Fußball-Rheinlandliga Es knistert: Heiße Duelle in Lampaden und Bitburg

Morbach fordert Tabellenführer Zerf heraus, Salmrohr strebt in Bitburg den Ausbau seiner Siegesserie an. Während ein drittes Derby in Pfalzel steigt, will Tarforst seinen Auswärtsfluch besiegen und Ellscheid nicht ein weiteres Mal untergehen.

 Torwart Philipp Basquit (oranges Trikot, hier eine Szene aus dem jüngsten Rheinlandpokal-Spiel gegen Eintracht Trier) ist derzeit ein großer Rückhalt für den FSV Salmrohr.

Torwart Philipp Basquit (oranges Trikot, hier eine Szene aus dem jüngsten Rheinlandpokal-Spiel gegen Eintracht Trier) ist derzeit ein großer Rückhalt für den FSV Salmrohr.

Foto: Sebastian J. Schwarz/sjs / Sebastian J. Schwarz

FC Bitburg – FSV Salmrohr (Freitag, 20 Uhr, Kunstrasen Bitburg)

Ausgangslage: Der FC Bitburg setzte im Auswärtsspiel in Mayen ein Ausrufezeichen und machte die Heimpleite zuvor schnell wett. Nun soll es auch endlich wieder auf heimischem Geläuf Grund zum Jubeln geben. Zuletzt holte der FCB lediglich einen Zähler aus drei Heimspielen, zwei der drei Gegner waren allerdings auch die Topteams Cosmos Koblenz und FC Zerf.

„Es ist kurios, dass wir uns wie schon letzte Saison zu Hause etwas schwertun. Natürlich möchten wir jetzt auch mal wieder zu Hause gewinnen“, meint Fabian Ewertz, Trainer des FCB.

Eine der formstärksten Mannschaften in der Rheinlandliga ist aktuell der FSV Salmrohr. Mit vier Siegen in Folge kletterten die Salmtaler auf den fünften Platz der Tabelle. Beim Tabellennachbarn Bitburg wird sich zeigen, ob der FSV im oberen Tabellendrittel mitmischen kann oder ob diese Kaliber aktuell noch eine Nummer zu groß sind.

„Bitburg halte ich für eine der spielerisch besten Teams in der Liga. Es ist ein kleines Derby, in dem wir viel Laufarbeit benötigen, aber auch unsere Momente nach vorne haben werden“, meint Frank Meeth, Trainer des FSV.

Personal: Beim FCB wird Nico Fuchs (Schulterverletzung) länger ausfallen. Der Einsatz von Matteo Müller (muskuläre Probleme) ist noch fraglich. Beim FSV hat eine Krankheitswelle unter der Woche einige Spieler außer Gefecht gesetzt. Daher sind die Einsätze von Noah Wrusch, Luca Meyer, Raphael Klotz und Hamsik Edafe fraglich.

FC Hochwald Zerf – FV Morbach (Samstag, 15.30 Uhr, Lampaden)

Ausgangslage: Anlässlich des 75-jährigen Bestehens der SpVgg Lampaden als einem der Vereine der bis Sommer existierenden Spielgemeinschaft Hochwald findet dieses Heimspiel des Rheinlandliga-Tabellenführers nicht wie gewohnt in Zerf oder Hentern statt. „Der Platz in Lampaden ist noch mal kleiner als der in Hentern. Es wir auf spielerische Elemente ankommen“, weiß FC-Trainer Fabian Mohsmann. Morbach habe eine Mannschaft, „die jeden in der Liga schlagen kann. Nur das Quäntchen  Glück hat in den vergangenen Jahren zu mehr gefehlt“.

Nach dem souveränen 3:1-Derbysieg gegen den FSV Tarforst treten die Morbacher mit reichlich Selbstvertrauen im Gepäck an. Allerdings hapert es bislang vor allem auswärts. Noch wartet die FVM auf den ersten Saisonsieg in der Fremde. Bislang stehen zwei Remis und zwei Niederlagen zu Buche. „Wir müssen dem Gegner Respekt für die Leistungen der letzten zwei Jahre zollen und möchten nicht ins offene Messer laufen. Dennoch werden wir unsere fußballerische Linie nicht verlassen und wollen für eine Überraschung sorgen“, sagt Thorsten Haubst, Coach der FV Morbach.

Personal: Beim 5:1 am Mittwoch im Rheinlandpokal in Tawern schonte Mohsmann die angeschlagenen Julian Schneider und Benedikt Schettgen. Beide sollten gegen Morbach aber (wieder) mitwirken können. Zudem wird Lucas Thinnes wieder eine Option sein. Tobias Lenz musste in Tawern kurz vor Schluss angeschlagen raus, auch Peter Irsch „schleppt sich von Spiele zu Spiel“, so sein Trainer. Patrick Dres und Tim Thielen sollen nach auskurierten Verletzungen spätestens in der übernächsten Woche wieder in den Kader zurückkehren.

Im Morbacher Kader sind im Vergleich zum Spiel in der Vorwoche gegen den FSV Trier-Tarforst keine personellen Änderungen zu erwarten.

FC Germania Metternich – FSV Trier-Tarforst (Samstag, 18.30 Uhr, Kunstrasen Metternich)

Ausgangslage: Der FC Germania Metternich, Tabellen-Elfter der Vorsaison, hingt seinen eigenen Erwartungen nach fünf Niederlagen, einem Remis, drei Siegen und Rang 13 noch hinterher. Zuletzt besiegte das defensiv anfällige Team von Trainer Patrick Kühnreich (22 Gegentreffer) die SG Ellscheid allerdings mit 5:0.

Der FSV Tarforst (erst ein Auswärtssieg) verlor zuletzt 1:3 gegen Morbach. Mut macht, dass der FSV beim FC Metternich vor rund einem halben Jahr mit 1:0 gewann. FSV-Trainer Holger Lemke berichtet von einer intensiven Trainingswoche, in der die Spieler heiß gewesen seien, und ergänzt: „Wir wollen uns stabilisieren und die zu Hause abgerufene Leistung auch auswärts auf den Platz bringen. Dafür müssen wir kompakter stehen, um etwas mitzunehmen. Metternich ist ein starker Gegner, der diese Saison Tabellenführer Zerf als bislang einziges Team besiegt hat.“

Personal: Benedikt Decker (studienbedingt) und Martin Gorges (krank) fallen bei den Trierern aus.

FSG Ehrang/Pfalzel – SG Schneifel-Stadtkyll (Sonntag, 15 Uhr, Rasenplatz Trier-Pfalzel)

Ausgangslage: Die SG Schneifel hat wenig Zeit zum Verschnaufen und will am Ende der Englischen Woche noch mal einen guten Auftritt hinlegen. Eine bärenstarke Leistung gelang am Dienstagabend, als man im Rheinlandpokal Oberligist TuS Kirchberg ärgerte und erst im Elfmeterschießen mit 5:6 das Nachsehen hatte.

Vor dem Duell mit dem Aufsteiger Ehrang/Pfalzel findet Schneifel-Spielertrainer Stephan Simon lobende Worte: „Gegen Kirchberg haben wir ein sehr starkes Spiel gezeigt und fußballerisch unsere beste Saisonleistung gebracht. In der ersten Hälfte haben wir dominiert und hatten insgesamt mehr Spielanteile, weshalb ich meinem Team ein großes Kompliment aussprechen möchte. In Pfalzel erwarte ich ein Spiel auf Augenhöhe und bin optimistisch.“

In der Rheinlandliga liegen die Kontrahenten nah beieinander. Die Schneifel-SG hat bislang zwei Punkte mehr eingefahren und rangiert auf dem achten Platz.

Auch die von Kevin Schmitt trainierten Trierer waren unter der Woche im Pokal gefordert und setzten sich dank eines Treffers von Janik Lerch in der zweiten Minute der Nachspielzeit gegen Bezirksliga-West-Tabellenführer Rot-Weiss Wittlich durch. Nach dem Last-Minute-Sieg atmete Schmitt auf: „Die Moral meiner Mannschaft ist mehr als intakt, und ich bin hochzufrieden mit den Leistungen in den letzten beiden Spielen. Am Sonntag treffen wir auf eine sehr erfahrene und offensivstarke Mannschaft, gegen die wir gewinnen wollen.“

Personal: Die SG Schneifel hat mit personellen Problemen zu kämpfen: Klaus Hamper, Christian Babendererde, Fabian Reusch (alle drei mussten im Pokal gegen den TuS angeschlagen ausgewechselt werden), Jan Merkes (Knie-Probleme) und Samuel Szillat (Schulter-Blessur) drohen auszufallen, während Michael Schüler, Jonas Weberskirch und Simon Reetz weiterhin verletzt sind.

Die FSG muss auf Jonas Streit (Urlaub), Michael Hensel (Schulter-Blessur) und André Thielen (fällt mit Muskelfaserriss noch wochenlang aus) verzichten, während Johannes Dondelinger, Felix Faber, Moritz Zingen und Luca Heintel zurückerwartet werden.

SG Altenkirchen/Neitersen – SG Ellscheid (Sonntag, 15 Uhr, Kunstrasen Neitersen)

Ausgangslage: Für die Alfbachtaler kommt es zu einem kleinen Endspiel, wollen sie vor der Winterpause noch die Trendwende einleiten. Mit 29 Gegentoren stellen die Eifeler die ,Schießbude‘ der Liga, und nur Schlusslicht Emmelshausen hat weniger Tore geschossen als die Rot-Weißen.

Gegner Altenkirchen rangiert auf dem 16. Tabellenplatz und verlor zuletzt dreimal in Folge. Die Westerwälder schafften jedoch vor drei Wochen eine Überraschung, als ein Punktgewinn gegen die Schneifel-SG gelang.

„Wir sind derzeit leider nicht in der Lage, Wettkampfsport in der Rheinlandliga zu betreiben. Für uns geht es im Oktober erst mal darum, jedes Spiel zu bestreiten. Ich habe großen Respekt vor unseren Spielern, die sich jeden Sonntag auf den Platz stellen und ihren Kopf hinhalten, damit es irgendwie weiter geht. Wir haben die Hoffnung, spätestens zur Winterpause eine schlagkräftige Truppe stellen zu können“, sagt SGE-Trainer Jan Diederichs.

Personal: Die Gäste haben nach wie vor viele verletzte Spieler und werden mit einem Rumpfkader antreten.

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