Fußball Hitzkopf, Allrounder, Kassenwart

Geisfeld/Rascheid · Fußball-Bezirksliga: Mit der SG Geisfeld/Rascheid befindet sich Defensivspezialist Simon Kolz derzeit im Tabellen-Niemandsland. Dennoch hat der 28-Jährige noch Ziele vor Augen.

 Simon Kolz (links) freut sich, aktuell verletzungsfrei zu sein.

Simon Kolz (links) freut sich, aktuell verletzungsfrei zu sein.

Foto: TV/Hans Krämer

Es geht voran in seiner Entwicklung. Simon Kolz hat 21 von 27 Saison-Partien im Trikot der SG Geisfeld/Rascheid absolviert und ist bis jetzt verletzungsfrei geblieben. Das war nicht immer so. Ende 2019 hatte es den heute 28-Jährigen berufsbedingt für ein halbes Jahr nach Künzelsau/Baden-Württemberg verschlagen, dem Hauptsitz seines Arbeitgebers, bei dem der gebürtige Hermeskeiler und in Geisfeld lebende Vollblutfußballer als Außendienstmitarbeiter angestellt ist. „Eine Zeitlang habe ich deshalb auch in Künzelsau gewohnt und konnte gar nicht trainieren und nur wenig spielen. Davor bremsten mich ein Syndesmosebandanriss sowie zwei Bänderrisse an der Schulter aus. Ich bin froh, dass es diese Saison fast reibungslos läuft und ich verletzungsfrei bin“, sagt Kolz.

Mit sieben Jahren hatte er einst in der F-Jugend seines Heimatvereins SV Geisfeld mit dem Kicken begonnen. Sein Jugendtrainer damals war Stefan Eli, Vater von Mitspieler Pascal. Kolz: „Er hat mich in meiner Entwicklung zu Jugendzeiten schon sehr geprägt.“

Weil es ihm immer schon super bei der SG gefiel, verschwendete Kolz nie einen Gedanken daran, zu wechseln. Ab der Saison 2015/16 reifte der passionierte Tennisspieler zur festen Größe. 2013 war Kolz als angehender Stammspieler beim Bezirksligaaufstieg dabei.

Die aktuelle Situation beschreibt er so: „Wir stehen im Niemandsland der Tabelle auf Platz acht, es ist eine eher unbefriedigende Situation, weil wir uns vorgenommen hatten, unter die ersten fünf Mannschaften zu kommen. Obwohl wir ein super Team sind, in dem Kameradschaft und Gemeinschaftsgefühl ganz großgeschrieben werden, haben wir zu viele Punkte liegengelassen, weil die Kaltschnäuzigkeit zu oft gefehlt hat.“

Ziele in dieser Spielzeit gebe es für das Team und ihn aber schon noch: „Wir wollen die Spitzenmannschaften ärgern und die Saison positiv abschließen. 50 Punkte plus x wären möglich.“ Persönlich wäre es für den jetzigen Außenverteidiger „schön, mal wieder öfter zu Null zu spielen oder mal ein Törchen zu machen“.

Die ,Null‘ hielten die Hochwälder jüngst im Spiel gegen Arzfeld (1:0). Außer als Innenverteidiger und Torwart habe er schon auf allen Positionen gespielt, sagt Kolz: „Seit eineinhalb Jahren spiele ich nun als Links- oder Rechtsverteidiger, doch auch auf der ,Zehn‘ fühle ich mich wohl, wenn es die Situation erlaubt.“ Sehr gerne spielt Simon Kolz mit seinem Zwillingsbruder Martin zusammen: „Wir verstehen uns blind, und wir sind uns in unserem Spielverständnis schon sehr ähnlich.“

Simon Kolz engagiert sich in Geisfeld zudem als zweiter Geschäftsführer. Im Club kümmert er sich um die Ausstattung der Spieler und die Bestellung der Trainingsmaterialien. Überdies ist er für die Mannschaftskasse verantwortlich: „Das Geld wird hauptsächlich für die Mannschaftsfahrt verwendet. Als stellvertretender Geschäftsführer bin ich außerdem in der Organisation der Kirmes, von Sportfesten und von Arbeitseinsätzen eingebunden.“

Auf dem Platz sieht sich Kolz als Teamplayer mit Allrounderqualitäten: „Ich bin flexibel einsetzbar, bringe Willen und Ehrgeiz mit und bin robust in meinem Zweikampfverhalten. Ich besitze aber auch ein gutes Stellungsspiel.“

Besser in den Griff bekommen müsse er derweil seine Hitzköpfigkeit. „Auch taktisch und in Sachen Konzentration muss ich mich noch verbessern“, sagt der 28-Jährige, der bei jedem Training dabei ist.

Die künftige neue Spielgemeinschaft mit dem TuS Reinsfeld begrüßt Kolz: „Dadurch können wir den vielen Jugendspielern eine langfristige Perspektive geben. Dann sind wir über Jahre breiter aufgestellt.“ Weil eine zukünftige zweite Mannschaft der „ideale Unterbau“ für die Bezirksligaelf sei, wäre es wünschenswert, wenn die Reinsfelder die A-Klasse halten würden. Kolz: „Zurzeit sieht es ja ganz gut aus, dass sie drin bleiben.“

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