Fußball-Oberliga Eintracht Trier: Keine Spiele – und kein Training?

Trier · Weil das Moselstadiongelände gesperrt worden ist, fehlt dem SVE ein Platz für seine Übungseinheiten. Vorstandssprecher Alfons Jochem äußert sich derweil zu möglichen finanziellen Folgen der Spielpause.

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Foto: Verein

Nun geht auch bei Fußball-Oberligist Eintracht Trier wegen des Coronavirus erst mal nichts mehr.

Am gestrigen Freitagabend hätten die Moselaner bei der SV Elversberg II spielen sollen – die Partie wurde kurzfristig abgesagt. Sie ist genauso erst mal verschoben wie die anstehenden Eintracht-Partien gegen Wormatia Worms, den FC Karbach, den 1. FC Kaiserslautern II und Hassia Bingen in den nächsten zweieinhalb Wochen.

Grund: Der Fußballverband Rheinland hat in Abstimmung mit dem Deutschen Fußball-Bund und dem Fußball-Regional-Verband Südwest aufgrund der aktuellen Infektionsgefahr mit dem Coronavirus entschieden, den kompletten Spielbetrieb einzustellen. Die Regelung gilt zunächst bis einschließlich Dienstag, 31. März.

Eintracht-Trainer Josef Cinar kann die Aussetzung des Spielbetriebs nachvollziehen: „Es ist eine Ausnahmesituation für uns alle, auf die reagiert werden muss.“ Auch SVE-Vorstandssprecher Alfons Jochem meint: „Die Maßnahme ist unumgänglich.“

Doch wie geht es weiter? Jochem hofft, dass der Spielbetrieb im April wieder aufgenommen wird. „In der verbleibenden Zeit müssten dann natürlich viele Spiele nachgeholt werden. Das wäre mir aber lieber, als jetzt Geisterspiele anzusetzen.“

Dass bis zum 31. März drei Heimspiele erst mal nicht stattfinden, bedeutet für den SVE Einnahmeausfälle von geschätzt knapp 30 000 Euro. „Das würden wir gestemmt bekommen“, sagt Jochem mit Blick auf die Liquidität des Vereins.

Und was wäre, wenn die Saison abgebrochen wird? „Dann müssten wir die Lage mit unseren Sponsoren besprechen. Diese Situation wäre schwer zu meistern, existenzbedrohend für den Verein würde sie aber wohl nicht“, prognostiziert Jochem.

Aktuell sind aber erst mal andere Probleme zu lösen. Da die Stadt Trier das Moselstadiongelände zunächst bis zum 20. April gesperrt hat, sind der Eintracht die Trainingsflächen abhanden gekommen. „Diese Situation trifft uns ins Mark“, sagt Jochem. „Das ist eine richtig miese Situation“, bemerkt Cinar.

Übers Wochenende haben die Spieler erst mal individuelle Trainingspläne an die Hand bekommen. Der Coach sucht derweil nach Alternativen: „Wir müssen schauen, inwieweit wir in der Soccerhalle in Kenn oder in Fitnessstudios trainieren können.“ In den nächsten zweieinhalb Wochen nichts zu machen, sei jedenfalls keine Option.

Cinar ist wegen der Gesamtsituation bedrückt: „Wir hängen in der Luft. Es gibt so viele offene Fragen. Wie geht es weiter? Wird sich die Aussetzung des Spielbetriebs länger ziehen? Wann geht es weiter? Erst im Mai oder Juni? Was ist dann mit Spielern, deren Verträge am 30. Juni enden?“

Eins ist für SVE-Vorstandssprecher Jochem auf jeden Fall sicher: „Was auch kommt, von uns allen wird ein hohes Maß an Flexibilität gefordert sein.“

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