Langstreckenmeisterschaft Wo Amateure Vorfahrt haben

Nürburgring · In der VLN geht’s allmählich auf die Zielgerade.

 Auch in ihrem 39. Jahr zieht die VLN, Europas größte Motorsport-Breitenserie, die Fans zu Tausenden an die Nordschleife.

Auch in ihrem 39. Jahr zieht die VLN, Europas größte Motorsport-Breitenserie, die Fans zu Tausenden an die Nordschleife.

Foto: TV/Jürgen C. Braun

Nach dem sechsten von insgesamt neun Rennen sind in der VLN-Langstreckenmeisterschaft  auf dem Nürburgring nun zwei Drittel der Saison 2018 absolviert. Seit 39 Jahren ist die VLN Europas größte Langstrecken-Serie, bei der sich Amateure, Nordschleifen-Spezialisten  und professionelle Werksfahrer gemeinsam in Fahrzeugen mit höchst unterschiedlichen Leistungs-Kategorien über vier oder sechs Stunden duellieren. Für die Rundstrecken-Asse aus der Region ist die VLN seit Jahren eine permanente Herausforderung.

Das Prinzip der Serie besagt, dass nicht derjenige, der mit dem leistungsstärksten Fahrzeug die meisten Rennsiege errungen hat, am Ende der Saison Meister ist. Die VLN-Titelträger kommen meist aus hubraum-kleineren und PS-schwächeren Klassen. Je mehr  Teilnehmer in einer Klasse sind, umso mehr Punkte kann ein Team erringen.

Ein Beispiel: Ein Teilnehmer (meist besteht ein Team aus drei Fahrern), in einer weniger leistungsstarken Klasse, in der aber 20 Konkurrenten gemeldet sind, kann mehr Punkte ergattern als der Pilot eines Top-GT3-Boliden, der sich mit viel weniger Konkurrenten herumschlagen muss. Amateure haben bei der VLN Vorfahrt.

Dennoch sind die „dicken“ Porsche 911 GT3R, die Audi R8 LMS, die BMW M6 GT3, die Mercedes AMG GT3 oder Exoten wie Lamborghini, Ferrari oder Aston Martin das Salz in der Suppe dieser Serie. Pro Rennen gehen zwischen 150 und 180 Fahrzeuge auf der Nordschleife und dem Grandprix-Kurs an den Start.

Beim sechsten Rennen am vergangenen Samstag nutzten mehr als 20 000 Motorsportfans an der 22,8 Kilometer langen Strecke die Gelegenheit,  das 41. RCM DMV Grenzlandrennen zu verfolgen. Aussichtsreichster Kandidat aus der Region, bei der Vergabe des Titels noch ein Wort mitreden zu können, ist BMW-Pilot Philipp Leisen (Irrel). Nach seinem Klassensieg beim Sechs-Stunden-Rennen Mitte August kam er nun nur um Sekunden-Bruchteile geschlagen auf Rang zwei.

Rudi Adams (56) aus Nohn fährt in einem BMW M6 ebenfalls eine fantastische Saison. Top-Resultate wechselten sich mit unverschuldeten Crashs oder technikbedingten Ausfällen ab. Ans Aufhören denkt der Mann aus der Vulkaneifel noch lange nicht. Arno Klasen aus Karlshausen bewegt mit viel Umsicht und Erfolg  einen  Getspeed Cup-Porsche – gemeinsam mit einem rennsportverrückten Unternehmerpaar aus den USA.

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