Nürburgring Das Nordschleifen-Gefühl ist zurück

Nürburgring · Fans bevölkern bei der Langstreckenmeisterschaft nicht nur die Boxengasse. Beim achten Saisonlauf gewinnt mit Aston Martin erstmals ein britischer Hersteller.

 Volles Haus: Zum achten Rennen der Langstreckenserie auf dem Nürburgring kamen viele Motorsportfans.

Volles Haus: Zum achten Rennen der Langstreckenserie auf dem Nürburgring kamen viele Motorsportfans.

Foto: Oliver Kleinz/Oliver Kleinz;fotokleinzoliver@gmail.com

Den achten Lauf zur NLS-Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring als historisch zu bezeichnen, wäre nicht zu hoch gegriffen. Ihm zudem das Attribut „bemerkenswert“ anzuheften, ebenfalls nicht. Zum ersten Mal nämlich in der jahrzehntelangen Geschichte der Endurance-Serie in der Eifel hat ein Fahrzeug eines britischen Herstellers (Aston Martin) die Ziellinie als Sieger überquert. Und erstmals seit fast zwei Jahren gab es entlang der Strecke und bei der Startaufstellung mit Menschentrauben wieder einmal Nordschleifenfeeling.

Die Entscheidung über den Gesamtsieg wurde indes auf den letzten Lauf am 9. Oktober vertagt. Das komplizierte NLS-Regelwerk, das die Fahrer der leistungsschwächeren Fahrzeuge bevorteilt, macht es möglich, dass vor dem Abschlussrennen in knapp zwei Wochen noch drei Teams die Möglichkeit haben, die Saison als Titelträger zu beenden. Darunter ist auch der Titelverteidiger, Phillip Leisen aus Irrel (Eifelkreis Bitburg-Prüm).

Drei Jahre nach seinem offiziellen Renndebüt ist Aston Martin auf den Ring zurückgekehrt. Am Ende hatte der in der Eifel aufgewachsene Fia-GT-Weltmeister Nicki Thiim aus Dänemark, dessen Vater Kurt 1986 in einem Rover Vitesse der erste DTM-Champion war, den Vantage GT3 als erstes Fahrzeug ins Ziel gebracht. Gemeinsam mit dem Belgier Maxime Martin, der im Vorjahr die 24 Stunden von Le Mans gewonnen hatte,  sorgte er für einen Triumph, mit dem der Sieger selbst am allerwenigsten gerechnet hätte.

„Was für ein Comeback. Wir haben gezeigt, was das Auto kann. Der Aston Martin war nicht der Schnellste, aber er ist sehr konstant gelaufen. Wir sehen uns im nächsten Jahr bei mindestens zwei Läufen wieder. Dann wollen wir voll angreifen“, war Thiim voll des Lobes über den GT3-Boliden jener Marke, die mit dem Dienstwagen DB5 als James-Bond-Auto in die Geschichte eingegangen ist. 

Als Sieger durfte sich auch Arno Klasen aus Karlshausen im Audi R8 LMS GT3 der Equipe vitesse fühlen. Gemeinsam mit Michael Heimrich (Oberursel) beendete er das vierstündige Rennen als Sieger der Klasse SP9 Am.

Das Vater-und-Sohn-Gespann Axel und Max Friedhoff aus Bergweiler bei Wittlich war mit dem Porsche Cayman GT4 CS für das eigene Team Aimpoint Racing unterwegs. In ihrer stark besetzten Klasse mit 15 Fahrzeugen kamen beide auf Position sechs ins Ziel. Der junge Nico Menzel aus Kelberg ist derweil weiter erfolgreich auf den Spuren seines Vaters Christian unterwegs – er stellte den Porsche 911 GT3 R als Sieger der Klasse SP 9 Pro-Am gemeinsam mit dem Münchener Achim Thyssen ab.

Auch Philipp Leisen erzielte im BMW 325i in der Klasse V4 einen Sieg. Am Ende aber könnten er und seine Teamkollegen aufgrund des Reglements das Nachsehen in der Endabrechnung des Championats haben.

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