Fußball Ausgleichstor in der Nachspielzeit macht Hetzerather mächtig sauer

Hetzerath · Nach dem inoffiziellen Titel des Herbstmeisters steht jetzt auch fest, dass der SV Hetzerath als Erster in die Winterpause geht. Das war aber für Trainer Michael Urbild und seine Mannen nach dem 2:2 gegen die SG Zell nur ein schwacher Trost. Die Schwarz-Weißen gaben Sekunden vor Schluss den lange Zeit sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand.

 Zwei Treffer des starken Maik Elsen (vorne) reichten dem SV Hetzerath gegen Jochen Köhler (im Hintergrund) und die SG Zell nicht: Der Spitzenreiter musste sich mit einem 2:2 zufriedengeben.

Zwei Treffer des starken Maik Elsen (vorne) reichten dem SV Hetzerath gegen Jochen Köhler (im Hintergrund) und die SG Zell nicht: Der Spitzenreiter musste sich mit einem 2:2 zufriedengeben.

Foto: HANS-KRAEMER

Während die Gäste von der Mosel nach dem Abpfiff von Schiedsrichter Adrian Seide jubelten, als ob sie die Partie beim Spitzenreiter sogar gewonnen hätten, stapften die Akteure der Hausherren enttäuscht vom Platz, einige ließen ihren Frust auch an der Bande des Hartplatzes aus. In der zweiten Minute der Nachspielzeit war es Zells Klaus Fahrenkrog, der nach einem Eckball von Marcel Michalski am höchsten stieg und zum 2:2 einköpfte.

Nicht nur der sehr späte Gegentreffer, sondern auch der Spielverlauf machte die Hetzerather Enttäuschung so groß: Nach einem Beginn ohne große Höhepunkte, in dem wie im gesamten Spiel die fußballerischen Elemente recht kurz kamen und viel mit langen Bällen operiert wurde, zog das Team von Trainer Michael Urbild das Match ab Mitte der ersten Hälfte auf seine Seite. Die bis dahin gut verteidigenden Gäste offenbarten mal eine Lücke - und prompt war Mak Elsen auf Querpass von Nico Schäfer mit einem platzierten Flachschuss zur Stelle und traf (26.). Die Vereinigten aus Zell, Bullay und Alf verloren anschließend ihre Linie etwas - mit frühem Pressing hatte man es zuvor geschafft, den Spitzenreiter in Schach zu halten. Gleich doppelt war SG-Schlussmann Florian Binzen am 2:0 beteiligt (35.). Seinen zu kurz geratenen Abschlag fing Elsen ab, passte auf Nico Schäfer, der vom Keeper der Moselaner von den Beinen geholt wurde. Elsen hämmerte den Ball in die Maschen - sehr zur Freude auch seiner Mutter Gabriele, die am Spielfeldrand wie bei den meisten Partien ihres Sohnes mitfieberte. Zwei harmlose Fernschüsse von Michalski und Dennis Schmidt und die eine oder andere gute Aktion von Even Podceka über links - mehr hatten die von Manuel Bausen gecoachten Zeller im ersten Durchgang offensiv nicht zu bieten.

Nach dem Seitenwechsel drängte der Tabellenführer auf die Vorentscheidung. Zusehends rückte nun der vor dem 2:0 noch so unglückliche Torwart Binzen in den Mittelpunkt und hielt einige Male prächtig, wie gegen Nico Schäfer (54., 75.) und den später eingewechselten Tim Denis (82.). Zudem brachte Max Lehnert das Kunststück fertig, nach einer Ecke aus einem Meter das Ziel zu verfehlen (49.). Nico Schäfer traf aus spitzem Winkel noch das Lattenkreuz (67.).

Dass der Tabellenvorletzte wieder im Spiel war, lag am Anschlusstreffer, den Niklas Batz nach Querpass von Finn Scheid aus 13 Metern markiert hatte (60.). Bereits in der 68. Minute war das 2:2 möglich: Der frei vor SVH-Torwart Maximilian Kraff auftauchende Schmidt schob den Ball aber am linken Pfosten vorbei.

Überglücklich war am Ende SG-Coach Bausen, der seiner Mannschaft eine „ausgesprochen disziplinierte Leistung“ attestierte. Nach den sechs Niederlagen zum Auftakt ist sein Team mittlerweile neun Mal ungeschlagen (bei allerdings erst zwei Siegen). „Zuerst hatten wir unglaublich viele Ausfälle, dann liefen die Rückkehrer lange ihrer Fitness hinterher. Dass wir mittlerweile konditionell auf der Höhe sind, hat dieses Spiel bewiesen“, jubelte Bausen. Sein Gegenüber Michael Urbild war niedergeschlagen, stellte aber klar, dass „ich meinen Jungs nicht vorwerfen kann, sie hätten nicht alles gegeben“. Der Hetzerather Trainer trauerte den vielen vergebenen Chancen im zweiten Durchgang nach, wusste aber auch: „Zells Torwart hat ein paar Mal klasse gehalten. Außerdem haben sie uns gut zugestellt.“

Bereits vor dem abschließenden 2021er Duell am kommenden Sonntag bei der SG Laufeld als Wintermeister ins neue Jahr zu gehen, ist Urbild herzlich egal: „Wir wollen gut spielen und gewinnen. Das ist das Entscheidende.“

SV Hetzerath – SG Zell/Bullay-Alf 2:2 (2:0)

 Hetzerath: Maximilian Kraff - Luca Schäfer, Max Lehnert, Marcel Hoffmann, Maik Elsen (76. Tim Denis), Mario Kön (85. Frank Reilich), Andreas Müller, Leonard Tonner, Manuel Tormann (76. Benedikt Bernard), Nico Schäfer, Hua Wilfried Koffi.

Zell: Florian Binzen, Jochen Köhler, Matthias Weis (71. Lukas Miertsch), Jonas Münster, Dominik Binz, Marcel Michalski, Niklas Batz, Even Podceka, Finn Scheid (79. Michael Stülb), Klaus Fahrenkrog, Dennis Schmidt

Schiedsrichter: Adrian Seide (Wittlich) - Zuschauer: 146

Tore: 1:0 Maik Elsen (26.), 2:0 Maik Elsen (35. Foulelfmeter), 2:1 Niklas Batz (60.), 2:2 Klaus Fahrenkrog (90.+2) 

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