Leichtathletik Europameisterin sieht zwei Trier-Rekorde im Moselstadion (Fotos)

Trier · Die erfolgreichsten Athleten waren beim ersten BMW Cloppenburg Läufermeeting im Trierer Moselstadion nur Zuschauer: Hindernislauf-Europameisterin Gesa Felicitas Krause vom ausrichtenden Verein Silvesterlauf Trier war erkrankt – und als Überraschungsgast war der erste Mensch, der 5000 Meter schneller als 13 Minuten lief, vor Ort: Saïd Aouita.

1. BMW Cloppenburg Meeting
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Der Marokkaner, der in den 1980er Jahren als komplettester Läufer mit einer Bandbreite von 800 Meter bis 10 000 Meter galt, verließ das Moselstadion mit einem Lächeln imGesicht. Sein Schützling Haifa Tarchoun hatte als Siegerin des 1500-Meter-Laufs ihre persönliche Bestzeit um zweieinhalb Sekunden auf 4:14,30 Minuten verbessert  und damit Sabrina Mockenhaupt als Moselstadion-Rekordlerin abgelöst. Der ebenfalls von Aouita betreute Alzaabi Saud aus den Vereinigten Arabischen Emiraten lief als Achtplatzierter bei den Männern in 3:48,51 Minuten erstmals unter 3:50 Minuten.

Bei seinem Trier-Besuch jährte sich Aouitas 1500-Meter-Weltrekordlauf von 3:29,46 Minuten zum 33. Mal. Nur gut zehn Sekunden langsamer als der Marokkaner 1985 im Berliner Olympiastadion waren die schnellsten Männer im Moselstadion. Der in Mosambik geborene Italiener Joao Bussotti verbesserte Thomas Wessinghages Trier-Rekord (gelaufen 1976 im Waldstadion in 3:40,5 Minuten) auf 3:40,21 Minuten. Der deutsche U-23-Meister Lukas Abele kratzte in 3:40,85 Minuten ebenfalls an der 3:40-Minuten-Schallmauer. „Die Atmosphäre war einfach super“, bedankte sich der 20-Jährige vom SSC Hanau-Rodenbach während des Interviews mit Moderator Wolf-Dieter Poschmann bei den laut Veranstalter rund 1000 Zuschauern. Das Publikum trieb auch den deutschen U-23-Crosslaufmeister Samuel Fitwi von der LG Vulkaneifel (Zwölfter in 3.50,80) bis auf eine halbe Sekunde an seinen persönlichen Rekord heran. Über 800 Meter blieb der slowenische Meister Zan Rudolf in 1:49,45 Minuten  über der Moselstadion-Bestzeit (1:48,44).

Mit der Zuschauerrolle sichtlich unzufrieden verfolgte Gesa Krause vor allem das 1500-Meter-Rennen der Frauen. „Es ist vor allem sehr schade, weil ich mit dem EM-Sieg noch eine aufsteigende Form hatte“, sagte die 26-Jährige. Im Rennen nahm EM-Teilnehmerin Jana Sussmann das Heft in die Hand. Ihre Initiative verhalf sechs Läuferinnen zu Zeiten unter Sabrina Mockenhaupts 17 Jahre alten Moselstadion-Rekord (4:19,92). Chiara Bermes vom PST Trier wurde in 4:48,88 Minuten Zehnte und war begeistert: „Es war toll. Ich habe mich noch nie so schnell gefühlt.“

Für Krause, immer einen Schluck Wasser gegen den trockenen Hals und den Hustenreiz griffbereit, war der Interview- und Autogramm-Marathon sichtlich anstrengend. Nach dem BMW Cloppenburg Meeting feierte sie mit ihren Vereinskameraden den EM-Titel.

Zahlreiche öffentliche Termine hatten ihr nach der EM Substanz geraubt und gefährden nun auch den geplanten Saisonabschluss beim Istaf (2. September) im Berliner Olympiastadion. Von Trier aus ging es gestern via Frankfurt nach Berlin in Richtung Kanzleramt. Am Montag wird sie danach in Hamburg beim SportBild-Award geehrt.

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