Morbach/Monzelfeld Hunsrücker wollen im Finale nicht nur „Guten Abend“ sagen

Morbach/Monzelfeld · Fußball-Rheinlandpokal: Rheinlandligist Morbach und Regionalligist  RW Koblenz stehen sich heute im Endspiel des Nachhol-Wettbewerbs der alten Saison gegenüber.

 Groß war der Morbacher Jubel nach dem Finaneinzug. Heute ist es soweit: Die Hunsrücker gastieren in Koblenz.

Groß war der Morbacher Jubel nach dem Finaneinzug. Heute ist es soweit: Die Hunsrücker gastieren in Koblenz.

Foto: Sebastian J. Schwarz/sjs / Sebastian J. Schwarz

92 Jahre gibt es jetzt den SV Morbach, gut ein Jahr lang existiert die Fußballvereinigung Hunsrückhöhe (FV) Morbach. „Der Einzug ins Rheinlandpokal-Endspiel ist da schon ein absoluter Höhepunkt“, bekennt Georg Schuh. Der Sportliche Leiter der FVH – 2020 fusionierten die Fußballabteilungen der Sportvereine aus Morbach und Monzelfeld – hat so auch einiges an Euphorie vor dem Duell mit Regionalligist FC Rot-Weiß Koblenz (heute, Mittwoch, 19 Uhr, Stadion Oberwerth in Koblenz) ausgemacht. Rund 130 Anhänger wollen das Rheinlandligateam von Trainer Thorsten Haubst ans Deutsche Eck begleiten. Die Chancen, den Wettbewerb aus der vergangenen (Corona-)Saison zu gewinnen, sehen sie im Lager der Hunsrücker realistisch. „Koblenz spielt zwei Klassen höher und ist eindeutig der Favorit“, betont Schuh. Aber nach Koblenz fahre man „gewiss nicht nur, um ‚guten Abend‘ zu sagen“.

Stark war die FVH in die Liga gestartet, holte aus den ersten drei Partien sieben Punkte. Zuletzt gab es aber eine 1:5-Abfuhr beim Ahrweiler BC. „Das hat uns sehr geärgert. Doch bis Donnerstag blenden wir die Aufarbeitung dieser Partie aus. In der Mannschaft herrscht große Vorfreude auf das Spiel. Von 20 Partien gegen Rot-Weiß würden wir statistisch gesehen wohl 19 verlieren. Wenn Koblenz heute vielleicht keinen guten Tag hat, wollen wir da sein“, sagt Coach Haubst.

Im Vergleich zu Rheinlandpokalendspielen in der Vergangenheit geht es diesmal nur um bescheidene Summen: Der Sieger erhält 6000 Euro, der Verlierer 4800 Euro. Um die Meldefrist für den DFB-Pokal zu wahren, hatte der Fußballverband Rheinland am 10. Mai dem verbandsweit höchstklassig spielenden Rot-Weiß Koblenz den Bezirksligisten VfB Linz als Gegner für das Entscheidungsspiel zugelost und damit das Pokalendspiel von der Qualifikation für den DFB-Pokal abgekoppelt. 6:1 hieß es gegen Linz, im DFB-Pokal unterlag die Mannschaft von Trainer Heiner Backhaus  Zweitligist Regensburg mit 0:3.

Die Vorgehensweise, den DFB-Pokalteilnehmer so zu ermitteln, war unter den Vereinen sehr umstritten (TV berichtete mehrfach). Auch die FVH hatte einen anderen Weg favorisiert, sagt Georg Schuh: „Fairer wäre es aus unserer Sicht gewesen, man hätte die verbliebenen Runden komplett gelost – und auch nicht Rot-Weiß gesetzt.“ Mit großer Mehrheit waren die im alten Wettbewerb verbliebenen Clubs dafür, die 2020/21er Runde zu Ende zu spielen – und die Fußballvereinigung zeigte starke Spiele. Oberligist Engers etwa wurde mit 2:1, Ligakonkurrent Mendig mit 4:1 besiegt (jeweils nach Verlängerung). Rot-Weiß Koblenz siegte unter anderem bei Rheinlandligist SG Hochwald Zerf mit 3:0 und beim Oberligisten SV Eintracht Trier 05 mit 2:0.

„Im Finale wollen wir unterstreichen, dass wir das beste Team im Rheinland“, sagt der Sportliche Leiter der Rot-Weißen, Christian Noll. Man nehme das Spiel („Wir wissen, dass Morbach eine richtig gute Mannschaft hat.“) ernst. Nach der jüngsten Last-Minute-Pleite beim SSV Ulm 1846 (0:1) wollen die mit sieben Punkten aus sechs Partien gestarteten Schängel vorm Heimspiel am Samstag gegen Hoffenheim II zudem zusätzliches Selbstvertrauen tanken.

Unabhängig davon, wie sich die FV Hunsrückhöhe schlägt: Nach der Rückkehr aus Koblenz gibt es noch eine kleine Feier im Clubheim. Ein Italiener aus Morbach wird das Essen liefern. Und sicher werden sie auch anstoßen – auf eine schon jetzt sehr erfolgreiche Pokalrunde.

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