Ein Jahr nach der Flut: Zu Besuch bei der SG Sauertal Das Bild des Jammers ist passé

Godendorf · Die Fußballer können auf einem neuen Kunstrasen spielen. Auch im Umkleidegebäude geht’s voran.

  Der neue Kunstrasen in Godendorf sitzt. Darüber freuen sich (von links): SG-Sauertal-Geschäftsführer Stefan Quiring, Vorsitzender Klaus Pallien und Stellvertreter Andreas Luce. Im Funktionsgebäude gibt’s dagegen noch Arbeit (siehe Bilder weiter unten).

Der neue Kunstrasen in Godendorf sitzt. Darüber freuen sich (von links): SG-Sauertal-Geschäftsführer Stefan Quiring, Vorsitzender Klaus Pallien und Stellvertreter Andreas Luce. Im Funktionsgebäude gibt’s dagegen noch Arbeit (siehe Bilder weiter unten).

Foto: TV/SG Sauertal

Nach der Flut vor einem Jahr bot sich auf dem zuvor so schmucken Kunstrasenplatz in Godendorf ein Bild des Jammers: Im vorderen Bereich war das nur einen Steinwurf von der Sauer entfernte Areal durch das Hochwasser total unterspült worden. Der Kunstrasen hatte sich durch die Wassermassen um die 40 Meter weit reingeschoben und war aufgewellt. Den darunter liegenden Schotter hatte es weggespült, die Umzäunung war kaputt. Es war ein Schaden von mehreren Hunderttausend Euro entstanden.

Vor wenigen Wochen nun ist der neue Kunstrasen verlegt worden, finanziert durch die Bundesfluthilfe.  „Nur die Tore sind noch nicht geliefert. So lange müssen wir mit mobilen Varianten noch etwas improvisieren“, berichtet Andreas Luce, zweiter Vorsitzender der SG Sauertal Ralingen. Sein Vorstandskollege Stefan Quiring, der die Position des Geschäftsführers bekleidet, habe in den vergangenen Monaten immer wieder bei der Verwaltung der Verbandsgemeinde Trier-Land nachgehakt, um das Fortschreiten der Arbeiten zu forcieren.

In der abgelaufenen Saison waren die SG-Fußballer nach Udelfangen und Ralingen – der Platz dort wird normalerweise vom Luxemburger Club Victoria Rosport genutzt – ausgewichen. „Wir waren über die Hilfs- und Gastfreundschaft unserer Nachbarvereine sehr froh“, betont Luce.

 Während das künstliche Grün in Godendorf wiederhergestellt ist, kann auch der Besprechungsraum aktuell noch nicht genutzt werden.

Während das künstliche Grün in Godendorf wiederhergestellt ist, kann auch der Besprechungsraum aktuell noch nicht genutzt werden.

Foto: SG Sauertal

In der neuen Saison gehen die Sauertaler nach dem Abstieg aus der Bezirksliga gleich drei Klassen tiefer an den Start. Qualitativ gibt der in der vergangenen Spielzeit so erfolglose und durch Abgänge weiter geschwächte Kader offenbar nicht mehr her. Der sportliche Niedergang hatte in den beiden coronabedingt nicht zu Ende gespielten Saisons bereits eingesetzt. Die Flut und ihre Folgen taten nach Ansicht von Luce ihr Übriges: „Wenn du eine Saison lang nur Auswärtsspiele hast, macht das emotional schon was mit den Spielern, und auch nicht alle unsere Zuschauer sind uns auf die anderen Sportplätze gefolgt.“

 Die sanitären Anlagen mussten umfangreicher als zunächst gedacht saniert werden. Noch haben SG-Chef Klaus Pallien und die Sauertaler Fußballer also etwas Arbeit vor sich.

Die sanitären Anlagen mussten umfangreicher als zunächst gedacht saniert werden. Noch haben SG-Chef Klaus Pallien und die Sauertaler Fußballer also etwas Arbeit vor sich.

Foto: SG Sauertal

Wenn es am Samstag, 13. August, 18 Uhr, zum ersten Meisterschaftsspiel der neuen Saison gegen die SG Welschbillig/Kordel II kommt, wollen die Sauertaler auch wieder das Umkleidegebäude nutzen können. Das war beim Hochwasser zunächst glimpflich davongekommen. Das Wasser stand bis zu 15 Zentimeter im Besprechungsraum, in den Kabinen und den sanitären Anlagen. Anfangs ging man gar davon aus, dass eine Grundreinigung reichen würde, um das Gebäude danach wieder wie gewohnt nutzen zu können. Die Versicherung bestand laut Luce aber auf einer umfangreichen Sanierung. „Der Putz, der Estrich: All das musste in großem Stil erneuert werden. Das nahm viel Zeit in Anspruch. Erschwerend kam der Handwerkermangel hinzu“, berichtet der zweite Vorsitzende. In der Vorbereitung werden die SG-Kicker nach ihren Trainingseinheiten also etwa noch in der Turnhalle in Ralingen duschen und weiter improvisieren müssen. „Im Vergleich zu dem, was unsere Jungs schon alles mitgemacht haben, werden sie das sicher auch noch meistern“, ist Luce überzeugt.

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