Saarburg Der Bolzplatzkicker von der Saar

Saarburg · Nicolas Hengel versuchte sich zwischenzeitlich auch mal in der Bezirksliga beim SV Konz. Warum es ihn dann aber wieder zu A-Ligist SG Saarburg/Serrig zog, und wie er hier die Lage nach der Winterpause sieht.

 Nicolas Hengel

Nicolas Hengel

Foto: Fupa

Die Freunde aus gemeinsamen Schul- und A-Jugendzeiten ließen Nicolas Hengel vor gut einem Jahr vom SV Konz zu seinem Herzensverein nach Saarburg zurückkehren. Den hatte der zentrale Mittelfeldspieler im Sommer 2019 in Richtung Saar-Mosel-Eck verlassen, um Erfahrungen im höherklassigen Bereich zu sammeln. „Im ersten Jahr in Konz habe ich noch viel Spielzeit bekommen und fast alle Partien mitgemacht. Die zweite Saison wurde ja dann Ende Oktober wegen Corona abgebrochen. Dort kam ich nur auf sechs Einsätze.“ Der Kontakt zur SG Saarburg/Serrig sei „nie abgerissen“ gewesen. Gereizt habe ihn auch die gute Entwicklung bei der SG, und „ich hatte mir wieder mehr Spielzeit erhofft“. Mit neuen Erfahrungen in taktisch-technischer Hinsicht, „wobei ich mir vor allem von Stefan Becker und Tristan Reger viel abgeschaut habe“ startete der in Wawern lebende Hengel in Saarburg und Serrig wieder richtig durch und zählt seit der Wiederaufnahme des Spielbetriebs im Sommer zu den unumstrittenen Leistungsträgern bei den Vereinigten.

Mit sieben Jahren startete er einst beim SV Tawern und spielte bis zu seinem ersten A-Jugendjahr bei der (dortigen) JSG Obermosel, um im zweiten Jahr nach Saarburg ins Rheinlandligateam zu wechseln. „Von kleinauf war ich in Wawern auf dem Bolzplatz unterwegs, habe mir so die Technik und das Dribbeln beigebracht“, erinnert er sich. Später kamen Mentalität, die Ruhe am Ball sowie die Übersicht und eine hohe Einsatzbereitschaft hinzu.

Den Trainerwechsel in diesem Winter – Thomas Repplinger folgte auf Bastian Hennen (der TV berichtete) hat Hengel „sehr positiv“ aufgenommen. „Thomas kennt die Mannschaft bestens, weil er über Jahre hinweg hier die A-Jugend sehr erfolgreich trainiert und eine gute Vorbereitung mit uns absolviert hat. Trainingsbeteiligung und Stimmung sind richtig gut. Wir haben uns schon gut zusammengefunden und konnten mit den Testspielergebnissen zufrieden sein.“

Auch wenn mit dem bisherigen Coach Hennen (als Spieler zu B-Ligist SG Wiltingen) und Tim Darimont (zum Saar-Verbandsligisten SV Gersweiler) zwei Leistungsträger weggefallen sind, sieht er sein Team gerüstet. „Wir können, wenn es sehr gut läuft, vielleicht noch Sechster werden, müssen aber auch den Blick nach unten richten. Den Klasseverbleib wollen wir so früh wie möglich klar machen.“ Derzeit rangieren Hengel und sein Team mit 17 Punkten aus 15 Spielen auf dem achten Platz. Osburg als Sechster hat drei Punkte und eine Partie mehr auf dem Konto.

Aus Hengels Sicht ist auch Flexibilität gefragt. „In der Vorbereitung habe ich von der Innenverteidigung bis zum Sturm alle Positionen durchgespielt, doch auf der Acht oder auf der Sechs fühle ich mich am wohlsten. Als zentraler Mittelfeldspieler habe ich viele Ballkontakte und kann das Spiel gestalten“, sagt der Fan von Real Madrids Karim Benzema. „Er vereint die Kombination aus überragender Physis und einer starken Technik. Persönlich besteht in meinem Zweikampfverhalten und beim Kopfballspiel aber noch Verbesserungsbedarf ...“

Sein bislang emotionalstes Tor erzielte der 23-Jährige Mitte September beim 4:3-Auswärtssieg in Tarforst, als man mit 0:3 hinten lag, ihm in der zweiten Minute der Nachspielzeit das 3:3 per Elfmeter gelang und man danach noch den Siegtreffer erzielte. Beim 5:2-Sieg in der Relegation der Saison 2017/18 brauchte Saarburg im entscheidenden Spiel gegen den TuS Mosella Schweich II einen Sieg mit drei Toren Differenz: „Es war unfassbar, genau diesen Vorsprung haben wir zum Aufstieg in die A-Klasse gebraucht und es freut mich im Nachhinein noch immer, dass ich in diesem Spiel mit einem Volleyschuss aus 20 Metern ein Tor beisteuern konnte.“

Der Fitness- und Fahrradfan studiert derzeit an der Uni in Trier Mathematik und Geographie. Im Sommer will er den Bachelor in der Tasche haben, um dann „in zwei Jahren hoffentlich unterrichten zu können“. Bis dahin hofft Hengel auf viele erfolgreiche Spiele in der A-Liga. „Diese Klasse ist für uns genau die richtige, vielleicht können wir in ein paar Jahren mal ganz oben anklopfen, denn die Nachwuchsarbeit hier ist seit Jahren vorbildlich.“

Nach dem jüngsten 0:4 in Tawern soll nun am Sonntag, ab 15 Uhr, zu Hause im Kammerforststadion gegen den FSV Trier-Tarforst II erstmals nach der Winterpause etwas Zählbares her. An das Hinspiel haben sie bei der SG jedenfalls die besten Erinnerungen ...

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