Fußball Fünf Clubs bilden neue Einheit

Großkampenberg/Winterspelt · In der Westeifel wird nun (auch) in größerem Stil kooperiert. Was sie bei der künftigen SG Grenzland-Großkampen planen.

  Nur noch wenige Wochen gehen die SG Großkampen (links: Uli Hermes) und die SG Winterspelt (im Bild rechts im grünen Trikot: Wolfram Zimmer) getrennt an den Start. Ab Sommer spielen sie unter dem Namen SG Grenzland.

Nur noch wenige Wochen gehen die SG Großkampen (links: Uli Hermes) und die SG Winterspelt (im Bild rechts im grünen Trikot: Wolfram Zimmer) getrennt an den Start. Ab Sommer spielen sie unter dem Namen SG Grenzland.

Foto: Sebastian J. Schwarz/sjs / Sebastian J. Schwarz

Noch habe man genug Leute, um zwei Seniorenmannschaften zu bestücken, lässt Florian Bartz, der Vorsitzende des SV Winterspelt, durchblicken. „Doch es gibt schon ein paar ältere Semester, die auf die Dauer nur noch bei den Alten Herren spielen wollen – und aus der Jugend kommt halt auch bei uns zu wenig nach.“ Als Wolfgang André, Vorsitzender des SV Üttfeld, ihn im Herbst am Rande eines Fußballspiels darauf ansprach, ob man sich nicht mal intensiver über eine mögliche Spielgemeinschaft von Großkampen/Lützkampen/Üttfeld (Glü) und Winterspelt/Habscheid unterhalten könne, habe er deshalb Bereitschaft signalisiert. Bereits vor rund drei Jahren, als die Trennung vom damaligen SG-Partner SC Bleialf feststand, habe es lose Kontakte zu Glü gegeben. „Damals wollten wir uns aber erst mal selbst sortieren“, erklärt Bartz.

Auch bei der SG Glü würden die personellen Ressourcen immer knapper, berichtet André: „Wir haben einige ältere Spieler, die Mitte oder gar Ende 30 sind. Sie denken ans Aufhören.“ Von Anfang an habe man nicht nur in den jeweiligen Vorständen der fünf Vereine, sondern auch in Spielerkreisen und in der (weiteren) Bevölkerung eine breite Zustimmung erfahren, berichten Bartz und André, der sagt, auch von der Üttfelder Ortsbürgermeisterin Jutta Zils eine positive Rückmeldung zu den Plänen, den Fußball in der Westeifel auf eine breitere Basis zu stellen, erhalten zu haben.

In den ersten Monaten des neuen Jahres habe man sich mit den Vorständen drei Mal getroffen und zielführend an den Themen gearbeitet, so André. Dazu seien auch Arbeitskreise gebildet worden. Diese fokussierten sich auf die Felder Finanzen, Sport und Marketing. „Es hat von Beginn an gepasst. Wir haben in den Gesprächen gemerkt, dass wir auf einer Wellenlänge funken“, betonen André und sein Winterspelter Kollege Bartz, die das Vertragswerk federführend mit den Vorsitzenden Winfried Hermes (1. FC Großkampen), Udo Becker (FC Lützkampen) und Marius Heck (Habscheider SV) auf den Weg gebracht haben. Durch die gemeinsame Jugendarbeit kenne und schätze man sich sowieso seit Jahren.

Nun will man also auch im Seniorenbereich die Kräfte bündeln, um den Kickern vor Ort eine Perspektive zu bieten. Aktuell kämpfen sowohl die SG Glü als Schlusslicht der Kreisliga A, wie auch die SG Winterspelt/Habscheid als Drittletzter der B-II-Klasse gegen den Abstieg. Die beiden Reservemannschaften dümpeln im Mittelfeld der Kreisliga D II herum. Mit der neuen ersten Mannschaft das Glü-Startrecht übernehmen und in der höchsten Spielklasse des Fußballkreises Eifel loslegen zu können, ist die große Hoffnung. Drei Teams will man ins Rennen schicken, wobei die Idealvorstellung ist, die Zweite und Dritte für die C- und die D-Klasse zu melden. Wer die künftigen Trainer sind, ist aktuell noch offen. Gespräche würden laufen, heißt es. Momentan wird die SG Glü von Urgestein Johann Dunkel gecoacht. In Winterspelt ist mit Daniel Lenzen ein junger Übungsleiter am Werk. In die Spielgemeinschaft werden auch die Damen der FSG Winterspelt (spielen in der Kreisklasse West) aufgenommen. André freut sich über diesen Zuwachs: „Vielleicht findet ja so auch die eine oder andere Frau aus unserem Einzugsgebiet den Weg zum Fußball.“ Um die Identifikation mit der künftigen Spielgemeinschaft zu erhöhen, gibt es ein Extra-Logo und auch einen verbindenden Namen. „Mit dem Zusatz Grenzland wird klar, wo wir angesiedelt sind. Früher gab es in unserer Gegend auch die Grenzlandturniere. Damit spielen wir so auch auf die Tradition an“, erklärt André.

 Kreisliga B2 Eifel Eschfeld : Winterspelt. Jonas Denter von Eschfeld (in weiß) gg. Wolfram Zimmer

Kreisliga B2 Eifel Eschfeld : Winterspelt. Jonas Denter von Eschfeld (in weiß) gg. Wolfram Zimmer

Foto: Hans Krämer

Der Vertrag, den die Vereine nach der Unterzeichnung zu Wochenbeginn umgehend der Geschäftsstelle des Fußballverbandes Rheinland in Koblenz vorgelegt haben – eine Zustimmung gilt als Formsache – ist auf mindestens drei Jahre ausgelegt. Geplant ist aber eine Zusammenarbeit auf Dauer. Die SG Glü bestehe zwar offiziell aus einzelnen Clubs, so André, „doch schon lange werden wir als ein Verein wahrgenommen – und sind sehr zuversichtlich, dass Winterspelt und Habscheid künftig auch so fest in die Spielgemeinschaft integriert sind“.

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