Olympische Spiele Trierer Richard Schmidt könnte Fahnenträger werden
Trier/Tokio · Der Ruderer steht zur Wahl für die ehrenvolle Aufgabe bei der Eröffnungsfeier in Tokio. Alle Sportfans können bis 18. Juli abstimmen.
Für viele Top-Leistungssportler ist es das große Ziel in ihrer Karriere, sich für Olympische Spiele zu qualifizieren. Einem Ritterschlag kommt es gleich, wenn man dann auch noch als Fahnenträger für die Eröffnungs- oder Schlussfeier ausgewählt wird.
Diese große Ehre könnte nun dem Trierer Ruderer Richard Schmidt zuteil werden. Der 34-Jährige vom RV Treviris Trier, Olympiasieger 2012 im Deutschland-Achter, ist einer von zehn Athleten und Athletinnen, die zur Wahl als Fahnenträger bei der Eröffnungsfeier stehen.
Erstmals werden bei den Spielen in Tokio zwei Sportler die deutsche Fahne ins Nationalstadion der japanischen Hauptstadt tragen. Damit kommt der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) nach eigener Auskunft einer Anregung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) nach einer geschlechtergerechten Lösung für diese Tradition nach.
Zur Wahl stehen fünf Frauen und fünf Männer, sie wurden durch den Vorstand und das Präsidium des DOSB bestimmt. Insgesamt ist es eine illustre Runde. Bei den Sportlerinnen sind Tennisspielerin Angelique Kerber, Beachvolleyballerin Laura Ludwig, Turnerin Elisabeth Seitz, Ruderin Annekatrin Thiele und Dressurreiterin Isabell Werth nominiert worden, bei den Herren neben Schmidt Hockeyspieler Tobias Hauke, Wasserspringer Patrick Hausding, Tischtennisspieler Dimitrij Ovtcharov und Turner Andreas Toba.
Kriterien für die Vorauswahl waren bisherige Erfolge und die Vorbildfunktion der Sportler, die Vielfalt der Disziplinen – und organisatorische Aspekte. So muss laut DOSB die Teilnahme an der Eröffnungsfeier mit dem Trainings- und Wettkampfprogramm der Athleten vereinbar sein.
Richard Schmidt, für den es in Tokio die vierten Olympischen Spiele sein werden, zeigt sich davon überrascht, dass er in der Liste der zehn Sportler und Sportlerinnen dabei ist – und stolz. „Es ist klasse und eine absolute Ehre, in die engere Auswahl gekommen zu sein“, teilte Schmidt per Sprachnachricht auf TV-Anfrage mit. Der Trierer bereitet sich mit seinen Teamkollegen des Ruder-Achters bereits seit mehreren Tagen im 800 Kilometer von Tokio entfernten Kinosaki am Japanischen Meer auf die olympischen Wettkämpfe vor.
Auch in Sachen Fahne gibt sich Schmidt als Teamplayer: „Ich stehe zur Wahl, weil ich in der Vergangenheit mit der Mannschaft Erfolge gefeiert habe. Meine Nominierung empfinde ich als stellvertretend für das Team.“
Wie wird gewählt? Alle Sportfans in Deutschland können im Internet abstimmen. Seit gestern und bis 18. Juli kann gevotet werden. Das Resultat der Öffentlichkeit fließt zu 50 Prozent ins Endergebnis ein, die anderen 50 Prozent bilden die Stimmen der deutschen Olympioniken.
Das gewählte Duo wird am 22. Juli bei einer DOSB-Pressekonferenz in Tokio präsentiert. Einen Tag später laufen beide Sportler bei der Eröffnungsfeier mit der deutschen Fahne ein. Sie reihen sich dann ein in einen erlauchten Kreis, zu dem unter anderem die früheren Fahnenträger Hans Günter Winkler, Birgit Fischer und Dirk Nowitzki gehören.
Hier kann für die Fahnenträger abgestimmt werden: www.teamdeutschland.de/fahnentraeger-voting