Sportorganisation Sport zwischen Corona, Flut und Krieg

Kirchweiler · Der Sportkreis Vulkaneifel kam bisher gut durch die Corona-Zeit, berichtete Michael Bitdinger beim erstmals seit drei Jahren in Präsenz durchgeführten Sportkreistag. Der Vorsitzende sieht trotzdem eine schwierige Zukunft auf den organisierten Sport zukommen.

 Jochen Kettel (Zweiter von links) und Udo Breit (Dritter von links) wurden auf dem Sportkreistag Vulkaneifel von Sportbund-Präsidentin Monika Sauer (links) und dem Vulkaneifel-Sportkreisvorsitzenden Michael Bitdinger mit der silbernen Ehrennadel des Sportbunds Rheinland ausgezeichnet.

Jochen Kettel (Zweiter von links) und Udo Breit (Dritter von links) wurden auf dem Sportkreistag Vulkaneifel von Sportbund-Präsidentin Monika Sauer (links) und dem Vulkaneifel-Sportkreisvorsitzenden Michael Bitdinger mit der silbernen Ehrennadel des Sportbunds Rheinland ausgezeichnet.

Foto: Holger Teusch

Die gute Nachricht vorweg: Ganze zwölf Mitglieder verloren die Sportvereine im Vulkaneifelkreis im Jahr 2021, berichtete Michael Bitdinger beim Sportkreistag in Kirchweiler. „Wir stehen gegen den Trend hervorragend da. Das zeichnet unsere Vereine aus, dass sie mehr sind, als nur Dienstleister“, sagte der Sportkreis-Vorsitzende. Der Sportverein im Dorf sei in der Eifel nicht nur der Ort, wo man sich bewege, sondern sei auch gesellschaftlich und sozial wichtig. Weil Übungsstunden erzwungenermaßen während der Corona-Einschränkungen der vergangenen beiden Jahre ausfielen, hätten die Mitglieder deshalb aber nicht gleich die Kündigung eingereicht. Dass das in Städten und Großvereinen anders ist, berichtete Monika Sauer. 4,5 Prozent weniger Mitglieder beklagte die Präsidentin des Sportbunds Rheinland (SBR) im vergangenen Jahr und bestätigte Bitdingers Beobachtung: „Der meiste Verlust war bei den Großsportvereinen. In den kleinen, dörflichen Vereinen war das nicht so gravierend.“

Ein Blick in den Bürgersaal von Kirchweiler zeigte aber ein Problem, dass der ländliche Raum offensichtlich hat: Unter den 26 Vereinsvertretern beim Sportkreistag war keine Frau. „Da gibt es noch Arbeit“, meint Sauer.

Die wird laut Bitdinger sowieso nicht ausgehen. Mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie kämpfen die Sportvereine weiter. Einnahmen von Veranstaltungen sind weggebrochen und nicht zuletzt wegen des Kriegs in der Ukraine steigen die Kosten beträchtlich. „Ich sehe deutliche Schwierigkeiten in der Zukunft auf uns zukommen“, sagte Bitdinger. Durch die Flutkatastrophe im vergangenen Juli sei bei neun Vulkaneifel-Vereinen ein Schaden von deutlich über einer Million Euro, der nicht durch Versicherungen abgedeckt sei, entstanden.

Einstimmig wurde Bitdinger als Chef der 125 Vulkaneifel-Sportvereine mit ihren rund 19.000 Mitgliedern wiedergewählt. Zum Stellvertreter des Dauners wurde ebenfalls einstimmig der 33-jährige Johannes Pauls vom FC Kirchweiler gewählt. Seniorenbeauftragte ist weiterhin Roswitha Zimmer aus Gerolstein. Klaus Kiefert aus Daun ist wie gehabt für das Deutsche Sportabzeichen zuständig. Die Sportjugend hatte bereits den Jünkerather Joachim Burgard als Kreisjugendwart bestätigt.

Drei Sportfunktionäre des Vulkan­­­eifelkreis zeichnete SBR-Präsidentin Sauer als Träger der silbernen Ehrennadel des Sportbund Rheinlands aus. Udo Breit krönte seine 25-jährige Tätigkeit im Vorstand des SV Darscheid mit der Realisierung eines Kleinspielfeldes. Jochen Kettel engagiert sich seit einem halben Jahrhundert unter anderem als Geschäftsführer, in der Jugendarbeit sowie der Aus- und Weiterbildung bei der DLRG Stadtkyll. Sein Vereinskamerad Hans-Michael Jakob konnte die Ehrung nicht persönlich entgegennehmen. Fast ebenso lang wie Kettel im Verein, war der Zollbeamte unter anderem 14 Jahre Technischer Leiter der DLRG-Ortsgruppe.

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