Kommentar Fußball-Rheinlandpokal: Der Vergleich Koblenz-Berlin hinkt

Trier · Koblenz – das Berlin des Rheinlands: Diese Vision schwingt beim Fußballverband Rheinland mit – mal mehr, mal weniger deutlich ausgesprochen. Doch derlei Vergleiche verbieten sich.

Kommentar zur Diskussion um den Finalort im Fußball-Rheinlandpokal
Foto: TV/Schramm, Johannes

Die Stadt am Deutschen Eck hat bei weitem nicht die Strahlkraft, wie sie die Bundeshauptstadt als Austragungsort des DFB-Pokal-Endspiels besitzt. Im kleinen Verband Rheinland steht und fällt beispielsweise die Zuschauerkulisse beim Verbandsfinale – und damit die gesamte Attraktivität – mit einem geografisch klug gewählten Austragungsort. Oder glaubt jemand, zum Final-Duell zwischen Rot-Weiss Koblenz und der TuS Koblenz wären 2018 auch 7473 Zuschauer gekommen, wenn die Partie  nicht in Koblenz, sondern in Trier angepfiffen worden wäre?

Deshalb: Warum nicht einen Pool von vier Stadien bereithalten, aus dem dann eins je nach Zusammensetzung des Endspiels ausgewählt wird? Bad Neuenahr und das Salmtalstadion für Partien mit nicht so großer Kulisse, und Trier sowie Koblenz für die „dicken Fische“. Eine relativ kurzfristige Auswahl muss möglich sein, schließlich hat die ARD bereits in allen vier Stadien Übertragungen gestemmt – sei es im Rheinlandpokal oder im DFB-Pokal. Erfahrungswerte sollten auch für Fragen der Vermarktung vorliegen.

Und noch aus einem anderen Grund hinkt der Koblenz-Berlin-Vergleich. Denn würde das (im Grunde ehrenwerte) Kostenargument nur die Austragung eines Endspiels am Sitz einer Verbandszentrale sinnvoll erscheinen lassen, müsste das DFB-Pokal-Finale in Frankfurt über die Bühne gehen.

m.blahak@volksfreund.de

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