Rudern EM-Bronze: Lohn für jahrelanges Training

Duisburg · Johannes Thein von der Rudergesellschaft Trier belegt mit den deutschen Leichgewichts-Doppelvierer den dritten Platz bei der U-23-Europameisterschaft der Ruderer.

 Johannes Thein von der Rudergesellschaft Trier gewann bei der U-23-Europameisterschaft in Duisburg die Bronzemedaille mit dem deutschen Leichtgewichts-Doppelvierer.

Johannes Thein von der Rudergesellschaft Trier gewann bei der U-23-Europameisterschaft in Duisburg die Bronzemedaille mit dem deutschen Leichtgewichts-Doppelvierer.

Foto: Holger Teusch

(teu) „Es ist der Wahnsinn“, sagt Johannes Thein. Mit dem dritten Platz bei der U-23-Europameisterschaft hat sich der Ruderer von der Rudergesellschaft Trier (RGT) seinen Traum von einer Medaille bei einer internationalen Meisterschaft erfüllt. „Das ist mein größter sportlicher Erfolg. Das, wofür ich seit Jahren trainiere.“

Und EM-Bronze glänzt in diesem Jahr noch etwas heller, als sonst. Denn die Titelkämpfe am vergangenen Wochenende in Duisburg sind die einzigen internationalen Rudermeisterschaften in diesem Jahr. Wegen der Corona-Pandemie gibt es keine Weltmeisterschaftne. Entsprechend gut besetzt war die EM mit 650 Athleten aus 32 Nationen. „Auf dem Regattaplatz war richtig gute Stimmung. Jeder war froh, dass es doch noch internationale Rennen gab“, erzählt Thein. Ein Wermutstropfen war, dass keine Zuschauer zugelassen und die große Tribüne weitgehend leer war. „Dadurch ist natürlich einiges an Stimmung während der Rennen verloren gegangen. Gerade auch, weil es für uns ja eine Heim-EM war“, sagt der Student aus Wasserliesch.

Stoppen konnte das Thein sowie Joscha Holl (Rheinfelden), Fabio Kress (Würzburg) und Finn Wolter (Witten) im deutschen Leichtgewichts-Doppelvierer nicht. Als klar war, dass das französische Boot den Vorlauf gewinnen würde und damit als einziges der sechs Boote direkt ins Finale einziehen würde, schonte sich die deutsche Crew für den Hoffnungslauf. Mit dem zweiten Platz in diesem Rennen hinter Italien und vor der Türkei sicherte sich das Quartett einen Platz in der Entscheidung um die Medaillen am vergangenen Sonntag. Im Finale lag Theins Mannschaft bis zur Streckenhälfte bei 1000 Metern an vierter Stelle. „Dann haben wir unseren ersten Sprint gesetzt und sind an den Iren vorbei. Bei 1400 Meter folgte unser zweiter Zwischensprint und wir sind richtig weg“, erzählt der 21-Jährige. Plötzlich war so viel Adrenalin im Blut der deutschen Athleten, dass auch das auf dem Silberrang liegende italienische Boot in Reichweite kam. Die Deutschen schlossen sogar auf, auf den letzten Schlägen hatten die Ruderer von der Appenninhalbinsel noch ein paar Körner mehr. 0,37 Sekunden, knapp ein Luftkasten, fehlte Theins Boot am Ende zur Silbermedaille.

Bronze gewonnen, lautete aber das Fazit für den RGT-Sportler, der auch am rheinland-pfälzischen Landesstützpunkt am gegenüberliegenden linken Moselufer am Bootshaus des RV Treviris trainiert. Jetzt gehe es erst einmal für zwei Wochen in die Saisonpause. „Mit so einer Medaille fällt das jetzt schwer. Eigentlich würde ich gerne direkt weitertrainieren“, sagt Thein. Den Motivationsschub will er aber für seine letzte U-23-Saison nutzen: „2021 wird wieder angegriffen. Und dann gibt es hoffentlich auch wieder eine WM.“

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