Eintracht Trier Fränz Sinner: Ein Frühstarter mit doppelter Aufstiegschance

Niederdonven/Trier · Wie der 18-jährige Luxemburger beim Fußball-Oberligisten auf sich aufmerksam macht. Am Mittwoch Heimspiel gegen Mechtersheim.

  Fränz Sinner gibt bei Eintracht Trier eine gute Figur ab.

Fränz Sinner gibt bei Eintracht Trier eine gute Figur ab.

Foto: Sebastian J. Schwarz/sjs / Sebastian J. Schwarz

Stress, Ungeduld, Anspannung – im Aufstiegskampf der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar umtreiben Spieler, Fans und das Trainerteam von Eintracht Trier derzeit ganz unterschiedliche Gefühle. Da ist es gut, wenn man vom Naturell her eher zur ruhigen Fraktion gehört. So wie Fränz Sinner, der trotz seiner zarten 18 Jahre auf dem Fußballplatz schon enorm abgeklärt agiert.

Jüngst durfte der U-19-Akteur aus Luxemburg, der in der Innenverteidigung den Platz neben Simon Maurer momentan im Job-Sharing mit Jason Thayaparan besetzt, dreimal in der Startelf der Oberliga-Mannschaft auflaufen. „Vor den Spielen bin ich auch etwas nervös. Aber das fördert die Konzentration“, sagt Sinner, der als Fußballer schon immer ein Frühstarter war. Sei es zu Hause in Niederdonven nahe der luxemburgisch-deutschen Grenze, als er schon mit drei Jahren mit seinem älteren Bruder und dem Nachbar eifrig im Garten kickte. Oder im U-21-Nationalteam des Großherzogtums, in dem er bereits im Alter von 18 Jahren und 19 Tagen debütierte.

„Ich habe anfangs Basketball und Fußball gespielt, mich dann aber schnell für den Fußball entschieden“, sagt der 1,87-Meter-Mann, der einen straffen Alltag hat. Morgens und mittags geht‘s per 40-Minuten-Trip im Bus zur Schule und wieder nach Hause – Sinner besucht ein Gymnasium in Luxemburg-Stadt (Lieblingsfächer Sport und Mathe, nächstes Jahr steht das Abitur an). Nach einer kurzen Zeit für Schulaufgaben geht‘s schon weiter nach Trier zum Eintracht-Training mit der ersten Mannschaft – und ab und an danach nochmal zu Hause an den Schreibtisch. „Das ist auch für den Kopf sehr anstrengend“, sagt Sinner, der all das für die Erlebnisse im Fußball aber gerne in Kauf nimmt.

„Die momentane Situation ist schon sehr besonders. Man kämpft nicht jede Saison um den Aufstieg“, sagt Sinner, der das gleich doppelt meint. Mit der ersten Mannschaft strebt er in die Regionalliga, mit Triers U 19, für die er in dieser Saison noch spielberechtigt ist, kann in einer Relegation gegen den Hessenmeister der Aufstieg in die Bundesliga gelingen. Und dann sind da noch die Jugend-Länderspiele für Luxemburg. „Für das eigene Land aufzulaufen und die Nationalhymne zu hören, fühlt sich jedes Mal besonders an“, sagt Sinner, Fan des FC Bayern und von Sergio Ramos.

Den Kampf um Platz eins in der Oberliga begreift Sinner als Chance, nicht als Bürde: „Klar verspüren wir Druck, weil wir durch die Nachholspiele immer wieder nachziehen müssen. Aber wir sind zuletzt gut damit gefahren, uns wirklich immer nur auf das nächste Spiel zu konzentrieren.“

Und das heißt am Mittwochabend Trier gegen Mechtersheim (19.30 Uhr, Moselstadion, mehr dazu im Info-Kasten).

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