Fußball Untreu werden? – Nur bei einem Club!

Trier-Ehrang · Fußball-Bezirksliga: Benjamin Barthel, Kapitän der FSG Ehrang/Pfalzel, geht davon aus, dass sein Team auch in der Rheinlandliga eine gute Rolle spielen wird. Welches Spiel vor drei Jahren bei ihm noch heute für Gänsehaut sorgt – und für welchen Verein er sein geliebtes Ehrang verlassen würde.

 Benjamin Barthel lenkt bei der FSG Ehrang/Pfalzel das Spiel von hinten raus.

Benjamin Barthel lenkt bei der FSG Ehrang/Pfalzel das Spiel von hinten raus.

Foto: FSG Ehrang/Pfalzel

Bis kurz vor dem Jahreswechsel lebte er noch in Trier-Ehrang, oben auf der Heide, nur einen Steinwurf vom Sportplatz entfernt. Benjamin Barthel ist Ehranger durch und durch. Als Kapitän führte er die FSG Ehrang/Pfalzel nun zum Rheinlandliga-Aufstieg.

Der heute 24-Jährige durchlief beim SV Ehrang alle Altersstufen. In seinen 24 Einsätzen in dieser Saison bringt es der Innenverteidiger auf sieben Tore. Für den seit Jahresbeginn in Butzweiler lebenden Barthel ist die Spielzeit derweil schon beendet: „Zuerst bremste mich eine Angina aus, dann kam eine Corona-Infektion. Und weil ich gegen RW Wittlich zu früh auf den Platz zurückgekehrt bin, wurde ich mit einer Lungenentzündung bestraft.“

Zuvor hat Barthel mit seinen Tugenden Fleiß, Mentalität und starkem Willen das Team auch in manchen schwierigen Situationen gepusht. „Meine Kopfballstärke sowie die Übersicht, mit der ich spiele, sind schon Stärken von mir“, sagt der Verteidiger, dem kaum einmal ein schwaches Spiel ablieferte.

In seinen Jugendzeiten spielte er auf der ,Sechs‘, in den ersten Seniorenjahren fing er auch im defensiven Mittelfeld an, ehe er auf die Innenverteidiger-Position wechselte. „Eigentlich spiele ich lieber auf der ,Sechs‘, dort kann ich das Spiel mit meiner Übersicht lenken, die Bälle verteilen und auch viele defensive Zweikämpfe führen.“

Weil nicht nur die sportlichen, sondern auch dessen menschliche Qualitäten auffielen, wurde er von Coach Kevin Schmitt zum Kapitän bestimmt. Barthel: „Die Aufgaben sind vielschichtig, ich kümmere mich einerseits mit dem Mannschaftsrat um die Organisation verschiedener Dinge, versuche aber auch als Vorbild im Training und im Spiel voranzugehen. In dieser Saison haben wir alle herausragend gespielt und uns schon vier Spieltage vor Schluss der Saison mit dem Aufstieg belohnt.“

 Welche Gründe waren ausschlaggebend?  „Für unseren Erfolg haben viele Faktoren eine Rolle gespielt. Wir haben eine überragende Tordifferenz und sind mit aktuell nur 26 Gegentoren auch das stabilste Team der Liga. Das ganze Umfeld mit den vielen Zuschauern hat gepasst. Der Vorstand hat super gearbeitet, und Kevin Schmitt als Trainer hat uns super eingestellt und uns auch taktisch weitergebracht. Zudem zeichnet uns unser Riesenzusammenhalt im Team aus.“

Im Abwehrverbund spielt Barthel gerne mit Pepe Fuhs zusammen, offensiv legt er gerne Michael Hensel die Bälle auf: „Es ist besser, mit ihm als gegen ihn zu spielen. Das sehe ich in jedem Training. Und mit Pepe verstehe ich mich seit Jugendzeiten blind.“

Neben dem Rheinlandliga-Aufstieg nennt der Defensivspieler noch einen weiteren Höhepunkt in seiner noch jungen Laufbahn. „Die Partie vor drei Jahren gegen Rot-Weiss Koblenz im Rheinlandpokal-Viertelfinale, als wir noch A-Ligist waren, war geil. Mit den mega vielen Zuschauern im Rücken war es eine top Atmosphäre damals, das war Gänsehaut pur. Wir haben uns super verkauft gegen den Regionalligisten.“

 Bislang hat sich Barthel nur einmal schwerer verletzt. „Ich hatte Probleme mit dem Knie, die Kniescheibe ist oft rausgesprungen und ich musste drei Monate pausieren“, sagt der 24-Jährige, der in seiner Freizeit gerne etwas mit seiner Freundin, seinem Bruder Florian oder den (weiteren) Teamkollegen unternimmt.

Trotz der vorzeitigen Meisterschaft gebe es noch Ziele: „Wenn wir es schaffen, ohne Niederlage durch die komplette Saison zu marschieren, wäre das richtig geil und einmalig. Und die Tordifferenz auf über 100 auszubauen, wäre auch mega.“

Für die neue Saison in der höchsten Verbandsklasse hat sich Barthel viel vorgenommen. „Der Kader ist groß, qualitativ sehr gut bestückt und wird sich sicherlich nicht so viel verändern. So kann ich mir vorstellen, dass wir als eingespieltes Team auch in der Rheinlandliga eine gute Rolle spielen und im oberen Drittel landen können.“

Irgendwann, nach der sportlichen Laufbahn, schwebt Barthel der Wechsel ins Trainermetier vor. „Gemeinsam mit Fabio Fuhs habe ich ja auch schon mal die C-Jugend hier trainiert. So ein Trainerjob würde mich schon reizen, als Jugendtrainer wäre es auch ein guter Einstieg.“ In jedem Fall möchte der als Projektleiter in einer Luxemburger Firma tätige Spieler in Ehrang bleiben. Mit einer Ausnahme: „Wenn Eintracht Trier anfragen würde, würde ich mir dann vielleicht doch Gedanken über einen Wechsel machen.“

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