Regionaler Fußball Eintracht-Trier-Neuzugang Maurice Wrusch: Welchen Rat von Mama er beherzigt

Trier/Maring-Noviand · Die besten Talente der Region an den Club zu binden, um damit auch die Identifikation zu stärken – intensiver als früher verfolgt Eintracht Trier dieses Konzept. Ein Ergebnis ist die Verpflichtung des 21-Jährigen, der nach seinem Wechsel im Winter aus Morbach jüngst sein Debüt in der Fußball-Oberliga gab. Was ist der Mittelfeldspieler für ein Typ?

Maurice Wrusch hat den Sprung aus der Rheinlandliga zum Oberliga-Titelanwärter Eintracht Trier gewagt. Bislang mit Erfolg. Der 21-Jährige feierte jüngst sein Pflichtspiel-Debüt im SVE-Dress.

Maurice Wrusch hat den Sprung aus der Rheinlandliga zum Oberliga-Titelanwärter Eintracht Trier gewagt. Bislang mit Erfolg. Der 21-Jährige feierte jüngst sein Pflichtspiel-Debüt im SVE-Dress.

Foto: TV/Hans Krämer

Was Mama sagt, ist Gesetz. Das trifft nicht immer zu, aber in einer Sache folgt Maurice Wrusch noch heute dem Rat seiner Mutter. „Ich habe von ihr immer gesagt bekommen, dass ich beim Fußball keine Gelben Karten kassieren soll.“ Der 21-Jährige hält sich weitestgehend daran – obwohl er als defensiver Mittelfeldspieler häufig in Zweikampfsituationen kommt. In 53 Rheinlandliga- und Rheinlandpokal-Partien für Morbach sah Wrusch nur einmal Gelb und einmal Gelb-Rot.

Auch bei seinem halbstündigen Oberliga-Debüt für Eintracht Trier am vergangenen Samstag zu Hause gegen Hassia Bingen hielt sich Wrusch schadlos. „Ich suche die Zweikämpfe, weiß aber meinen Körper gut einzusetzen. Grundsätzlich bin ich ein fairer Spieler“, sagt Wrusch, der in Wittlich geboren wurde und noch heute in seiner Heimatgemeinde Maring-Noviand (Kreis Bernkastel-Wittlich) lebt.

Mit sechs Jahren begann er beim SV Maring mit dem Kicken, im zweiten C-Jugend-Jahr wechselte er zum TuS Mosella Schweich. Nach der Jugend ging’s dann zum SV Morbach, aus dem zwischenzeitlich die FVH Morbach wurde.

Zweieinhalb Jahre spielte er dort, ehe ihn der Lockruf der Eintracht ereilte. „Am 30. Dezember vergangenen Jahres rief mich Triers Teammanager Stefan Fleck an und fragte, ob ich mir einen Wechsel vorstellen könnte“, berichtet Wrusch. Er konnte es und bewies sich beim Probetraining. Ein Wechsel kam zustande. „Es ist ein großer Schritt für mich, den ich aber nur mache, weil ich gemerkt habe, dass ich es schaffen und mich durchsetzen kann. Mich reizt die höhere Intensität“, sagt Wrusch.

Das bisherige i-Tüpfelchen waren die ersten Oberliga-Minuten gegen Bingen. Wrusch: „Als mich der Trainer nach einer Stunde zur Seitenlinie rief, war das ein besonderer Moment für mich. Die Einwechslung hat mich stolz gemacht.“

Als Spieler hat Wrusch schon viele Positionen bekleidet: Er war Stürmer, in der D-Jugend sogar mal Torwart, offensiver und defensiver Mittelfeldspieler sowie Linksverteidiger. Seine Lieblingsposition ist die im zentralen offensiven Mittelfeld – davon zeugt nicht nur die Ziffer ,10‘ in seinem Instagram-Nickname. Als Idol nennt er Andrés Iniesta, zu seiner Zeit beim FC Barcelona einer der weltbesten Mittelfeldspieler.

Wrusch, einst Schüler am Nikolaus-von-Kues-Gymnasium in Bernkastel-Kues und Absolvent eines freiwilligen ökologischen Jahrs im Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Mosel, absolviert derzeit eine Polizeiausbildung. Das bedeutet in Kombination mit dem abendlichen Training bei der Eintracht zuweilen lange Tage von 7 Uhr morgens bis 20.30 Uhr abends. Fürs Pendeln zum Training nach Trier bildet er eine Fahrgemeinschaft mit Ömer Yavuz.

Den großen Konkurrenzkampf beim SVE scheut Wrusch nicht. Um das große Ziel, den Regionalliga-Aufstieg zu schaffen, brauche es ein großes Aufgebot. Zumal es die anstehende Meisterrunde in sich haben werde, glaubt Wrusch: „Das wird ein knackiger Vierkampf zwischen Worms, Trier, Wiesbach und Ludwigshafen um die ersten beiden Plätze. Wir müssen in jedem Spiel unsere beste Form zeigen.“

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