Sport und Soziales FSV Tarforst winkt Preis auf Bundesebene

Trier · Trierer Sportverein ist auch in Corona-Zeiten sehr engagiert und hat sich nun um Sepp-Herberger-Urkunde beworben.

 Al s es im Frühsommer um die digitale Kontaktdatenerfassung bei Sportveranstaltungen ging, waren dieTarforster einer der Vorreiter in der Region. Links: Ideengeber und Entwickler Gregor Demmer, rechts: FSV-Geschäftsstellenleiter Dominik Lay.

Al s es im Frühsommer um die digitale Kontaktdatenerfassung bei Sportveranstaltungen ging, waren dieTarforster einer der Vorreiter in der Region. Links: Ideengeber und Entwickler Gregor Demmer, rechts: FSV-Geschäftsstellenleiter Dominik Lay.

Foto: Andreas Arens

Gespannt blicken sie beim FSV Trier-Tarforst am Montag, ab 19.30 Uhr, nach Mannheim: Der rund 1600 Mitglieder zählende Mehrspartenverein ist als einer von bundesweit drei Sepp-Herberger-Preisträgern für die erstmals geschaffene Kategorie „Corona-Engagement“ nominiert worden – welche Platzierung der FSV genau erreicht und ob er 5000, 3000 oder 1000 Euro gewonnen hat, wird erst während der coronabedingt diesmal digital übertragenen Veranstaltung bekanntgegeben.

„Unabhängig von der Endplatzierung macht es uns schon jetzt sehr stolz, überhaupt so weit gekommen zu sein“, betont FSV-Vorsitzender Werner Gorges im Gespräch mit dem TV. Die virtuelle Preisverleihung wird er gemeinsam mit Jugendleiter Steffen Hilmer, Nachwuchstrainerin Maren Fey und Geschäftsstellenleiter Dominik Lay vom Sportzentrum des Vereins an der Kohlenstraße aus verfolgen. Geplant ist auch eine Live-Schaltung zur Gala im Mannheimer Rosengarten, wo unter anderem DFB-Präsident Fritz Keller, die Bandmitglieder der Söhne Mannheims sowie Stiftungskurator und Musiker Rea Garvey genauso vor Ort sind, wie die zweifache Fußballweltmeisterin Renate Lingor und Waldhofs früherer Kult-Bundesligatrainer Klaus Schlappner. ZDF-Moderator Norbert König führt durch die Verleihung der Sepp-Herberger-Urkunden, die im Internet live auf DFB-TV übertragen wird.

Um seiner sozialen Verantwortung in Pandemie-Zeiten gerecht zu werden und trotz der Corona-Einschränkungen sportlich aktiv zu bleiben, rief der FSV eine Reihe von Aktionen ins Leben und bewarb sich bei der nach dem früheren Bundestrainer und 54er Weltmeister benannten Stiftung.

So initiierten die Tarforster im und rund um den Stadtteil eine Einkaufshilfe für Corona-Risikogruppen sowie Menschen in Quarantänesituationen. Zudem gibt es beim FSV zweimal in der Woche einen Telefondienst, um Senioren eine Anlaufstelle für soziale Kontakte und gegen das Alleinsein zu bieten. Nachdem wieder der Besuch von Sportveranstaltungen möglich war, kooperierte der Verein mit der in Saarburg ansässigen Firma Euresa. Ein Online-Ticketsystem für die Kontakterfassung sollte die Zettelwirtschaft und Warteschlangen an den Eingängen der Sportanlagen ablösen. Von zu Hause aus können die Aktiven ferner an Online-Einheiten teilnehmen. Regelmäßige virtuelle Treffen sollen auch den Austausch gerade der Kinder untereinander fördern. Am Nikolaustag startete der FSV eine Mitmachgeschichte, und auch mit einer wöchentlichen Lesestunde will man den Kontakt zum Nachwuchs am Leben halten. Als Highlight blicken die Tarforster hier auf die Teilnahme am Bundesvorlesetag und die Verlosung eines Buches (Trier: De-coded) von der 14-jährigen Triererin Dilara Röttger, die in diesem Rahmen ihr erstes Buch vorstellte, zurück. Malwettbewerbe und ein Fifa21-Online-Turnier rundeten das breitgefächerte Angebot ab.

Neben dem „Corona-Engagement“ gibt es die Sepp-Herberger-Urkunden auch in den Kategorien „Behindertenfußball“, „Resozialisierung“ sowie „Schule und Verein“ und „Fußball Digital“. In der Kategorie „Sozialwerk“ wird zusammen mit der Horst-Eckel-Stiftung der dem letzten lebenden Weltmeister von 1954 gewidmete Sonderpreis an einen Verein vergeben, der sich beispielgebend für ein in Not geratenes Mitglied engagiert. Insgesamt werden am Montagabend 16 Fußballakteure mit Preisgeldern in Gesamthöhe von 55 000 Euro ausgezeichnet.

Aufgrund der Corona-Pandemie wird die Verleihung erstmals als Fernsehshow durchgeführt. „Wir haben uns dazu entschieden, die Veranstaltung in diesem Format durchzuführen, weil wir davon überzeugt sind, dass es gerade in diesen außergewöhnlichen Zeiten besonders wichtig ist, die herausragenden Engagements in den Fußballvereinen einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Alle Preisträger sind leuchtende Beispiele für die integrative Kraft des Fußballs und haben gerade jetzt besondere Bedeutung“, betont Stiftungsgeschäftsführer Tobias Wrzesinski.

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