Fußball-Oberliga Eintracht Trier: Kantersieg nach kalter Dusche

Der SVE lässt sich in Wiesbach von einem frühen Rückstand nicht aus dem Konzept bringen. Wer alles beim 5:2-Erfolg traf - und was das jetzt im Aufstiegsrennen bedeutet.

Eintracht Trier: Kantersieg nach kalter Dusche - 5:2 in Wiesbach
Foto: Sebastian J. Schwarz/sjs / Sebastian J. Schwarz

Die Vorlage aus Worms hatte es in sich: Mit 5:0 hatte die Wormatia Gonsenheim zu Hause weggefiedelt. Trier war unter Zugzwang – und ließ sich nicht irritieren. Auch nicht vom frühen Gegentor, das die Moselaner im Gastspiel beim FC Hertha Wiesbach kassierten. Ein Pass von Steven Simon entlang der Grundlinie rutschte durch zu Merouane Taghzoute, der am zweiten Pfosten aus kurzer Distanz einschieben konnte (9.).

In dieser Szene war Trier nicht griffig genug – das änderte sich aber prompt. In der elften Minute erzielte Edis Sinanovic den Ausgleich – nach herrlichem Schnittstellenpass von Felix Fischer. Triers Außenbahnspieler profitierte beim Tor – sein erstes seit Mitte Oktober 2021 – allerdings auch von einer Unstimmigkeit in der Wiesbacher Hintermannschaft.

Und die Eintracht blieb gallig. 19. Minute: Dominik Kinscher, der diesmal eigentlich ,nur‘ eine Option von der Bank sein sollte, aber wegen Unwohlseins von Jonas Amberg kurzfristig in die Startelf gerückt war, zimmerte den Ball nach Zuspiel von Sven König an die Querlatte – von dort tropfte der Ball hinter die Torlinie. 2:1 für den SVE, nachdem Christopher Bibaku eine Minute zuvor mit einem Lattenknaller noch Pech gehabt hatte.

Bibaku sollte aber noch treffen. In der 39. Minute. Per Kopfballablage zu Kinscher leitete er die Szene selbst ein – Triers Mittelfeldspieler passte direkt wieder zurück zum Franzosen, der ins Tor einschob.

Nicht nur in dieser Situation war die Wiesbacher Hintermannschaft überfordert. Triers Ballstafetten gingen zu schnell für die Saarländer, die zudem im Spielaufbau unkonzentriert agierten.

Der SVE war dagegen hellwach – auch im Rückzugsverhalten - und trotzte den schwierigen Umständen der vergangenen Woche. Wegen eines Corona-Ausbruchs im Team war das Heimspiel gegen Mechtersheim abgesagt worden, das Teamtraining war zwischenzeitlich ausgesetzt.

Zu spüren war davon nichts. Kevin Heinz und König, die jeweils eine Corona-Infektion mit schwereren Symptomen überstanden hatten, wirbelten in gewohnter Manier auf dem linken Flügel.

Auch die Umstellungen im Trierer Team führten nicht zu Unsicherheit. In der Innenverteidigung spielte Fränz Sinner anstelle von Jason Thayaparan. Fischer kam für den zuletzt an einer Grippe erkrankten Maurice Roth im Mittelfeld zum Einsatz.

Nach der Pause blieb der SVE gnadenlos effektiv: Ruddy Mpassi vergab für die Hertha eine Topgelegenheit – und im Gegenzug schenkte Trier den Saarländern das vierte Tor ein (48.). Nach Zuspiel von Heinz traf Bibaku aus kurzer Distanz. Auch Kinscher war zum zweiten Mal erfolgreich – nach tollem Angriff über Bibaku und Sinanovic (5:1, 49.).

Im Lichte der klaren Führung ließ es Trier in der Folge etwas schleifen – durch die Wechsel ging zudem der Spielfluss etwas verloren. Wiesbach bewies Moral, erarbeitete sich drei Gelegenheiten - und erzielte in der Nachspielzeit noch das 2:5 durch Ruddy Mpassi (90./+3). Dylan Esmel und Bibaku vergaben dagegen Chancen auf ein sechstes Trierer Tor.

Die Eintracht liefert, genauso wie Worms. So bleibt’s im Aufstiegsrennen megaspannend.

Hertha Wiesbach: Blankenburg – Blaß (56. Runco), Ogorodnik (68. Staroscik), Paulus – Bach, Simon, Bidot, Mattick (46. Schäfer) – Mittermüller – Taghzoute (79. Posse), Mpassi

Eintracht Trier: Wieszolek – Brodersen, Maurer, Sinner, Heinz – Fischer – Sinanovic (57. Debrah), R. Garnier (69. Thayaparan), Kinscher (64. Esmel), König – Bibaku (83. Kaluanga)

Tore: 1:0 Taghzoute (9.), 1:1 Sinanovic (11.), 1:2 Kinscher (19.), 1:3 Bibaku (39.), 1:4 Bibaku (48.), 1:5 Kinscher (49.), 2:5 Mpassi (90./+3)

Schiedsrichter: Frederic Kaufmann

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