Regionaler Handball Alles kommt anders: Verbandsligist Wittlich verzichtet, Saarburg steigt auf

Wittlich/Saarburg · Ursprünglich war die Sache klar. Die HSG Wittlich nimmt trotz des Abgangs ihres Überfliegers Kai Lißmann als Meister der Handball-Verbandsliga West das Aufstiegsrecht in die Rheinlandliga der Männer wahr.

Handball: Verbandsligist Wittlich verzichtet, Saarburg steigt auf
Foto: TV/Hans Krämer

Der Zweitplatzierte TuS Fortuna Saarburg bleibt in der Verbandsliga, zumal Trainer Uwe Moske ein Nachrücken als Vize in die Rheinlandliga als grundsätzlich unsportlich erachtet hat (der TV berichtete).

Nun kommt alles anders! Die HSG wird nach eigener Auskunft nach Rücksprache mit der Mannschaft auf den Aufstieg verzichten und auch in der kommenden Saison in der Verbandsliga West spielen. Trainer Heinz Hammann, der den Sprung in die Rheinlandliga befürwortet hat, ist unterdessen zurückgetreten – ebenso wie der Co-Trainer Michael Teusch. Laut HSG-Angaben hat es unterschiedliche Auffassungen zwischen Trainer und Vorstand über ein zukünftiges Trainingskonzept gegeben. Hammann war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Der HSG-Vorsitzende Axel Weinand wollte auf TV-Nachfrage nicht näher auf die Differenzen eingehen. Eins stellt er dagegen klar: Der Abgang Hammanns habe nichts mit dem Aufstiegsverzicht zu tun. „Hauptgrund dafür ist unsere personelle Lage. Wir verlieren mit Kai Lißmann, Timo Löw und Johannes Präder unsere drei besten Torschützen. Unser Team wird mit jungen Kräften aufgefrischt. Angesichts dieser Konstellation kam der Aufstieg jetzt zu früh“, sagt Weinand. Und wer folgt auf Hammann? Laut Weinand wird eine interne Lösung favorisiert.

Für den Fall, dass Wittlich nicht aufsteigt, wollte der Vizemeister TuS Fortuna Saarburg eigentlich nicht als Lückenfüller parat stehen. „Als Zweiter steigen wir nicht auf. Das fände ich unsportlich“, hatte Coach Moske Ende März im TV gesagt. Nach dem Motto Konrad Adenauers („Was kümmert mich mein  Geschwätz von gestern?“) erfolgt nun die Kehrtwende. Moske begründet sie mit einer personell verbesserten Situation im Vergleich zur damaligen Ausgangslage. Da ist zum einen die Zusage des Duos Almir Balas/Edin Mesevic, in der neuen Saison in Saarburg zu spielen. Die Cousins kommen aus Grevenmacher (Balas) und Gerolstein (Mesevic) zur Fortuna. „Die beiden Bosnier sind international erfahren und stellen im Rückraum und am Kreis eine erhebliche Verstärkung dar“, glaubt Moske. Außerdem würden Sascha Hoffmann, Tim Moske, Yannik Morin und auch Steffen Lorth doch nicht aufhören, wodurch die Alternativen im Kader größer werden.

Ganz nebenbei spielt in Saarburg auch eine andere Überlegung eine Rolle – getreu der Devise: ,Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach.’ Die Verbandsligen West und Ost verschmelzen zur übernächsten Saison zu einer Staffel. Die Folge: In der nächsten Saison ist eine Qualifikation nötig – aus der West-Staffel werden die ersten sechs Teams in die neue eingleisige Liga aufgenommen. Da die Qualifikation angesichts einer starken Besetzung im Westen keine ausgemachte Sache ist, hilft das Jahr in der Rheinlandliga. Moske: „Wenn wir absteigen sollten, hätten wir das Verbandsliga-Ticket auf jeden Fall sicher.“

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