Fußball Ein Ralinger Rückzug, der es in sich hat

Ralingen · Fußball: Warum der Bezirksliga-Absteiger SG Sauertal Ralingen den Antrag gestellt hat, in der nächsten Saison in der Kreisliga C an den Start gehen zu dürfen.

 Neue Verantwortlichkeiten bei der SG Ralingen: David Hillesheim (links) engagiert sich in der sportlichen Leitung, Matteo Amodio (rechts) wird neuer Trainer.

Neue Verantwortlichkeiten bei der SG Ralingen: David Hillesheim (links) engagiert sich in der sportlichen Leitung, Matteo Amodio (rechts) wird neuer Trainer.

Foto: fupa

Der sportliche Niedergang hatte sich in den vergangenen zwei Jahren bereits angedeutet. Nun steigt die SG Ralingen als Tabellenletzter aus der Fußball-Bezirksliga ab. Doch nicht die A-Klasse, sondern die Kreisliga C soll das neue (vorübergehende) Zuhause der Mannschaft von der Sauer werden.

Was sind die Gründe für diesen Rückzug, wenn ihn der Verbandsspielausschuss so bestätigen sollte? „Aufgrund beruflicher oder studienbedingter Veränderungen haben uns peu à peu Leistungsträger verlassen. Hinzu kamen zwei schwierige Corona-Jahre und schließlich die belastende Situation nach der Hochwasserkatastrophe im vergangenen Sommer. Einige etablierte Spieler machten sich ernsthafte Gedanken über ihr Laufbahnende“, sieht David Hillesheim, gemeinsam mit Markus Pallien als Nachfolger von Michael Wagner in der sportlichen Leitung aktiv, vielschichtige Ursachen für den sportlichen Absturz.

Schon im Sommer zuvor hatten sich Daniel Barth (beruflich nach Wiesbaden), Jonas Pallien (Studium Nürnberg), Tim Schilz (Wechsel nach Rosport), Joe Schilz (SG Südeifel Bollendorf) und Marco Port (Laufbahnende nach andauernden Hüftproblemen, die eine Operation notwendig machen) verabschiedet. Frühere Leistungsträger sagten aufgrund ihres fortgeschrittenen Fußballer-Alters Adieu. Das betraf Markus Pallien, Michael Wagner, Jens Ernzerhof und auch Stefan Kuhn sowie Stefan Quiring oder Pascal Mertens.

Aus dem aktuellen Kader stehen mit Tobias Ferring, Andreas Mayer, Tobias Tossing, Jonathan Reichling und Benedikt Neises lediglich noch fünf Spieler für die neue Mannschaft bereit. „Es steht ein großer Umbruch bevor. Neben den fünf Spielern aus der jetzigen ersten Mannschaft kommen lediglich die verbliebenen Spieler der zweiten Garde dazu plus weitere Spieler, die noch mal reaktiviert werden sollen“, beschreibt Hillesheim die schwierige personelle Situation: „Deswegen werden wir auch nur noch eine Mannschaft melden, die soll aber schlagkräftig sein und in der C-Klasse eine gute Rolle spielen.“

 Matteo Amodio

Matteo Amodio

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Wer aus dem aktuellen Kader verlässt aus welchen Gründen das Team? Benedikt Schroeder wechselt zum A-Ligisten DJK Pluwig-Gusterath, Torwart Julio Tiburtius ist sich mit Mosel-A-Ligaaufsteiger SV Wittlich über einen Wechsel einig, und Samy Abderrahmane zieht zu seinem Heimatverein US Hostert nach Luxemburg zurück. Patrick Fandel geht zu seiner Heimat-SG Nimstal Messerich zurück, und Nils Wagner zieht es studienbedingt in den Stuttgarter Raum. Hinzu kommen die langwierigen Ausfälle von Julian Weber und Tim Wagner, die an den Folgen von Kreuzbandrissen laborieren. Beruflich in andere Regionen verschlägt es zudem Tobias Hansen und Stefan Keuler, Jannik Stadler steht lediglich noch sporadisch zur Verfügung.

Namen über Namen, die in dieser Dimension für keinen Club zu kompensieren sind. Nun also ein Neuanfang. Wer sind die neuen Macher neben Hillesheim und Markus Pallien? „Mit Matteo Amodio übernimmt ein junger, ambitionierter und top motivierter Trainer die neue Aufgabe an der Seitenlinie. Für den 34-Jährigen ist es sein erstes Traineramt. Unter dem bisherigen Coach Martial Servais hat Matteo bereits als Co-Trainer gewisse Aufgaben übernommen“, sagt Hillesheim. Nach Angaben des 33-Jährigen, einst als Torwart in Körperich und im Sauertal aktiv, bleibt Max Pesch Co-Trainer. Froh ist man im Sauertal über das Engagement von Felipe Amodio, dem Vater des neuen Coaches. Hillesheim: „Felipe hat in Echternach und Christnach langjährige Trainererfahrungen sammeln können und wird als beratender Teamchef fungieren.“ Während Sebastian Duny als Physiotherapeut dem Verein erhalten bleibt, wird die langjährige Physiotherapeutin Anette Marxen aufhören. „Der große Dank geht an Anette, die über Jahre hervorragende Arbeit geleistet hat“, betont Hillesheim.

Nun hoffen die Verantwortlichen im Sauertal auf grünes Licht vom Verband und einen gelungenen Neuanfang. Ein erster Schritt in diese Richtung ist mit der Sanierung des vom Hochwasser ramponierten Kunstrasenplatzes getan.

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