vereine ist auch der TuS Bengel Mitglied der Startgemeinschaft) Deutsche Jugendmeisterin wurde, kurz vor der Corona-Pandemie brandaktuell. 2019 entstanden konkrete Pläne und eine Crowdfunding-Aktion startete. Anfang 2020 wurde mit den ersten Arbeiten begonnen.

Dann kam Corona und verzögerte alles. Seit einigen Wochen kann aber endlich auf der neuen Anlage trainiert werden. „Wir Werfer sind natürlich einfach nur dankbar, dass wir nun solche Möglichkeiten haben“, sagt LG-Sportwart Baum. Die amtierende Deutsche U-16-Vizemeisterin Nele Anton vom SFG Bernkastel-Kues ist von dem Wurfkäfig zugleich begeistert und beeindruckt. „Wenn man das erste Mal da drin steht, ist das schon ein bisschen furchteinflößend“, sagt die 16-Jährige zu den Dimensionen.

 Wenn (von links) Wurf Verbandstrainer Daniel Steup, Bengels Ortsbürgermeister Bruno Kihm, der Vorsitzende des TuS Bengel Michael Kalisch, Wolfgang Baum vom SFG Bernkastel-Kues und TuS-Kassierer Heiko Engel am Hammerwurfring stehen, werden die Dimensionen der neuen Wurfanlage in Bengel deutlich.

Wenn (von links) Wurf Verbandstrainer Daniel Steup, Bengels Ortsbürgermeister Bruno Kihm, der Vorsitzende des TuS Bengel Michael Kalisch, Wolfgang Baum vom SFG Bernkastel-Kues und TuS-Kassierer Heiko Engel am Hammerwurfring stehen, werden die Dimensionen der neuen Wurfanlage in Bengel deutlich.

Foto: Holger Teusch
Wenn die Diskuswerfer Nele Anton (links) und Sven Anton (rechts) zusammen mit (von links) Verbandstrainer Daniel Steup, Bengels Ortsbürgermeister Bruno Kihm, Michael Kalisch und Heiko Engel vom TuS Bengel sowie Wolfgang Baum vom SFG Bernkastel-Kues am Hammerwurfring stehen, werden die Dimensionen der neuen Wurfanlage in Bengel deutlich.

Wenn die Diskuswerfer Nele Anton (links) und Sven Anton (rechts) zusammen mit (von links) Verbandstrainer Daniel Steup, Bengels Ortsbürgermeister Bruno Kihm, Michael Kalisch und Heiko Engel vom TuS Bengel sowie Wolfgang Baum vom SFG Bernkastel-Kues am Hammerwurfring stehen, werden die Dimensionen der neuen Wurfanlage in Bengel deutlich.

Foto: Holger Teusch

„Ursprünglich hatten wir eine kleinere Anlage geplant, uns dann aber aus Sicherheitsaspekten für die größere entschieden“, erklärt der Kassierer des TuS Bengel, Heiko Engel. 20.000 Euro musste der Verein investieren. Die eine Hälfte stemmte der Verein, die andere kam über Crowdfunding und Sportbund-Zuschüsse zusammen. „Die Unterstützung der Unternehmen im Ort durch Hilfe beim Bau und Sponsoring waren toll“, sagt Kalisch. Unterstützung gab es auch von Ortsbürgermeister Bruno Kihm. Als Kalisch zum ersten Mal mit der Idee zu ihm kam, war er überrascht: „Das war schon exotisch. Daran hatte ich gar nicht gedacht.“

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