Fußball-Oberliga Kaputte Stellen am Kunstrasen: Salmrohrer Spiel abgesagt

Kuriose Spielabsage in der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar: Weil Schiedsrichter Lars Busch sich ablösende Markierungslinien auf dem Kunstrasenplatz als sicherheitsgefährdend für die Spieler eingestuft hatte, sagte er die für Freitagabend angesetzte Partie zwischen dem FSV Salmrohr und der SG 2000 Mülheim-Kärlich rund 40 Minuten vor dem geplanten Anpfiff ab.

 Linien und der Kunstrasen lösen sich ab: Da sagte der Schiedsrichter die Partie in Salmrohr ab – Foto: privat

Linien und der Kunstrasen lösen sich ab: Da sagte der Schiedsrichter die Partie in Salmrohr ab – Foto: privat

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Rund 80 Zuschauer waren schon da, die Trainer hatten ihren Spielern noch ein paar Anweisungen mit auf den Weg gegeben, ehe am Freitagabend das Warmmachen der Akteure vor der Partie in der Oberliga-Nordgruppe beginnen sollte. Beim obligatorischen Platzrundgang war der mit seinem Gespann aus dem rund 180 Kilometer entfernten Landau in der Pfalz angereiste Unparteiische aber stutzig geworden. Am Strafraum des dem Salmrohrer Gemeindehaus zugewandten Tores machte er vor allem am Fünfmeter- und am Sechzehnmeterraum Stellen aus, wo der Kunstrasen seines Erachtens derart beschädigt war, dass ihm – auch nach Rücksprache mit Oberliga-Spielleiter Bernd Schneider – das Risiko für die Gesundheit der Aktiven zu hoch schien.

„Wenn du hier bei einem Schuss- oder Klärungsversuch hängen bleibst, könnte das schon böse Folgen haben“, bestätigten die beiden Mülheim-Kärlicher Akteure Jan Hawel und Gafur Seker die Einschätzung des Unparteiischen. Sehr angesäuert war ihr Trainer Thomas Arzbach, der den Salmrohrer Verantwortlichen mangelnde Kommunikation vorwarf: „Wenn der Schiedsrichter durch die kaputten Stellen eine erhöhte Verletzungsgefahr sieht, teilen wir seine Meinung. Ich kann den FSV und seinen Trainer Lars Schäfer gut leiden, hätte mir aber angesichts der ja nicht neuen Platzprobleme gewünscht, dass man uns vorher anruft. Dann hätten wir uns frühzeitig auf einen anderen Termin einigen und uns die Anfahrt sparen können.“

Das kurzfristige Angebot seines Trainerkollegen Schäfer, die Partie tags darauf oder am Sonntag dann nachmittags im Salmtalstadion (wo es kein Flutlicht gibt) nachzuholen, um angesichts der noch anstehenden englischen Wochen nicht noch mehr in Terminbredouille zu kommen, stieß bei Mülheim-Kärlich offenbar auf keine positive Resonanz: „Sie sagten mir, dass sie am Wochenende schon anders verplant seien“, so Schäfer, der „ein richtig gutes Gefühl“ vor dem Kellerduell gegen die SG 2000 gehabt habe und „sehr, sehr gerne gespielt hätte“.

Die lädierten Stellen am Kunstrasen waren auch Salmrohrs Vorsitzendem Christian Rauen (natürlich) bekannt. Dass der Schiedsrichter die Partie nicht anpfiff, fand er aber genauso wie sein Vater und FSV-Ehrenpräsident Peter Rauen „einfach überzogen“.

Der Kunstrasenplatz ist Eigentum der Ortsgemeinde. Die Erneuerung des 17 Jahre alten synthetischen Geläufs ist für Mai kommenden Jahres geplant. Christian Rauen wollte die sich ablösenden Linien schon im August erneuern und die Stellen kleben lassen, wurde aber laut eigener Aussage schon zweimal von der Fachfirma vertröstet. Die (zu) hohe Gesundheitsgefährdung sieht er nicht: „Hier wird auch fast jeden Tag drauf trainiert und vor gut drei Wochen fand hier unser Heimspiel gegen Karbach statt. Da gab es keine Einwände vom Schiri.“

Spielleiter Bernd Schneider will die Salmrohrer nun auffordern, für die nächste geplante Partie auf dem Kunstrasen am 27. Oktober gegen Waldalgesheim die Mängel zu beheben oder eine Ausweichspielstätte zu benennen. Eine Meldung an die Spruchkammer werde es aber nicht geben: „Das wird als normaler Spielausfall gewertet.“

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