Wildwasserkanu Sprinter Niklas Ernst aus der Eifel steht Marathon bevor

Solkan/Bitburg · Hinter dem 18-Jährigen aus Rittersdorf liegen ereignisreiche Wochen. Was er erlebt hat - und warum es jetzt richtig hart für ihn wird.

 Hoch konzentriert: Der Wildwasserkanute Niklas Ernst vom TV Bitburg ist nach seinem ersten Nationalmannschafts-Einsatz zufrieden.

Hoch konzentriert: Der Wildwasserkanute Niklas Ernst vom TV Bitburg ist nach seinem ersten Nationalmannschafts-Einsatz zufrieden.

Foto: privat

Bevor seine Arme so richtig zu ,brennen’ beginnen, ist der Nachwuchs-Wildwasserkanute Niklas Ernst vom TV Bitburg normalerweise immer schon im Ziel. In der Regel dauern Sprintrennen, die Spezialdisziplin des Eifelers, in den reißenden Gewässern 40 bis 50 Sekunden.

Diesmal war es aber anders. Ernst, erstmals für Deutschland am Start bei der Wildwasser-Junioren-Europameisterschaft in Slowenien, war sowohl in den beiden Vorläufen als auch im Finale (als Zwölfter) jeweils rund 57 Sekunden auf der Strecke unterwegs. Auch der Sieger erreichte erst nach etwa 54 Sekunden das Ziel. „Ab etwa 50 Sekunden wird es richtig zäh“, berichtet der 18-Jährige, der nach der EM bei der Deutschen Meisterschaft, die auf der Möll in Oberkärnten ausgetragen wurde, noch mehr auf die Zähne beißen musste. Die Strecke dort – noch länger, und wie. Rund 1:42 Minuten benötigte er in der Junioren-Klasse jeweils in beiden Läufen bis ins Ziel – als Gesamt-Vierter lag der Rittersdorfer 2,76 Sekunden hinter dem Sieger.

Anstrengende Wochen liegen hinter Ernst, in denen er viele neue Erfahrungen gesammelt hat: „Es war ein komplett anderes Gefühl, bei so einem großen Event wie der Europameisterschaft dabei zu sein. Es war cool!“ Ursprünglich war in Slowenien eine Weltmeisterschaft geplant, laut Ernst wurde aber durch die Absage Australiens eine EM daraus. Mit den erzielten Resultaten ist er „total zufrieden“. Unter anderem lernte er bei Themen rund um die Rennvorbereitung hinzu. Eine Kardinalfrage dabei: Wie bekomme ich die Nervosität in den Griff?

Für Deutschland zu starten, macht Ernst stolz. Und er hat Blut geleckt. Nach seinem letzten Jahr im Juniorenbereich wechselt er nun in die U 23. Auch dort will er ins Nationalteam. Doch die Hürden sind hoch. In der neuen Altersklasse weht ein anderer, noch härterer Wind. Ernst: „In den nächsten Jahren wird es ziemlich schwierig für mich. Im Training wird bei mir noch mehr passieren müssen. Ich muss die Umfänge weiter hochfahren. Dafür ist Wille nötig. Aber den habe ich.“

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