Fußball Fußball rückt in die zweite Reihe

Rheinlandliga: Bitburg-Spiel steht auf der Kippe – Morbach könnte Tarforst vom Thron stoßen – Michael Häb vermisst das Spielglück.

 Ganz nach oben? Siegt Morbach im Spitzenspiel gegen Tarforst und verliert der Tabellenzweite Kirchberg in Bitburg, könnte Trainer Thorsten Haubst mit seinem Team sogar die Tabellenspitze erklimmen.

Ganz nach oben? Siegt Morbach im Spitzenspiel gegen Tarforst und verliert der Tabellenzweite Kirchberg in Bitburg, könnte Trainer Thorsten Haubst mit seinem Team sogar die Tabellenspitze erklimmen.

Foto: dpa/Jan Woitas

SG Hochwald-Zerf – SG Ellscheid (Samstag, 16.30 Uhr, Kunstrasenplatz Zerf)

Ausgangslage: Die Vereinigten aus Zerf, Greimerath, Hentern und Lampaden (seit neun Pflichtspielen in Folge ungeschlagen) haben bereits zum frühen Zeitpunkt der Saison mehr Punkte (27) eingefahren als in ihrer abgebrochenen Premierensaison 2019/20 (26). Geht es nach SGH-Trainer Fabian Mohsmann, sollen in den verbleibenden zwei Heimspielen sechs Punkte her: „Wir sind personell sehr stark gebeutelt, aber werden mit einer schlagkräftigen Truppe antreten und mit Jungs aus der zweiten Mannschaft auffüllen. Ellscheid habe ich zuletzt beobachtet und weiß, dass ihr Tabellenplatz nicht ihre Qualität widerspiegelt.“ Die Alfbachtaler stagnieren mit sieben Punkten am Tabellenende. Trainer Michael Häb berichtet: „Uns fehlt das Spielglück, was für eine weitere Verunsicherung sorgt. Zuletzt beim 2:4 gegen Morbach haben wir auch wieder gute Ansätze gezeigt, uns aber nicht belohnt. Auch gegen starke Zerfer werden wir kämpfen und glauben an eine Überraschung.“ 

Personal: Die Ausfallliste der Hausherren würde den Rahmen sprengen. Auf Ellscheider Seite kommen mit Moritz Engel (Adduktorenverletzung) und Paul Minninger (starke Rippenprellung) im Vergleich zur Vorwoche weitere Verletzte hinzu, während Marcel Riemann (Leistenprobleme) fraglich ist.  

 

FC Bitburg – TuS Kirchberg (Samstag, 18 Uhr, Kunstrasenplatz Bitburg)

Ausgangslage: Nach hektischen Schlussminuten gelang es Bitburgs Trainer Fabian Ewertz und Schiedsrichter Mario Schmidt im Nachgang der Partie am vergangenen Freitag beim FSV Trier-Tarforst (2:2) doch noch, sich auszusprechen und Unstimmigkeiten über die Rote Karte gegen ihn (Ewertz) auszuräumen. „Mit etwas zeitlichem Abstand haben wir wieder zusammengefunden, über die Ausnahmesituation gesprochen, in der ich etwas zu provokativ wirkte“, sagt Ewertz, der vor Kirchberg als „variablem wie strukturiertem Gegner“ warnt. Die Gäste haben corona- und witterungsbedingt zuletzt vor drei Wochen gespielt – und 5:0 gegen Andernach gewonnen. Kirchberg hat seine sämtlichen sechs Auswärtsspiele ohne Niederlage überstanden und stellt als Tabellenzweiter (gemeinsam mit Wissen) die beste Defensive (nur elf Gegentore).

Personal: Auf FCB-Seite fehlen drei positiv auf das Coronavirus getestete Spieler, weshalb die Austragung der Partie gegen Kirchberg bei Redaktionsschluss auf der Kippe stand. Außerdem müssen Narottam Morbach (starke Knieprellung), Andrew Salter (Hüftbeschwerden), Leander Schwedler (Bänderverletzung), Shend Krasnici (Gelb-Rot-Sperre) und Arthur Schütz (berufliche Gründe) passen.  

 

Ahrweiler BC - SG Schneifel-Auw (Sonntag, 14.30 Uhr, Kunstrasenplatz Heimersheim)

Ausgangslage: Zwischen ihrem 6:2-Heimsieg gegen Ellscheid und ihrem Nachholspiel am Mittwoch in Mayen (4:2, siehe Extra) war die Schneifel-SG fünfeinhalb Wochen ohne Torerfolg. Auch Ahrweiler kommt aus einer Englischen Woche und, sich dabei mit 1:4 gegen Karbach geschlagen geben und schied damit im Rheinlandpokal-Viertelfinale aus. „Ahrweiler ist seit Jahren eine gestandene Truppe und daher Favorit. Beide Vereine schätzen sich und haben vor Wochen gemeinsam versucht, das Spiel ins neue Jahr zu verlegen. Leider hat uns der Verband einen Riegel vorgeschoben, da mit aller Macht die Hinrunde absolviert werden soll“, sagt Schneifel-Trainer Stephan Simon. 

Personal: Die Gäste gehen personell nach wie vor auf dem Zahnfleisch und müssen eine lange Ausfallliste mit Akteuren aus der zweiten Mannschaft (Spitzenreiter der Kreisliga B I Eifel) kompensieren. 

 

FV Hunsrückhöhe Morbach – FSV Trier-Tarforst (Sonntag, 15 Uhr, Kunstrasenplatz Morbach)

Ausgangslage: In der vorigen Saison triumphierten die Tarforster in Morbach mit 3:0. Auch dieses Mal steht ein Spitzenspiel an, wenn der Tabellenführer aus Trier (30 Punkte) auf den Dritten (28 Punkte) trifft. Die Hunsrücker sind seit vier Spielen unbesiegt und verbuchten zuletzt Erfolge gegen Neitersen (3:0) und Ellscheid (4:2). Nach dem emotionalen Last-Minute-Tor von Mohammad Rashidi zum 2:2 gegen Bitburg feierten die Trierer Höhenkicker den Punktgewinn wie einen Sieg. Die Hausherren wollen die Punkte in Morbach behalten und mit einem Heimsieg an den Lemke-Schützlingen tabellarisch vorbeiziehen. „Wir spielen gegen ein absolutes Topteam, sehen die Partie als Herausforderung an und wollen es Tarforst so schwer wie möglich machen, gegen uns zu punkten“, sagt FVH-Trainer Thorsten Haubst und hofft angesichts der attraktiven Tabellenkonstellation auf eine stattliche Kulisse.

FSV-Trainer Holger Lemke warnt: „Die erfahrene Fußballvereinigung hat sich nach oben gekämpft, weshalb es ein schweres Spiel für uns wird. Aus den beiden noch anstehenden Spielen wollen wir sechs Punkte und uns nach einer guten Hinrunde selbst belohnen.“

Personal: Bei Morbach ist die Liste der Verletzten oder Angeschlagenen weiter prallgefüllt. Dominik Thömmes schlägt sich mit Knieproblemen herum, Matthias Haubst mit Oberschenkelbeschwerden. Marcel Schultheis (Leiste), Dominik Schell und Max Hecker (beide Knie) sowie Lukas Servatius fallen ebenso aus. Fragezeichen stehen hinter Marvin Vogt und Maximilian Schemer. Auf Seiten der Trierer wird es im Vergleich zur Vorwoche keine Veränderungen geben.

SV Mehring – SG Neitersen (Sonntag, 15.30 Uhr, Kunstrasenplatz Mehring)

Ausgangslage: Das Abschlusstraining der Moselaner vor dem Hinrunden-Finale musste aufgrund eines positiven Schnelltest-Ergebnisses sicherheitshalber abgesagt werden. „Zum Glück war der PCR-Test dann negativ“, berichtet Trainer Jan Mombach, für den momentan der Fußball in die zweite Reihe rückt und der keine große Motivation mehr verspürt, noch in diesem Jahr weiterzumachen: „Um auf die pandemische Entwicklung zu reagieren, wäre es meiner Meinung nach sinnvoll, nach der Hinrunde einen Cut zu machen und dafür im Juni eine Woche länger zu spielen.“

Nach der bitteren 3:6-Niederlage gegen Montabaur seien die Köpfe der Spieler laut Mombach kurzzeitig unten gewesen, „aber wir haben die Jungs am Montagabend aufgebaut, werden nicht die weiße Fahne hissen und wollen über den Kampf zurück in die Erfolgsspur finden.“ Neitersen kehrte mit Ausnahme des 0:3 in Morbach von jedem (!) Auswärtsspiel als Sieger zurück.

Personal: Die Moselaner können fast aus dem Vollen schöpfen, da nur Alexander Dietz (Kreuzbandriss) ausfällt und der Einsatz von Simon Monzel (Sprunggelenk) fraglich ist.

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