Vorzeige-Ehrenamtler bei Eintracht Trier wird 80 Albert Hamm: Sein zweites Zuhause ist das Moselstadion

Aach · Der Aacher, seit Jahrzehnten in verschiedenen Funktionen beim SVE aktiv, feiert runden Geburtstag. Was er schon alles erlebt hat – und was er sich von seinem Herzensverein, der am Mittwochabend in Emmelshausen spielt, wünscht.

 Wasserträger, Nummern-Mann, Trikotsammler: Albert Hamm, Vorzeige-Ehrenamtler bei Eintracht Trier, feiert an diesem Mittwoch seinen 80. Geburtstag. In all den Jahren im Dienste des SVE ist er auch einigen Promis begegnet – jüngst etwa Otto Rehhagel beim Benefiz-Turnier für die Flutopfer im Moselstadion (Bild ganz unten). 

Wasserträger, Nummern-Mann, Trikotsammler: Albert Hamm, Vorzeige-Ehrenamtler bei Eintracht Trier, feiert an diesem Mittwoch seinen 80. Geburtstag. In all den Jahren im Dienste des SVE ist er auch einigen Promis begegnet – jüngst etwa Otto Rehhagel beim Benefiz-Turnier für die Flutopfer im Moselstadion (Bild ganz unten). 

Foto: TV/Hans Krämer

Zu Hause, in Aach im Kreis Trier-Saarburg, hat sich inzwischen eine große Sammlung angehäuft. Rund 50 Trikots hat Albert Hamm bis heute zusammengetragen. Von ehemaligen Spielern von Eintracht Trier – und Akteuren, die einst gegen seinen Lieblingsclub gespielt haben. „Besonders stolz bin ich auf das Jersey von Willi Landgraf“, sagt Hamm. Ihn bat er nach einem Gastspiel von Alemannia Aachen im Moselstadion um dessen Trikot. Der ,Mister zweite Liga‘ (508 Spiele) sagte seinerzeit zu Hamm: „Wenn Du zum Rückspiel nach Aachen kommst, gebe ich dir eins.“ Gesagt, getan.

Albert Hamm, der an diesem Mittwoch seinen 80. Geburtstag feiert, lebt Eintracht Trier. Seit 55 Jahren ist er Mitglied des SVE, seit April 1975 übt er verschiedenste ehrenamtliche Tätigkeiten für seine ,große Liebe‘ aus. Karten abreißen auf der Vor- und Haupttribüne des Moselstadions, Chefordner im Innenraum, das Anzeigen von Spielerwechseln, Betreuung der Schiedsrichter und der Gästeteams, Aufbau der Trainerstühle und der Coachingzonen – es gibt fast nichts, was er noch nicht gemacht hat.

„Es macht mir bis heute Spaß“, sagt Hamm, der aktuell weiterhin im Innenraum seine Kreise zieht. Schon zwei Stunden vor dem Anpfiff kommt er ins Moselstadion, erst zwei Stunden nach dem Ab­pfiff geht’s wieder nach Hause. „Wenn ich mit unserem Mannschaftsarzt Friedl Schulz zu Auswärtsspielen fahre, bin ich meist schneller wieder daheim“, sagt Hamm.

Eintracht Trier: Albert Hamm  - zweites Zuhause ist das Moselstadion
Foto: TV/HAns Krämer

In all den Jahren lassen sich die Partien, die Hamm im Moselstadion verpasst hat, an einer Hand abzählen: „Ich lege meine Urlaube immer so, dass sie nicht mit dem Spielbetrieb kollidieren. Aber ich war auch mal krank oder hatte andere private Termine.“

Als Schiedsrichterbetreuer hat er Talente kommen und gehen gesehen, die heute international aktiv sind. Etwa Deniz Aytekin. Christian Dingert bezeichnet er als „Freund“, er ist mit ihm per Du. Früher hat Hamm, der bei der Eintracht in der zweiten Amateurmannschaft gespielt hat, zudem die Trainer der Gastmannschaften zu den Pressekonferenzen ins Vip-Zelt geführt, das einst hinter der Ostkurve stand. Udo Lattek zählte dabei ebenso zur illustren Schar wie Huub Stevens.

Erinnerungen hebt Hamm nicht nur in seinem Kopf auf – sondern auch in einer großen Schublade zu Hause in Aach: „Darin liegen Urkunden, ebenso alte Spielberichte aus der zweiten Liga, Eintrittskarten – etwa von den DFB-Pokalspielen der Saison 1997/98 gegen Borussia Dortmund und den MSV Duisburg – und auch Vereinssatzungen.“

 Albert Hamm

Albert Hamm

Foto: TV/Hans Krämer

Unvergessen bleibt indes ein Auswärtsspiel. „Die Partie bei der TSG Hoffenheim, in der Trier am 11. Mai 2002 durch einen 2:1-Sieg den Aufstieg in die zweite Liga perfekt gemacht hat, war ein absoluter Höhepunkt“, sagt Hamm, der 2013 für seine langjährigen Verdienste um den Fußballsport die Silberne Ehrennadel des Fußballverbands Rheinland verliehen bekam. Aber auch die Aufstiegsspiele zur zweiten Liga 1994 beim FSV Frankfurt und bei Kickers Emden haben bei Hamm bis heute bleibenden Eindruck hinterlassen.

Seinen Geburtstag feiert Hamm, der 30 Jahre lang als „Mädchen für alles“ beim Kaufhaus ,Moritz & Senger‘ beschäftigt war und anschließend bis zu seiner Rente acht Jahre als Fahrer für die Post gearbeitet hat, an diesem Mittwoch im Kreis der Familie. Deshalb ist er auch nicht beim Spiel seiner Eintracht in Emmelshausen.

Sein Wunsch: „Ich habe im Verein schon gesagt, dass die Mannschaft bitte drei Punkte für mich mitbringen soll.“ Als Geschenk – und als weiteren Mosaikstein auf dem Weg zum großen Ziel. Hamm: „Ich drücke fest die Daumen, dass es endlich mit dem Aufstieg klappt. Wir müssen aus dieser Liga raus!“

 Albert Hamm und Otto Rehagel

Albert Hamm und Otto Rehagel

Foto: TV/Hans Krämer

Hamm ist weiter mit ganzem Herzen bei seinem SVE: „Meine Frau sagt immer, zuerst kommt die Eintracht, und dann sie.“ Hat sie recht? So richtig mag Albert Hamm nicht widersprechen.

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