Fußball-Rheinlandliga Doppeltes Gefühlschaos beim FSV Trier-Tarforst: Ausgleich in der Schlussminute

Trier · Dramatisches Rheinlandliga-Derby: Der FSV Trier-Tarforst feiert das Unentschieden gegen den FC Bitburg wie einen Sieg.

 Der FSV Trier-Tarforst feiert gegen den FC Bitburg den Torschützen zum 2:2-Endstand, Mohammad Rashidi.

Der FSV Trier-Tarforst feiert gegen den FC Bitburg den Torschützen zum 2:2-Endstand, Mohammad Rashidi.

Foto: Sebastian J. Schwarz/sjs / Sebastian J. Schwarz

Der Jubel kannte beim FSV Trier-Tarforst keine Grenzen, als Mohammad Rashidi in der sechsten Minute der Nachspielzeit (!) doch noch der Ausgleichstreffer zum 2:2 gegen den FC Bitburg gelungen war: Bis zur 75. Minute lag das Team von Trainer Holger Lemke noch mit 0:2 zurück. Bis dahin hatten die Bierstädter den engagierteren Auftritt hingelegt. „Angesichts des Spielverlaufs können wir sehr gut mit diesem Unentschieden leben, das am Ende etwas glücklich, aber nicht unverdient war. Wir haben nach Rückschlägen Moral bewiesen und einen unbändigen Willen gezeigt“, machte FSV-Trainer Holger Lemke seinen Spielern ein Kompliment.

Mit Willen, Einsatz und Spielglück starteten die Hausherren eine nicht für möglich gehaltene Aufholjagd, die Ayman Habbouchi mit dem Anschlusstreffer einläutete (1:2, 85.) – und mit der letzten Aktion des Spiels sorgte Rashidi mit seinem Last-Minute-Tor für ein Gefühlschaos auf beiden Seiten sorgte. Die Köpfe auf Bitburger Seite gingen nach unten, da die Gäste die zweite Hälfte dominiert und zuvor eine Großchance zur Vorentscheidung verpasst hatten.

FCB-Akteur Shend Krasnici musste nach wiederholtem Foulspiel an Rashidi in der 82. Minute mit Gelb-Rot vom durchweichten Platz. Schiedsrichter Mario Schmidt zeigte eine Nachspielzeit von fünf Minuten an, doch der finale Treffer von Rashidi fiel sogar noch später, was Lemke freute: „Wir haben die Brechstange rausgeholt, alles investiert und mit sehr offensiven Wechseln das Tor erzwungen.“ Aus Verletzungsgründen sprang auf FSV-Seite Patrik Kasel erneut in die Bresche, wurde zum zweiten Mal in dieser Saison eingewechselt und gab die Vorlage zum 2:2.

Bitburgs Trainer Fabian Ewertz rang nach Worten: „Ich bin sauer, da ich die Rote Karte gegen mich nicht verstehe. Nach Spielende bin ich sachlich zum Schiedsrichter und wollte wissen, warum er so lange habe nachspielen lassen. Es waren schließlich nur fünf Minuten angezeigt worden. Daraufhin hat er mir die Rote Karte gezeigt und nicht mit mir gesprochen, was ich schwach finde.“ Ewertz gab zu, zwei Punkte verloren zu haben. Dabei habe sich sein Team zu Beginn zu wenig zugetraut, sich aber dann gesteigert und mit viel Tempo agiert.

Die Gäste gingen durch Joshua Bierbrauer in Führung (38.), der einen Konter sehenswert via Lupfer über FSV-Torwart Johannes München abschloss und so sein elftes Saisontor feierte. Der FSV wirkte in der zweiten Hälfte lange Zeit gehemmt, während die Ewertz-Schützlinge durch Arthur Schütz mit einem sicher verwandelten Foulelfmeter auf 2:0 davonzogen. Und dann begann das Finale furioso, das von FSV-Stürmer Nicola Rigoni mit Großchancen eingeläutet wurde.

FSV Trier-Tarforst – FC Bitburg 2:2 (0:1)

Tarforst: München – Weber, Rashidi, Neumann (66. Arnold), Herres, B. Heitkötter (67. Kasel), Hahn, Ziewers (56. Schmitt), Habbouchi (78. E. Heitkötter), Picko, Rigoni

Bitburg: Merling – Floß (79. Fuchs), Bierbrauer (90. Delgado), Fisch, Krasnici, Schütz, Nosbisch (90.+3 Chimrykh), Alff, Koch, Grün, Scoupreman (74. Herrig)

Schiedsrichter: Mario Schmidt (Gerolstein)

Zuschauer: 166

Tore: 0:1 Joshua Bierbrauer (38.), 0:2 Arthur Schütz (75.), 1:2 Ayman Habbouchi (85.), 2:2 Mohammad Rashidi (90.+6)

Besondere Vorkommnisse: Gelb-Rot für Shend Krasnici (Bitburg, 82., wiederholtes Foulspiel), Rot für Fabian Ewertz (Trainer Bitburg, Unsportlichkeit nach Spielende)

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