Nürburgring Hilfe für die Flutopfer hat Vorrang - vorerst keine Rennen

Nürburgring · Vorerst gibt es keine Wettbewerbe auf der Strecke in der Eifel, die als wichtiges Basislager für die Katastrophenhilfe dient.

 Statt Rennwagen dominieren Einsatzfahrzeuge derzeit das Bild am Nürburgring.

Statt Rennwagen dominieren Einsatzfahrzeuge derzeit das Bild am Nürburgring.

Foto: Nürburgring media

Diese Nachricht ist angesichts der schwerwiegenden Umstände für die Vielzahl der eingesetzten Hilfskräfte nach den verheerenden Unwettern und dem Hochwasser der vergangenen Woche fast schon zu erwarten gewesen – und sie wird auch von allen Betroffenen gutgeheißen. Am Nürburgring finden bis (mindestens) Mitte August keine Motorsportveranstaltungen mehr statt. Der Ring und damit seine gesamte Infrastruktur bleiben damit bis auf Weiteres der Katastrophenhilfe erhalten. Dort steht eine Fläche von insgesamt 60 000 Quadratmetern zur Verfügung

Das Fahrerlager ist Zentrum für die schweren Rettungs- und Bergefahrzeuge von Polizei, Bundeswehr, THW, DRK, freiwilligen und Berufsfeuerwehren sowie Privatfirmen mit ähnlichem Reservoir. Das Bitburger Event Center Lager dient als Umverpackungsstätte für Tausende von Spendenpaketen, die für die von der Flut betroffenen Menschen eingegangen sind. 

Vor und auf der Eifel-Rennstrecke erinnert seit etwas mehr als einer Woche nichts mehr an Motorsport-Festivals. Und da noch nicht abzusehen ist, wie lange Fahrzeuge und helfende Hände noch gebraucht werden, hat man sich jetzt am Ring in Abstimmung mit den Veranstaltern der betroffenen Rennserien dazu entschlossen, an diesem Zustand vorerst nichts zu ändern.

Die Pressemitteilung ist entsprechend eindeutig: „Der Nürburgring sagt die geplanten Wochenend-Veranstaltungen vorerst bis einschließlich 8. August ab. Hierzu gehören die FIA World Rallycross Championship und das ADAC Racing Weekend (30. Juli – 1. August) sowie das ADAC GT Masters (6. – 8. August). Grund für die Absage ist die weiterhin anhaltende Notsituation im Landkreis Ahrweiler und die Stationierung verschiedener Einsatzkräfte am Nürburgring.“

Auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) habe sich ein Bild von der Lage am Nürburgring gemacht. „Der Nürburgring ist in dieser Hochwasserkatastrophe zu einem beispiellosen Ort der Hilfe und Solidarität geworden“, sagte Dreyer.

Die Verteilung in die von der Unwetterkatastrophe betroffenen Ortschaften erfolgt mit Helikoptern und Fahrzeugen der Einsatzkräfte. Betroffene Bürger könnten sich benötigte Artikel aber auch selbst im Bitburger Event-Center abholen, teilte die Pressestelle der Rennstrecke mit. Für die am übernächsten Wochenende (31. Juli/1. August) vorgesehene FIA World Rallycross Championship, die bereits wegen der Corona-Pandemie zweimal verschoben werden musste, ist bereits ein Ersatztermin gefunden worden.  Die Veranstaltung wird nun als Saisonfinale 2021 am Wochenende vom 27. bis 28. November stattfinden. Ob andere Rennsportserien wie das ADAC GT Masters nun ebenfalls verschoben oder ausfallen werden, darüber ist noch keine Entscheidung getroffen worden.

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