Radsport Julius Klose aus Mannebach: Diese Medaille macht Lust auf mehr

Mannebach · Reimund Dietzen, Johannes Fröhlinger, Miguel Heidemann, Hannah Ludwig oder Peter Schermann – die Region Trier hat schon mehrere Top-Radsportler hervorgebracht. Reift mit dem 13-Jährigen aus dem Saargau ein weiteres Talent heran?

Julius Klose ist vor allem im Mountainbike-Sport unterwegs. Aber auch im Cyclocross besitzt er Fähigkeiten, wie der Gewinn der Bronzemedaille bei der Deutschen Meisterschaft in München (Bild unten, rechts) beweist.

Julius Klose ist vor allem im Mountainbike-Sport unterwegs. Aber auch im Cyclocross besitzt er Fähigkeiten, wie der Gewinn der Bronzemedaille bei der Deutschen Meisterschaft in München (Bild unten, rechts) beweist.

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Kennen Sie noch den Begriff ,Querfeldeinrennen‘? Und Namen wie Klaus-Peter Thaler und Mike Kluge? Die Radsport-Disziplin, bei der Rundkurse über meist unbefestigte Wege absolviert werden, hat in Deutschland eine jahrzehntelange Tradition. Inzwischen hat sich für die Hatz über Stock und Stein aber verstärkt der Begriff ,Cyclocross‘ etabliert.

Einer, der sich dort anschickt, national und international auf sich aufmerksam zu machen, ist der 13-jährige Julius Klose aus Mannebach (Kreis Trier-Saarburg). Kürzlich hat er bei den Deutschen Cyclocross-Meisterschaften in der Altersklasse U 15 die Bronzemedaille gewonnen. Nicht irgendwo, sondern auf bekanntem Terrain. Im Münchner Olympiapark ergatterte Klose trotz ungünstiger Startposition Edelmetall. Von Startplatz 23 hatte sich Klose schnell nach vorne gearbeitet. „Ich habe mich sehr über die Medaille gefreut. Sie war mein Ziel, dafür habe ich mich bestmöglich vorbereitet. Beim Rennen standen viele Zuschauer an der Strecke. Für mich war es eine sehr schöne Erfahrung“, sagt Klose im TV-Gespräch.

Der Achtklässler am Gymnasium Saarburg (Lieblingsfach: Sport) ist im Cyclocross ein Quereinsteiger – normalerweise ist er auf dem Mountainbike unterwegs. Beim Cyclocross wird dagegen mit einem modifizierten Rennrad gefahren, das den charakteristischen gebogenen Rennlenker und keine Federung hat. Die Reifen sind stärker profiliert und breiter als herkömmliche Rennradreifen.

Klose nutzt Rennen im Cyclocross (auch) als fordernde Trainingseinheiten. Sie bieten ihm die Belastungen, denen er auch in Mountainbike-Rennen gewachsen sein muss. „Beim Cy­clocross braucht man eine gute Grundausdauer, aber auch Schnellkraft und ein gutes Gefühl fürs Rad“, sagt Klose. Und – ja – auch Lauffähigkeiten. Denn beim Cyclocross empfiehlt es sich in manchen Passagen, das Rad (wiegt zwischen 7,5 und zwölf Kilo) zu schieben oder zu schultern, um schneller voranzukommen.

So richtig interessant wird’s beim Cyclocross bei schwierigen Wetterbedingungen. So wie bei der Deutschen Meisterschaft in München. Starke Niederschläge mit Regen- und Hagelschauern hatten dem Kurs und den Radfahrern im Laufe des Trainings deutlich zugesetzt. Vorher fahrbare Passagen verwandelten sich in kürzester Zeit in Schlamm-Rutschbahnen und forderten vor allem eine sehr gute Radbeherrschung und eine gute Lauftechnik. Zwei Fähigkeiten, die Klose, der für den Verein MTB Sport Saar-Obermosel startet und nebenbei noch Fußball bei der JSG Saar Tawern spielt, unter Beweis stellte.

Julius Klose (Mannebach): Diese Radsport-Medaille macht Lust auf mehr​
Foto: Klose

Kloses Radsport-Vorbilder heißen indes nicht Thaler oder Kluge: „Ich schaue unter anderem zu Thomas Pidcock auf. Er ist ein junger Fahrer, der schon richtig erfolgreich ist.“ Der 23-jährige Engländer wurde 2021 Mountainbike-Olympiasieger und 2022 als erster Brite Weltmeister im Cyclocross.

Klose investiert viel in den Radsport. Viermal pro Woche sitzt er im Sattel, zudem geht’s ins Fitnessstudio. Und an rund 20 Wochenenden im Jahr ist er bei Rennen im Einsatz – seine Eltern verrichten dabei unerlässliche Fahrdienste. Seine nächsten Ziele nimmt Klose mit dem Mountainbike in den Blick: „In der Wertung von Bundes-Sichtungsrennen will ich unter die Top fünf kommen. Und Anfang August steht die Mountainbike-Junioren-Europameisterschaft in der Schweiz an.“

Bei allem Ehrgeiz macht Klose seine Radsport-Zukunft noch von einem anderen Aspekt abhängig: „Es muss mir auch immer Spaß machen.“

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