Fußball-Oberliga Eintracht Trier startet in die Meisterrunde – mit ,Helm‘, aber ohne Henk

Trier · Wie der SVE auf den Ausfall von van Schaik reagiert – und welchen Appell Mundart-Sänger Helmut Leiendecker an die Fans richtet.

 Mundart-Sänger Helmut Leiendecker redet in einem Video allen Eintracht-Fans ins Gewissen.

Mundart-Sänger Helmut Leiendecker redet in einem Video allen Eintracht-Fans ins Gewissen.

Foto: Eintracht Trier/Screenshot Video Eintracht Trier

Also ,Helm‘ ist schon mal heiß: In einem von Eintracht Trier verbreiteten Video ruft das Trierer Original Helmut Leiendecker alle Fans auf, den SVE in der an diesem Samstag mit dem Heimspiel gegen den FV Dudenhofen (14 Uhr, Moselstadion) startenden Aufstiegsrunde zu unterstützen: „Nur mit euch im Rücken können wir unser Ziel erreichen“, ruft ,Helm‘ der Anhängerschaft zu.

Das Ziel? Das ist der Aufstieg in die Regionalliga. Zum Start in die letzten zwölf Saisonspiele muss die Eintracht dabei einen Stimmungsdämpfer zur Seite schieben. Innenverteidiger Henk van Schaik, absoluter Stammspieler, muss nach einer im Testspiel in Karbach erlittenen Knorpel-Verletzung am Knie operiert werden. Seine Ausfallzeit wird auf „mehrere Wochen“ beziffert. SVE-Trainer Josef Cinar rechnet in dieser Saison nicht mehr mit einem Comeback des Niederländers: „Es ist extrem schade und bitter. Henk gehört für mich zu den besten Innenverteidigern in der Liga. Wir müssen nach der anstehenden Operation mit acht bis zwölf Wochen Heilungsverlauf rechnen.“

Erste Alternative in der Innenverteidigung  an der Seite von Kapitän Simon Maurer dürfte Jason Thayaparan sein. Offensivspieler Jonas Amberg hat keine Zweifel, dass das Team den Ausfall von van Schaik kompensieren kann: „Henk ist definitiv ein wichtiger Spieler. Er hat im bisherigen Saisonverlauf bis auf ein Spiel, in dem er gelb-rot-gesperrt war, alle Partien absolviert. Aber Jason ist auch ein sehr guter Spieler.“

Amberg, dem in der Winter-Vorbereitung eine Corona-Infektion länger zu schaffen gemacht hatte als gedacht und der frisch von Rückenproblemen erholt ist, hat an den heutigen Eintracht-Gegner Dudenhofen gute Erinnerungen. Im Auswärtsspiel bei den Pfälzern am 7. März 2020 erzielte er sein erstes Oberliga-Tor zum 1:1-Endstand.

Ob es für ihn angesichts der gewachsenen Konkurrenzsituation im offensiven Bereich an diesem Samstag zu einem Kaderplatz reicht, war gestern noch offen. Zumal Trainer Cinar eventuell mit der überraschenden Nominierung von Rekonvaleszent Maurice Roth aufwarten könnte: „Mal gucken. Er präsentiert sich gut im Training.“

Gegen Dudenhofen waren es für Trier in der Vergangenheit stets enge Partien. Damit rechnet Cinar auch jetzt. „Die Mannschaft hat bewiesen, dass sie richtig Qualität besitzt“, sagt der Coach und verweist unter anderem auf die jüngsten beiden Auftritte der Pfälzer in der Oberliga (3:2-Sieger bei Tabellenführer Wormatia Worms) und im Halbfinale des südwestdeutschen Pokals unter der Woche (dort verlor der FVD erst nach Elfmeterschießen mit 7:8 gegen den Regionalligisten TSV Schott Mainz).

Dudenhofen reist also mit 120 Pokalminuten in den Knochen nach Trier. Ein Vorteil für den SVE? Aus Sicht von Amberg ist das kein Faktor: „Dudenhofen wird bis in die Haarspitzen motiviert sein.“ Auch Cinar wiegelt ab: „Die Mannschaft ist physisch so stark, dass sie auch bei uns 90 Minuten volle Pulle gehen kann.“

Das kann die Eintracht aber auch. Vor allem in ihrer ,Festung‘ Moselstadion. Und – wenn der Aufruf von Helmut Leiendecker fruchtet – mit vielen Fans im Rücken.

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