Rollstuhl-Basketball-Bundesliga Angestachelte Dolphins feiern Kantersieg

TRier · Mit einem deutlichen Erfolg verabschieden sich die Trierer für diese Saison vom eigenen Publikum.

Spielertrainer Dirk Passiwan (links) trug mit 41 Punkten zum überlegenen Heimsieg der Dolphins Trier gegen Frankfurt bei.

Spielertrainer Dirk Passiwan (links) trug mit 41 Punkten zum überlegenen Heimsieg der Dolphins Trier gegen Frankfurt bei.

Foto: Holger Teusch

Der Aufruf hatte gefruchtet: So viele Zuschauer wie noch nie in dieser Saison sahen am Samstagabend das letzte Heimspiel der Doneck Dolphins Trier in der Rollstuhlbasketball-Bundesliga-Saison. Glänzend aufgelegte Gastgeber schickten vor gut 100 Fans die Skywheelers Frankfurt mit einer 84:54-Packung zurück an den Main.

Dass die Trierer ihre Gegner kaum schonten, hatten sich die Frankfurter zum Teil selbst zuzuschreiben. „Was uns motiviert hat, war, dass die Frankfurter gerechnet haben, was sie brauchen, um sich den sechsten Platz gegen uns zu sichern. Sie haben in ihrem Vorbericht gesagt, dass sie nach dem 24-Punkte-Hinspielsieg wohl nicht Gefahr laufen, im direkten Vergleich schlechter auszusehen“, berichtet Triers Spielertrainer Dirk Passiwan. Damit war der Ehrgeiz seines Teams geweckt.

Nur nach gut einer Minute konnten die Frankfurter durch einen Dreier von Nico Dreimüller eine Führung genießen (2:3 aus Trierer Sicht) – das allerdings fast zwei Minuten lang. „Wir mussten ja ohne Annabel Breuer anfangen, weil die wegen ihres Jobs zu spät kam. Deshalb musste Lukas Jung am Anfang für sie einspringen“, so Passiwan. Die Nationalspielerin – normalerweise im Start-Quintett – rollte erst kurz vor Ende des ersten Viertels aufs Feld. Da hatten sich die Dolphins bereits abgesetzt (19:11). Elf Punkte in Folge machten die Trierer über die erste Viertel-Pause hinweg bis zum Stand von 28:11. Bis zur Halbzeitpause wurde der Vorsprung ausgebaut (47:24).

Im dritten Viertel rotierten Passiwan und Assistenz-Coach Andreas Ebertz viel. Zwischenzeitlich spielte Trier mit drei Drei-Punkte-Akteuren. Zur Erklärung: Je geringer die Punktzahl der Klassifikation, desto schwerwiegender die Behinderung. In der Summe dürfen die jeweils auf dem Feld aktiven Spieler auf maximal 14,5 Punkte kommen. „Das haben wir so auch noch nicht gespielt“, sagt Passiwan. Aber auch das funktionierte. „Wir haben nichts verloren“, blickt der Coach auf die Statistik. Im dritten Viertel erzielten beide Teams jeweils 19 Punkte.

In den abschließenden zehn Minuten ließ Passiwans Team die Hinspielniederlage dann ganz vergessen. „Unser Ziel war es ja die 24 Punkte aus dem Hinspiel wettzumachen. Deshalb haben wir im letzten Viertel noch einmal richtig Gas gegeben und in den letzten Minuten übers Feld verteidigt.“ Zwölf Punkte in Folge machten die Trierer in den letzten vier Minuten. Passiwan war mit 41 Punkten wieder erfolgreichster Schütze und ist erneut auf dem Weg zum Bundesliga-Topscorer der Saison.

Im letzten Saisonspiel in knapp zwei Wochen beim Tabellenletzten Essen dürfte nichts mehr anbrennen, meint Passiwan: „Wenn alles normal läuft, und Köln verliert bei den Thuringia Bulls (Anmerkung: dem Tabellenführer), dann haben wir den sechsten Platz wieder wie im vergangenen Jahr. Nach so einer schwierigen Saison können wir damit gut leben und darauf aufbauen.“ 

Trier - Frankfurt 84:54 (19:11 - 28:13 - 19:19 - 18:11) 

Trier: Dirk Passiwan (41 Punkte), Patrick Dorner (18), Correy Rossi (11), Walter Vlaanderen (6), Nathalie Passiwan (4), Deion Green (4), Annabel Breuer, Lukas Jung

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