Basketball Er ist der Gladiator der Stadtverwaltung: Luka Buntic vor drittem Halbfinale im Porträt

Trier  · Vor dem dritten Playoff-Halbfinale der Römerstrom Gladiators Trier am Freitagabend in Crailsheim (19.30 Uhr/www.airtango.live) hat der TV mal bei Gladiator Luka Buntic nachgehört, was die Mannschaft in Spiel drei besser machen muss als in Spiel zwei. Außerdem hat der 25-Jährige verraten, was er Außergewöhnliches macht, wenn er mal nicht in der Basketballhalle steht.

 Tritt mit Trier in Crailsheim an: Luka Buntic (rechts).

Tritt mit Trier in Crailsheim an: Luka Buntic (rechts).

Foto: Sebastian J. Schwarz/sjs / Sebastian J. Schwarz

Auf dem Büroflur in der Stadtverwaltung, da haben sie ihn am vergangenen Montag beinahe überrannt. Luka Buntic beginnt zu lachen, als er sich daran erinnert. Der Zuspruch bei den Kollegen, so erzählt er, der sei ohnehin schon immer riesig gewesen während der gesamten Saison, ständig habe er Rückmeldungen bekommen. Aber am Montagmorgen, nach dem 87:83-Sensationssieg der Gladiators Trier bei den Crailsheim Merlins in Playoff-Halbfinale Nummer eins, da sei es richtig abgegangen: „Die Kollegen haben sich so gefreut, mindestens 20 Leute kamen auf dem Flur auf mich zu, gratulierten mir, und träumten vom Aufstieg – echt toll zu sehen, wie die Leute mit uns mitfiebern.“

Luka Buntic – er ist der Gladiator der Stadtverwaltung. Während der 25-jährige Power Forward der Gladiators Trier heute Abend mit seinem Team im dritten Playoff-Halbfinale bei den Crailsheim Merlins (19.30 Uhr/www.airtango.live) um den nächsten Sieg kämpft, ist Buntic unter der Woche 20 Stunden in der Stadtverwaltung tätig. „Ich arbeite beim Sitzungsdienst, betreue in dieser Funktion den Stadtrat, kümmere mich um Vor- und Nachbereitungen von Ratssitzungen und die Betreuung der Ratsmitglieder“, erzählt er und ergänzt: „Auch wenn es sich vielleicht nicht so anhört: Aber es ist ein sehr interessanter Job, macht mir großen Spaß.“

Buntic wechselte vor der Saison von Drittligist Rostock an die Mosel. Ganz bewusst entschied sich der Mann aus Völklingen an der Saar für den Schritt zurück vom Profi in Rostock zum Halb-Profi in Trier – wo er zwischen 2011 und 2014 bereits für die TBB aktiv war – und der gleichzeitigen Stelle bei der Stadt. „Am Anfang war das schon stressig, Basketball und Job unter einen Hut zu bekommen, aber mittlerweile geht das sehr gut.“ Im Juli hat der 2,07-Meter-Mann den nächsten Schritt geplant: „Dann beginne ich ein duales Studium bei der Stadt Trier im Bereich Verwaltungsbetriebswirtschaft.“

Heute Abend allerdings, da heißt’s für Buntic wieder raus aus dem Büro, rein in die Basketballhalle. In beiden Halbfinals – „das waren definitiv die größten Spiele meiner bisherigen Karriere“ – schickte Gladiators-Coach Marco van den Berg seine Nummer 14 (6.34 Minuten, 2,2 Punkte im Schnitt pro Spiel)  von Beginn an aufs Feld, zog ihn unter anderem Johannes Joos vor und lobte Buntic danach: „Er hat es sich verdient. Wir wissen, wie gut er in der Zone ist.“

Bleibt die Frage, wie das Team die 90:103-Heimniederlage vom Dienstag weggesteckt hat? „Sehr gut“, betont der Deutsch-Kroate, „wir haben den Blick danach sofort auf Freitag gerichtet“. Die Mannschaft wisse, was besser werden müsse: „Gegen so ein starkes Team wie die Merlins darfst du dir keine Fehler erlauben, sie nutzen das sonst eiskalt aus. Bei uns war das am Dienstag vor allem die schlechte Reboundarbeit – das hat Crailsheim ständig bestraft.“

Ansonsten gelte es, die Merlins durch gute Defensivarbeit aus dem Konzept zu bringen und vorne weiterhin frech zu spielen. Und wer weiß: Vielleicht überrennen sie Luka Buntic dann am Montagmorgen ja wieder auf dem Flur in der Stadtverwaltung.

Das dritte Halbfinale in Crailsheim ist heute ab 19.30 Uhr live im Internet auf www.airtango.live zu sehen. Spiel vier steigt am Sonntag in Trier (17 Uhr).

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