Ringhuscheid Immer geführt, nur einmal gesiegt: Ringhuscheids magere Ausbeute

Ringhuscheid · Fußball-Kreisliga B II: Frank Niesen und seine Mannschaft haben in den bisherigen sechs Partien gleich fünf Mal verloren. Dabei starteten sie stets gut. Der Trainer sagt, woran es liegt, dass unterm Strich viel zu wenig Ertrag hängengeblieben ist.

 Für i hre technisch anspruchsvolle Spielweise erhalten Niklas Leiner (links) und seine Ringhuscheider immer wieder Lob. Nur in Zählbares konnten sie es bislang nur selten umsetzen .

Für i hre technisch anspruchsvolle Spielweise erhalten Niklas Leiner (links) und seine Ringhuscheider immer wieder Lob. Nur in Zählbares konnten sie es bislang nur selten umsetzen .

Foto: Sebastian J. Schwarz/sjs / Sebastian J. Schwarz

Er ist kein Mann der halben Sachen. Gerade in einer solch schwierigen Situation lässt Frank Niesen, der Trainer der SG Ringhuscheid, seine Mannschaft nicht gerne alleine. Deshalb hat der 48-Jährige seinen Urlaub im Kleinwalsertal auch so gelegt, dass er am Samstag wieder zurück in der Heimat ist und das Team tags darauf im Heimspiel gegen den FSV Eschfeld coachen kann.

Als Tabellenvorletzter gehen die Vereinigten aus Ringhuscheid, Ammeldingen, Neuerburg und Karlshausen in die Partie. Fünf Niederlagen steht bislang erst ein einziger Sieg gegenüber. Und der fiel im jüngsten Spiel vor eigener Kulisse beim 5:1 über die SG Wallendorf II auch sehr deutlich aus. „Da gingen auf einmal die Bremsen auf“, berichtet Niesen. Nach 16 Minuten stand es sage und schreibe 4:0, nach knapp einer halben Stunde 5:0.

Zumindest knapp in Führung lag man ansonsten auch in allen anderen bisherigen Partien. Spielerisch zählt Niesens Elf zu den besseren Mannschaften der Liga. Wenn die Gangart etwas härter wird und es in die entscheidende Phase einer Begegnung geht, versagen dem Team aber allzu oft die Nerven und sind individuelle Fehler ausschlaggebend für die Niederlagen. Selbst bei einer absoluten Spitzenmannschaft der B-II-Liga wie der SG Pronsfeld lagen die Ringhuscheider in Front, hatten nach einem 0:1-Rückstand das Spiel sogar gedreht. In der Schlussviertelstunde schlugen die Prümtaler aber zurück und kamen in der 90. Minute noch zum Siegtreffer.

Niesen weiß um die fußballerischen Fähigkeiten und das Potenzial seines mit vielen jungen Akteuren besetzten Teams. Aber: „Wir haben viel zu viele Ausfälle. Somit müssen wir ständig mit einer anderen Startformation spielen. Es fehlen da schlicht und einfach die Automatismen.“ Besonders schmerzlich wird derzeit Mittelfeldspieler Sven Mayers vermisst. Der 26-Jährige laboriert an einer Innenbandverletzung im Knie. „Sven ist einer, der das Spiel lenken und das Tempo vorgeben kann“, weiß sein Coach.

Gegen Eschfeld muss Niesen auf eine Reihe weiterer Akteure verzichten – und das aus ganz unterschiedlichen Gründen: Till Weidenbruch plagt sich genauso wie Mayer mit Knieproblemen herum, der vor der Saison vom JFV Bitburg gekommene und einst auch beim Nachwuchs von Eintracht Trier aktive Johannes Pfaifel fällt weiterhin wegen eines Kahnbeinbruches aus. Patrick Rechin wiederum weilt im Urlaub, Thomas Milbert sah beim jüngsten 2:3 in Metterich Gelb-Rot und ist damit für eine Partie gesperrt. Maximilian Maiers weilt am Wochenende bei den Deutschen Meisterschaften der Garten- und Landschaftsbauer im thüringischen Erfurt.

„Klar kann die Stimmung aktuell besser sein“, will Niesen angesichts der Probleme im sportlichen und personellen Bereich gar nichts schönreden. Doch er spürt viel Rückendeckung, gerade von den Vorständen der SG-Vereine: „Die Verantwortlichen sind nah dran und wissen, wo die Ursachen für unsere Ergebnisse liegen.“

 T rainiert die SG Ringhuscheid in der vierten Saison: Frank Niese n.

T rainiert die SG Ringhuscheid in der vierten Saison: Frank Niese n.

Foto: Fupa Verein

Niesens ruhige, besonnene Art und sein Sachverstand kommen unverändert gut an. Nun hofft er, dass die personellen Engpässe Schritt für Schritt weniger werden und seine Mannschaft die „sehr gute Qualität, die sie eigentlich besitzt“ in Zählbares ummünzt – und in der Tabelle noch etliche Plätze gut macht.

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