Handball Ein Trierer wird mit den Rhein-Neckar Löwen Deutscher A-Jugend-Meister

Trier/Kronau · Philipp Alt (17) feiert mit den Junglöwen den nationalen Titel. Doch Beine hochlegen ist nicht: Der Rückraum-Spieler von der Mosel ist gleich schon wieder gefordert – bei der U-18-Beachhandball-WM auf Kreta.

 Philipp Alt (oben, Mitte, Trikotnummer 10) feiert mit der A-Jugend der Rhein-Neckar Löwen den deutschen Meistertitel.

Philipp Alt (oben, Mitte, Trikotnummer 10) feiert mit der A-Jugend der Rhein-Neckar Löwen den deutschen Meistertitel.

Foto: Tanja Sommer

14 Jahre ist es her. Bei einem ambitionierten Verein wie den Rhein-Neckar Löwen ist das eine halbe Ewigkeit. Doch jetzt ist der Bann gebrochen. Erstmals seit 2008 hat wieder eine Nachwuchs-Handballmannschaft des Clubs einen nationalen Titel gewonnen. Die A-Jugend der Löwen hat sich die Deutsche Meisterschaft gesichert – sie ließ nach einer souveränen Vor- und Hauptrunde sowie mehreren Play-off-K.o-Spielen im Finale den Füchsen Berlin in einem Hin- und Rückspiel das Nachsehen.

Mittendrin im Meister-Trubel: ein Trierer. Philipp Alt, der im Jahr 2020 ins Internat der Rhein-Neckar Löwen gewechselt war, feierte in seinem ersten A-Jugend-Jahr nach der Vizemeisterschaft mit der B-Jugend 2021 gleich seinen ersten Titel. „Es ist ein unfassbares Gefühl. Unglaublich, welchen Siegeswillen und welche mentale Stärke die Mannschaft gezeigt hat“, berichtet der 17-Jährige im TV-Telefonat.

850 Fans machten im Rückspiel gegen Berlin die ausverkaufte Stadthalle Östringen zu einem Tollhaus.  „Man hat teilweise sein eigenes Wort nicht verstanden. Hinter den Tribünen standen Leute auf Tischen und Stühlen. Es war eine eindrucksvolle Atmosphäre“, berichtet Alt.

Er fieberte auf der Tribüne neben seinen Eltern und seinem Bruder mit – er war nicht für den Kader nominiert. In seinem ersten A-Jugend-Jahr kam der Rückraumspieler immer mal wieder zum Einsatz, aber nicht regelmäßig. Und dennoch trug er seinen Teil zum Meistertitel bei, unter anderem auch in den Play-offs im Sechzehntel-Finale gegen Hanau sowie im Viertelfinale gegen Dormagen.

„Die größte Erfahrung und die meisten Entwicklungsschritte habe ich im Training gemacht. Mit und gegen all die Topleute des älteren Jahrgangs, die zum Teil nun Profiverträge erhalten, im Training zu agieren, war wichtig. Jetzt muss die Spielerfahrung kommen“, sagt Alt, der sich bereit fühlt, nun im zweiten A-Jugend-Jahr mehr Verantwortung zu übernehmen. Die Bürde mit dem Meistertitel ist allerdings hoch. Doch Alt sieht’s sportlich: „Der Titel motiviert einen, den eingeschlagenen Weg fortzuführen.“

Bei allem Jubel wird Alt, der im Nachwuchsleistungszentrum in Kronau wohnt und am Leibniz-Gymnasium in Östringen im nächsten Schuljahr sein Abitur macht, nun aber keinen Feiermarathon absolvieren. Denn die nächste Aufgabe wartet schon auf den Trierer, der erst vor sieben Jahren bei der MJC Trier mit dem Handball begonnen hatte. Alt zählt zum Kader der deutschen U-18-Beachhandball-Nationalmannschaft, die vom 14. bis 19. Juni auf Kreta an der Weltmeisterschaft teilnimmt. Bei der Handball-Variante im Sand geht’s enorm zur Sache und in die Beine (siehe Hintergrund). Das deutsche Team ist als EM-Fünfter des vergangenen Jahres für die Welt-Titelkämpfe nachgerückt. „Ich bin mega-stolz, auch bei der WM mein Land vertreten zu dürfen“, sagt Alt.

Die deutsche U-18-Auswahl bekommt es in ihrer Vorrundengruppe D mit der Ukraine, Argentinien und Uruguay zu tun. Die weiteren Teilnehmer: Schweden, Iran, Katar, USA (Gruppe A), Brasilien, Kroatien, Togo, Frankreich (Gruppe B), Spanien, Griechenland, Jordanien und Tschechien (Gruppe C).

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