Aus Daun ins Starensemble „Das kam so überraschend“: Eifeler Handballspieler gewinnt den DHB-Pokal

KÖLN/DAUN · Gestartet beim TuS Daun, seit drei Jahren in der Akademie der Rhein-Neckar Löwen: Wie Handballer Fabian Schwarzer (18) es vor 20.000 Fans aufs Podium schaffte.

 Nach einem dramatischen Finale gegen den SC Magdeburg, das erst im Siebenmeterwerfen entschieden wurde, gewannen die Rhein-Neckar Löwen zum zweiten Mal den DHB-Pokal. Zum Kader der Löwen in Köln gehörte auch Fabian Schwarzer (Neunter von rechts und Foto unten), der bis zur C-Jugend beim TuS Daun gespielt hatte.

Nach einem dramatischen Finale gegen den SC Magdeburg, das erst im Siebenmeterwerfen entschieden wurde, gewannen die Rhein-Neckar Löwen zum zweiten Mal den DHB-Pokal. Zum Kader der Löwen in Köln gehörte auch Fabian Schwarzer (Neunter von rechts und Foto unten), der bis zur C-Jugend beim TuS Daun gespielt hatte.

Foto: dpa/Marius Becker

„Erster Erster – Premierensieger in Köln“ steht auf dem gelben T-Shirt. Fabian Schwarzer verlässt die LANXESS Arena am Sonntagabend genau in diesem Shirt – als DHB-Pokalsieger. Überglücklich, völlig emotional nach einem irren Finale, das die Rhein-Neckar Löwen vor 20.000 Fans nach Verlängerung und Siebenmeterwerfen gegen den SC Magdeburg mit 36:34 (16:13, 27:27, 31:31) gewonnen haben. „Das ist ein unbeschreibliches Gefühl“, sagt Schwarzer, der sein Glück kaum fassen konnte.

Fabian Schwarzer kommt aus dem Eifel-Ort Schutz im Vulkaneifelkreis und spielte bis zur D-Jugend Handball beim TuS Daun, ehe er als 15-Jähriger und nach einer Saison in Mülheim-Kärlich ins Nachwuchs-Internat der Löwen nach Kronau wechselte. In einem Team mit dem Trierer Philipp Alt wurde der Linkshänder im Vorjahr deutscher A-Jugendmeister mit den Löwen, hatte im Herbst sein Männer-Bundesligadebüt und erzielte auch seine ersten Treffer. Eigentlich galt Schwarzers aktueller Fokus der Titelverteidigung mit der Löwen-A-Jugend, die am 22. und 29. April im DM-Viertelfinale auf den HC Erlangen trifft.

Aber dann kam vergangene Woche alles anders. „Ich wurde morgens um 8.30 Uhr per Telefon geweckt: Komm‘ rüber, du musst trainieren, jetzt. Johnny ist krank“, wurde Schwarzer zur ersten Mannschaft beordert. „Johnny“ ist Löwen-Kapitän und Rechtsaußen Patrick Groetzki – und der fiel für das Pokal-Wochenende in der ausverkauften Arena in Köln aus. Er lief zwar mit dem Team ein und nahm am Ende den Pokal entgegen, spielen konnte der Nationalspieler aber nicht. Somit saß Schwarzer mit im Mannschaftsbus nach Köln. „Damit hätte ich niemals gerechnet, das kam so überraschend“, sagt  der Abiturient, der am 3. Juli 19 Jahre alt wird.

Schon samstags lief er mit dem Team ein, als die Löwen ihr Halbfinale mit 38:31 gegen die favorisierte SG Flensburg-Handewitt gewonnen hatten. Auch sonntags waren die Löwen – aktueller Fünfter in der Bundesligatabelle - der Außenseiter gegen Meister Magdeburg, aber nach einem hochdramatischen Spiel jubelten erneut die Badener.

Handball: Fabian Schwarzer aus der Eifel holt den DHB-Pokal 
Foto: privat

Fabian Schwarzer saß während der beiden Partien zwar nur auf der Bank, bekam aber natürlich auch seine Medaille und durfte den drei Kilo schweren Pokal nach oben reißen. „Ich habe das Turnier absolut genossen, und war so froh, dass ich dabei war. Ich habe ja schon in der Bundesliga gespielt, aber vor so vielen Fans ist es natürlich noch spezieller. Man genießt es einfach.“ Aber auch in der Stunde des Erfolgs weiß Schwarzer, dessen Bruder Nik beim VfL Gummersbach spielt, wo er herkommt: „Großen Dank an alle beim TuS Daun, die mich ausgebildet haben. Da denke ich immer wieder dran.“ Und am Montagnachmittag ging die Party weiter: Schwarzer und die Löwen feierten den Pokalsieg mit den Fans auf der Bundesgartenschau in Mannheim.

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