Fußball Der Favorit wankt nur kurz

Niederöfflingen · Wertvollen Boden hat der SV Niederemmel im Titelrennen der Kreisliga A Mosel gut gemacht: Dank des eigenen 4:1-Erfolges bei der SG Laufeld und aufgrund des überraschenden 1:1-Unentschiedens von Spitzenreiter SV Hetzerath bei der SG Landscheid beträgt der Rückstand der Moselaner auf Platz eins nur noch fünf Punkte.

 Mar tin Veit (links) stellte in der Partie bei der SG Laufeld (rechts: Benedikt Kaufmann) früh die Weichen auf einen Sieg des SV Niede remmel.

Mar tin Veit (links) stellte in der Partie bei der SG Laufeld (rechts: Benedikt Kaufmann) früh die Weichen auf einen Sieg des SV Niede remmel.

Foto: HANS-KRAEMER

Erleichtert konnte Gernot Hain, der etatmäßige zweite Vorsitzende des SV Mosella Niederemmel, nach den 90 Minuten der Partie bei der SG Laufeld/Wallscheid/Niederöfflingen aufatmen: Als Vertreter des beruflich verhinderten Trainers Thomas Sandner hatte er sich mit seiner Mannschaft schadlos gehalten und unterm Strich einen verdienten 4:1-Sieg eingefahren. „Nach der ersten Hälfte führen wir verdient mit 2:0. In der Kabine warne ich noch, dass wir nicht lockerlassen dürfen. Trotzdem waren wir phasenweise dann nicht mehr souverän, obschon es am Ende eine klare Angelegenheit war“, bilanzierte Hain. SV-Routinier Maximilian Schäfer sprach sogar davon, dass „die ersten 20 Minuten in der zweiten Halbzeit von uns eine Katastrophe“ gewesen seien.

Immerhin agierten die Gäste zumindest in den ersten 45 Minuten überaus souverän. Mit dem 0:2 zur Pause war das Team von Laufelds Coach René Hochmann noch gut bedient. Bereits nach 90 Sekunden setzte sich Martin Veit im Laufduell gegen Christopher Schmitz durch und schloss dann an SG-Torwart Marcel Eis vorbei ins kurze Eck ab. Beide Mannschaften traten ersatzgeschwächt an. Auf Seiten der Hausherren mussten sogar vier etatmäßige Kräfte der zweiten Mannschaft von Beginn an ran, vier weitere Akteure des B-Liga-Teams saßen auf der Bank. Die spielerischen Defizite traten zunächst deutlich zutage. Zwischen den Laufelder Mannschaftsteilen waren die Abstände zu groß. Allzuoft hatten die technisch reiferen Gäste leichtes Spiel – und in Sebastian Schäfer einen Ausnahmekönner in ihren Reihen. Der 29-jährige frühere Oberligaakteur des FSV Salmrohr hatte zunächst noch zweimal Pech, indem er mit einem gefühlvoll getretenen 25-Meter-Freistoß am Innenpfosten scheiterte (10.) und der Ball fünf Minuten später nach seinem 20-Meter-Schuss an die Latte des Laufelder Gehäuses klatschte. Ein besonders sehenswertes Tor wäre Schäfer fast in der 27. Minute gelungen, indem er gekonnt per Seitfallzieher abschloss, in Eis aber seinen Meister fand. Keine Chance hatte der Laufelder Keeper aber nach knapp einer halben Stunde: Dennis Franzen hatte von rechts geflankt, die Laufelder Innenverteidigung war nicht im Bilde – und aus kurzer Distanz vollendete Schäfer cool (29.). „Wir haben in dieser Saison meistens das Problem dass wir zunächst mit zwei Toren in Rückstand liegen. Da sind wir oft nicht richtig auf dem Platz“, musste SG-Trainer Hochmann hinterher feststellen.

Im zweiten Durchgang ging seine Mannschaft aber mit wesentlich mehr Aggressivität zu Werke. Benedikt Kaufmann und der nimmermüde Julian Burch sorgten nun ein ums andere Mal für Gefahr in der Nähe des Niederemmeler Tores. So war es auch Burch, der SV-Schlussmann Matthias Junk in der 49. Minute erstmals in der insgesamt sehr mäßigen Partie herausforderte. Fünf Minuten später vergab er sogar eine hundertprozentige Chance, indem er nach Vorarbeit von Kaufmann aus wenigen Metern vorbeischoss. Die Laufelder waren dran, und die Niederemmeler hätten sich nicht beschweren dürfen, wenn sie nach einer Stunde einen Elfmeter gegen sich bekommen hätten, als Christian Simonis in der Nähe der Strafraumgrenze zu Fall gekommen war.

Der nächste Treffer fiel dann aber auf der Gegenseite. Wieder war Ausnahmekönner Sebastian Schäfer dran beteiligt. Diesmal passte er von links an den zweiten Pfosten, wo Franzen zur Stelle war und zum 3:0 für die Mosella einschob (70.). Schäfer hatte weitere Chancen auf dem Fuß, auf der anderen Seite hielt Junk nach Patrick Rieders Kopfball stark – um in der 83. Minute düpiert zu werden. Als der Niederemmeler Keeper den Ball wegschlagen wollte, traf er den nachsetzenden Simonis, von dem der Ball ins Tor sprang. Mit einem unnachahmlichen Solo blieb es Sebastian Schäfer vorbehalten, den alten Abstand wiederherzustellen und den Schlusspunkt zu setzen (86.). Insgesamt hatte der Favorit also nur kurz gewankt. Laufelds Trainer Hochmann zeigte sich nach dem Abpfiff verwundert, dass es vom Fußballkreis Mosel eine Absage gegeben hatte, die Begegnung ins neue Jahr hinein zu verlegen: „Wir waren uns mit Niederemmel einig, zumal es sich ja nicht mehr um ein Hinrundenspiel handelte. Seit Wochen gehen wir personell auf dem Zahnfleisch. Da hätte es uns auch wenig gebracht, die Partie Anfang Dezember auszutragen.“ Immerhin kann er an den beiden nächsten Wochenenden komplett auf Akteure der zweiten Garnitur zurückgreifen, da für diese bereits die Winterpause begonnen hat.

Während die Laufelder auf den letzten Tabellenplatz zurückgefallen sind und im Abstiegskampf jeden Punkt brauchen, möchten die Niederemmeler an Spitzenreiter Hetzerath dranbleiben. Die Motivation fürs nächste Heimspiel gegen Buchholz ist umso höher, schließlich ging die Hinrundenpartie mit 0:3 verloren.

SG Laufeld/Wallscheid/Niederöfflingen – SV Mosella Niederemmel 1:4 (0:2)

Laufeld: Marcel Eis – Christopher Schmitz, Julian Burch, Patrick Rieder, Nikolas Horrell, Justin Thiel, Benedikt Kaufmann, Matthias Schäfer (66. Roman Becker), Philipp Limbach, Sven Weins (85. Tim Hoffmann), Christian Simonis

Niederemmel: Matthias Junk – Martin Schmitt (83. Christoph Esseln), Florian Philipps, Maximilian Schäfer, Martin Veit, Jan Bollig (73. Tobias Arens), Jacob Grüner, Marius Heisig, Dominik Ludwig, Sebastian Schäfer, Dennis Franzen

Schiedsrichter: David Bittner (Schweich) - Zuschauer: 102

Tore: 0:1 Martin Veit (2.), 0:2, 1:4 Sebastian Schäfer (29., 86), 0:3 Dennis Franzen (70.), 1:3 Christian Simonis (83.)

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