HSG Wittlich Internationaler Handballcup: „Geistertickets“ statt Traditionsturnier

Wittlich · Wegen der Corona-Krise müssen die Macher des Vereins umplanen.

 Der international besetzte Wittlicher Handballcup kann wegen der Corona-Krise in diesem Jahr nicht stattfinden.

Der international besetzte Wittlicher Handballcup kann wegen der Corona-Krise in diesem Jahr nicht stattfinden.

Foto: TV/Dieter Rau

Zum zweiten Mal seit der Premiere im Jahr 1999 findet kein top-besetztes Frauen-Handballturnier in Wittlich statt. War es im Jahr 2008 die Olympiateilnahme der deutschen Handballerinnen in Peking, die dafür sorgte, dass das Turnier der HSG Wittlich frühzeitig abgesagt werden musste, ist es nun 2020 die Corona-Pandemie und deren Auswirkungen.

Mit den Erstligisten Bietigheim, Leverkusen, Buxtehude, Metzingen und erstmals Neckarsulm standen fünf der sechs Turnierteilnehmer schon lange fest, zudem hielt die HSG Wittlich Kontakt zum Titelverteidiger und letztjährigen Champions-League-Halbfinalisten Metz. Doch mit der Bestätigung von Mittwoch, dass bis 31. August keine sportlichen Großveranstaltungen mit Zuschauern in Rheinland-Pfalz möglich seien, war klar, dass das für August geplante Turnier im Eventum ausfallen muss.

„Der Wittlicher Handballcup lebt auch von einer dicht besetzten Halle mit begeisterungsfähigen Zuschauern. Zudem war fraglich, ob die aktuellen und zu erwartenden Hygienemaßnahmen einen gewohnten Turnierablauf möglich gemacht hätten. Aus unserer sozialen Verantwortung gegenüber Spielerinnen, Besuchern und unseren zahlreichen Helfern aus der HSG haben wir die Entscheidung getroffen“, begründet Axel Weinand, Vorsitzender der HSG Wittlich, die Absage.

Schon die ursprüngliche Terminfindung des Turniers war nicht einfach gewesen. Wegen der Olympischen Spiele von Tokio (24. Juli bis 9. August) wäre das Turnier nicht an seinem angestammten Termin am ersten Augustwochenende möglich gewesen, der Wittlicher Handballcup sollte Ende des Monats über die Bühne gehen. Dann wurde Olympia auf 2021 verschoben, und nun musste die HSG auch für ihr Traditionsturnier die Reißleine ziehen, für das es viele Anfragen von Vereinen aus dem In- und Ausland gegeben hatte – speziell, nachdem ein ähnliches Saison-Vorbereitungs-Turnier in Oldenburg bereits vor einigen Wochen abgesagt worden war.

Die Turnier-Absage trifft den Verein auch finanziell, denn die Einnahmen wurden immer in die Jugendarbeit investiert. Daher bietet die HSG eine „virtuelle Geisterkarte“ an. Wer den Verein unterstützen will, kann zum Preis von 22 Euro bereits eine Turnierkarte für den Wittlicher Handballcup 2021 erwerben. Der Käufer erhält dann für 2021 eine Gutschrift in Höhe von fünf Euro, zwei Euro werden der Wittlicher Tafel gespendet. Weinand: „Wir hoffen, dass wir so einen Teil der finanziellen Verluste kompensieren können.“

Bestellungen können über die E-Mail-Adresse hsg.wittlich@t-online.de erfolgen.

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