Fußball Tawerner schnappen sich den Kreispokal

Trier-Olewig · Nach zwei vergeblichen Anläufen geht der Kreispokal der A- und B- Ligisten mal wieder an den SV Tawern. Die Schwarz-Weißen besiegten Bezirksliga­aufsteiger SG Igel-Liersberg beim 4:1 sogar klar.

 Geschafft: Nach zwei vergeblichen Anläufen in den vergangenen Jahren hat der SV Tawern erstmals seit 2012 wieder ein Kreispokalfinale gewinnen können – und den bisherigen A-Ligakonkurrenten SG Igel-Liersberg noch dazu deutlich mit 4:1 bezwungen.

Geschafft: Nach zwei vergeblichen Anläufen in den vergangenen Jahren hat der SV Tawern erstmals seit 2012 wieder ein Kreispokalfinale gewinnen können – und den bisherigen A-Ligakonkurrenten SG Igel-Liersberg noch dazu deutlich mit 4:1 bezwungen.

Foto: Sebastian J. Schwarz/sjs / Sebastian J. Schwarz

Waren die Vereinigten aus Igel-Liersberg, Zewen und Langsur vor Wochenfrist noch obenauf und konnten den Titel in der A-Klasse feiern, so unterlag das Team des coronabedingt abwesenden Trainers Patrick Zöllner am Samstagabend einem SV Tawern, der sich aufgrund einer deutlichen Steigerung in Hälfte zwei den Cup verdient hatte. Es war nach den verlorenen Endspielen von 2014 (gegen die SG Nittel, 0:2) und 2018 (gegen den SV Sirzenich, 1:3) der erste Tawerner Pokalsieg seit 2012, als man im Finale von Welschbillig die SG Pölich mit 3:2 nach Verlängerung besiegen konnte.

Beide Mannschaften lieferten sich bei sommerlichen Temperaturen ein umkämpftes und ausgeglichenes Duell. Tawerns Pascal Hurth hatte die erste gute Szene, als ein Angriff über Marco Ihl und Liam Vella vom reflexartig reagierenden SG-Torwart Alexander Hinz pariert wurde. Die erste Hiobsbotschaft ereilte den A-Liga-Meister, als Jakob König mit Problemen verletzt vom Platz musste (23.). Einen langen Sprint von Lars Wagner, der in der 67. Minute wegen Foulspiels mit Gelb-Rot frühzeitig duschen gehen durfte, konnten die Tawerner nur auf Kosten eines Fouls im eigenen Strafraum stoppen. Erik May ließ sich die Chance vom Punkt aus nicht entgehen und traf zur Igeler Führung (26.).

Doch die Tawerner Antwort folgte prompt: Nachdem Carsten Vogel einen Ball erobert hatte, direkt auf Pascal Hurth spielte, dieser Hinz umkurvte und ins lange Eck schob, stand es 1:1 (28.). Hurth ließ nicht nur in jener Szene seine große individuelle Klasse aufblitzen, sondern in der zweiten Halbzeit insbesondere noch bei zwei weiteren Aktionen.

Erst nach dem zweiten Treffer wurde es ein packender und von vielen rassigen Zweikämpfen geprägter Pokalfight. May verzog per Direktabnahme (32.). Glück hatte danach Sahel Djedda, dass Schiedsrichter Veron Besiri sein Foulspiel an Ihl als letzter Mann nur mit Gelb ahndete. Kurz vor der Pause strich ein 30-Meter-Freistoß von May nur knapp am Tawerner Tor vorbei.

Igel-Liersberg kam mit mehr Entschlossenheit aus der Kabine. Max Meyer und Tim Höfer sorgten für ein Übergewicht im Mittelfeld, doch so richtig zwingend war das nicht. Als sich die SG-Abwehr nach einer Verkettung von Fehlern nicht einig war, sorgte Ihl per Aufsetzer-Kopfball für die Tawerner Führung (56.). Nach Zuspiel von Michael Fantes hatte Vogel das 3:1 auf dem Fuß, doch Hinz klärte zur Ecke (60.). Einen Moment später scheiterte Wagner im Eins-gegen-eins an Tawerns Schlussmann Mike Kratz. Als nach einer Flanke des überragenden Ihl Wagner den Ball an die Hand bekam, gab der umsichtig und unaufgeregt pfeifende Besiri erneut Elfmeter: Kapitän Tobias Weber verlud Hinz zum 3:1 (66.).

Im Anschluss an Wagners Platzverweis nach Frustfoul musste die von Co-Trainer Stephan Döpken gecoachte Igel-Liersberger Mannschaft 23 Minuten lang in Unterzahl spielen und kassierte noch einen weiteren Treffer: Nach Steckpass von Karim Yahia auf Hurth hieß es 4:1 (78.).

Zöllner-Vertreter Döpken bilanzierte, dass „der Sieg von Tawern vom Ergebnis her zu hoch ausgefallen, aber unterm Strich vollkommen verdient ist. Wir haben unsere spielerische Klasse überhaupt nicht abrufen können. Tawern ist ein würdiger  Pokalsieger. Wir waren nicht in der Lage, über 90 Minuten konstant dagegenzuhalten. Es hat auch der letzte Schuss Motivation gefehlt“.

Tawerns seit Oktober amtierender Trainer Steve Birtz strahlte nach seinem ersten Titel mit den Schwarz-Weißen übers ganze Gesicht: „Wir haben von der ersten bis zur letzten Minute alles gegeben und uns den Pokalsieg absolut verdient. Nach dem Rückstand haben wir taktisch gar nichts umgestellt. Die Jungs haben das dann in Eigenregie gelöst und postwendend das 1:1 erzielt. Wie sie einfach weitergefightet haben, ist unglaublich, denn die erste Halbzeit ging klar an Igel. Der Cupsieg sollte uns für die neue Saison einen richtigen Schub verleihen.“

Stimmen zum Spiel:

Erik May, Kapitän der SG Igel-Liersberg: „Tawern war die bessere Mannschaft. Sie haben es mehr gewollt. Wir kommen gut rein, gehen schnell in Führung, kassieren dann schnell das 1:1 und dann nach der gelb-roten Karte weitere Gegentore. Es war eine lange, anstrengende Saison, an deren Ende uns die Körner gefehlt haben. Wir waren heiß, doch wir waren einfach in der zweiten Halbzeit deutlich schlechter. Mit dem Meistertitel und dem Bezirksligaaufstieg sind wir mega zufrieden. Jetzt gehen wir erstmal auf Mannschaftsfahrt, auch wenn wir den Pokal nicht nach Holland mitnehmen können.“

Christian Gales, Sportlicher Leiter des SV Tawern: „Es war ein absolut verdienter Pokalsieg, die Jungs waren total fokussiert. Sie haben von der ersten Minute an alles investiert und sich für eine starke Rückrunde belohnt. Die erste Hälfte war grundsätzlich ausgeglichen, doch dann haben wir das Ding gezogen und eine super zweite Halbzeit abgeliefert.“ 

Sebastian Junk, stellvertretender Kreissachbearbeiter und Vorsitzender des SV Tawern: „Die Mannschaft hat sich den Pokalsieg verdient, weil sie in der zweiten Halbzeit alles reingeworfen hat. Kompliment aber auch an die Gastgeber des SV Olewig, die vielen Helfer und an das Schiedsrichtergespann, die hier für eine reibungslose Organisation gesorgt haben. Es war alles bestens.“

SV Tawern – SG Igel-Liersberg 4:1 (1:1)

Igel-Liersberg: Hinz – Krames, Dauns, Görgen, Djedda (60. Gasteier), Höfer, Meyer, May, König (23. Deutschen), Hein (52. Thon), Wagner

Tawern: Kratz – Yahia, F. Weber, T. Weber, Fantes, Kirch, Vella (52. Regitz), D. Weber, Hurth (87. Densborn), Ihl (86. Konrad), Vogel (78. Bock)

Schiedsrichter: Veron Besiri (Trier)

Zuschauer: 400

Tore: 0:1 May (26., Foulelfmeter), 1:1 Hurth (28.), 2.1 Ihl (56.), 3:1 Tobias Weber (66., Handelfmeter), 4:1 Hurth (78.)

Gelb-Rote Karte: Wagner (67., SG Igel-Liersberg, wiederholtes Foulspiel)

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