Sportkegeln Keine Erstliga-Aufsteiger? Der SK Gilzem protestiert

Gilzem · Es rumort in den zweiten Kegel-Bundesligen. Das Votum des Sportausschusses des Deutschen Schere-Keglerbunds (DSKB), im Zuge des corona-bedingten vorzeitigen Saisonendes Aufsteiger aus den Landesverbänden in die zweite Liga zuzulassen, aber keine Aufsteiger von der zweiten in die erste Liga, stößt auf Unverständnis.

Sportkegeln: Keine Erstliga-Aufsteiger? Der SK Gilzem protestiert
Foto: TV/Peter Neumeyer

Unter anderem beim SK Gilzem, der nun ein Veto eingelegt, gleichdenkende Vereine mit ins Boot geholt und in Person von Spieler Tom Hoffmann einen Alternativvorschlag erarbeitet hat.

Hoffmann empfiehlt, auf Grundlage des Tabellenbilds nach der Normalsaison (Hin- und Rückrunde) die jeweiligen Spitzenreiter aus den zweiten Ligen Nord und Süd in die erste Liga aufsteigen zu lassen.

Das Bemerkenswerte ist: Von diesem Prozedere würde der SK Gilzem noch nicht mal selbst profitieren. Die Eifeler lagen in den Aufstiegsplayoffs zur ersten Bundesliga nach der Normalsaison klar auf Erstliga-Kurs, als die Saison abgebrochen wurde. Bei Zugrundelegung der Tabelle in der zweiten Bundesliga Süd nach der Hin- und Rückrunde würde aber Bosserode aufsteigen – Gilzem lag da ,lediglich’ auf Rang zwei.

„Zu oft versucht jeder nur den eigenen Vorteil zu sehen. Uns geht es darum, einen tragfähigen Kompromiss zu finden“, erklärt Hoffmann. Und es geht auch um Transparenz. „Aus unserer Sicht gäbe es durchaus eine Möglichkeit, die Saison 2019/2020 zu werten. Hierfür müsste sich der DSKB nur mit den Mannschaften an einen Tisch setzen, die für einen Aufstieg in Frage kämen, um eine Lösung zu finden, wie hier in unserem Vorschlag das Einfrieren der Tabelle nach 18 Spieltagen. Wenn die Vereine in einem Gespräch auf einen gemeinsamen Nenner kommen, um zusammen eine Entscheidung im Sinne des Sports zu nehmen, warum sollte eine derartige Entscheidung sportlich fragwürdig und rechtlich angreifbar sein?“, heißt es in dem von Gilzems Clubchef Klaus Dichter sowie Vertretern mehrerer weiterer Zweitligisten unterzeichneten Veto-Schreiben des SK an den DSKB-Hauptausschuss.

Ob es auf fruchtbaren Boden fällt? Hoffmann ist unschlüssig: „Was passiert, weiß ich nicht.“

Das Schreiben enthält zudem einen Vorschlag Hoffmanns zur Gestaltung der nächsten Saison, hinter der corona-bedingt noch manche Fragezeichen stehen. In der ersten Liga (mit zwölf statt regulär zehn Teams, da es in der abgebrochenen Saison keine Absteiger gibt) sollen die Entscheidungen nach der Hin- und Rück­runde fallen – ohne Meisterrunde. Aus den zweiten Ligen sollen die Meister nach der Normalsaison (ohne Playoffs) aufsteigen, die jeweils Zweitplatzierten sollen gegen den Neunten beziehungsweise Zehnten der ersten Liga Relegationspartien bestreiten.

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