Fußball-Oberliga Klare Sache: Eintracht Trier gewinnt Derby in Salmrohr mit 2:0 (mit Video)

Eintracht Trier bleibt in der Oberliga eine Macht - auch bei der ,Macht vom Dorf’. Mit dem Erfolg im Nachbarschaftsduell beim FSV Salmrohr vor rund 1000 Zuschauern behauptet der SVE die Tabellenführung in der Nord-Gruppe. Die Salmtaler, die kämpferisch keinen schlechten Eindruck hinterließen, mussten dabei lange Zeit in Unterzahl spielen.

Klare Sache: Eintracht Trier gewinnt Derby in Salmrohr mit 2:0 (mit Video)
Foto: TV/Verein

Der FSV Salmrohr konnte froh sein. Froh darüber, nur mit einem 0:1-Rückstand in die Halbzeit zu gehen. Zu erdrückend war die Dominanz von Eintracht Trier im Derby im Salmtalstadion. Von Beginn an machte der Tabellenführer der Oberliga-Nordgruppe Druck – und erspielte sich Chance um Chance. In der zweiten Minute setzte Tim Garnier einen Schuss neben den Pfosten. In der fünften und elften Minute konnte sich Salmrohrs Torwart Sebastian Grub, der nach einer bei der 0:4-Niederlage in Gonsenheim davongetragenen Kopfblessur vorsichtshalber mit einem Helm spielte, bei einem Distanzschuss von Maurice Roth und einem direkten Freistoß von Ömer Kahyaoglu auszeichnen. In der zwölften Minute warf sich Michael Dingels, der sich trotz Kniebeschwerden gegen seinen Ex-Club einsatzfähig meldete, in einen Schuss von Kahyaoglu.

Das Geschehen spielte sich nahezu komplett in der Salmrohrer Hälfte ab – doch die Eintracht brauchte eine Standardsituation, um die hochverdiente Führung zu erzielen. Per Handelfmeter war Amodou Abdullei in der 23. Minute erfolgreich – es war bereits dessen drittes Strafstoß-Tor in dieser Saison. Marcel Giwer hatte einen Schuss von Garnier auf der Torlinie per Hand abgewehrt. Die bittere Zusatzstrafe für den FSV – Rot für den defensiven Mittelfeldspieler.

FSV-Trainer Lars Schäfer musste reagieren – er brachte Nico Toppmöller für Oliver Mennicke, aus dem Angriff wechselte Marco Unnerstall auf die rechte Seite.

Kurios: In Unterzahl kam Salmrohr zumindest kämpferisch besser ins Spiel, die Eintracht hatte nicht mehr die Zielstrebigkeit wie noch in den ersten Minuten. Triers Schlussmann Denis Wieszolek musste vor der Pause dennoch lediglich zwei Mal eingreifen – bei Schüssen der Ex-Trierer Hendrik Thul (34.) und Gustav Schulz (20.).

Eintracht-Trainer Josef Cinar hatte im Vorfeld über die Besetzung von drei Positionen in der Startelf gegrübelt – und sich zu drei Wechseln im Vergleich zum jüngsten 5:0-Heimsieg gegen Hassia Bingen entschieden. Im Sturm begann Torschütze Abdullei anstelle von Jan Brandscheid, im defensiven Mittelfeld bekam Jason Thayaparan den Vorzug von Henk van Schaik. Auch Dominik Kinscher musste weichen, für ihn kehrte der zuletzt angeschlagene Roth zurück.

Zwei Wechsel gab’s beim FSV: Dingels, der vom Trierer Anhang mit Sprechchören wohlwollend begrüßt wurde, lief als „aggressiver Leader“ ebenso von Beginn an auf wie Mennicke. Toppmöller saß bis zu seiner frühen Einwechslung zunächst draußen, der spielende Co-Trainer Giancarlo Pinna musste wegen einer Leistenzerrung passen.

Nach der Pause verpasste der FSV um Haaresbreite den überraschenden Ausgleich. Nach einer scharfen Hereingabe von Lucas Abend rutschten Anton Moroz und Thul nur ganz knapp am Ball vorbei (47.). Es war ein Wachmacher für die Eintracht, die kurz danach das 2:0 nachlegte. Tim Garnier schlenzte den Ball von der Strafraumgrenze aus am machtlosen Grub vorbei in den Knick (51.). Abdullei hatte den Ball gegen Toppmöller abgeklemmt, insgesamt präsentierte sich Salmrohr in dieser Szene zu passiv.

Kurz danach hätte sich Abdullei mit seinem zweiten Tor belohnen müssen – er scheiterte aber per Kopfball aus kurzer Distanz freistehend an Grub, der die Fäuste hochriss (57.).

Angesichts des Spielverlaufs – Salmrohr in Unterzahl, Trier im Gefühl einer beruhigenden Führung – wurde mit dem zweiten Tor der Partie weitgehend der Stecker gezogen. Trier hatte viel Ballbesitz, kam längere Zeit nicht mehr richtig gefährlich vors Salmrohrer Tor, beim FSV, der alles reinschmiss, zeigte der Akku so langsam die rote Lampe.

In der Schlussphase dann aber doch noch vier dicke Gelegenheiten für Trier. Der starke Grub war sowohl gegen Heinz als auch gegen Roth zur Stelle (82./83.). In der Nachspielzeit zielten zudem Kahyaoglu und der eingewechselte Brandscheid nicht genau genug.

2:0 - das Endergebnis klingt recht knapp, doch die Eintracht hatte die Sache im Salmtalstadion im Griff. Ein Manko allerdings: die mangelnde Chancenverwertung.

FSV Salmrohr: Grub – Abend, Dingels, Düpre, Moroz – Mennicke (29. N. Toppmöller), Giwer, Schulz, Lautwein (67. Schütz) – H. Thul, Unnerstall (87. Schömann)

Eintracht Trier: Wieszolek – Kaluanga, Maurer, Kling, Heinz – Thayaparan – Brodersen (65. Sinanovic), Roth, Garnier (75. Kinscher), Kahyaoglu – Abdullei (62. Brandscheid)

Tore: 0:1 Abdullei (23., HE), 0:2 Garnier (51.)

Schiedsrichter: Tom Bauer

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