Motorsport Wolsfelder Bergrennen: Da geht’s zu wie im DFB-Pokal

Wolsfeld · Der EMSC Bitburg lädt an Pfingsten zum 57. Mal zur Traditionsveranstaltung ein. Teilnehmer und Fans schätzen die unverwechselbare Atmosphäre an der Nims.

 Die Naturtribünen entlang der Rennstrecke sind prägend für das Wolsfelder Bergrennen.

Die Naturtribünen entlang der Rennstrecke sind prägend für das Wolsfelder Bergrennen.

Foto: TV/Jürgen C. Braun

Die Südeifel steht am Sonntag und Montag im Zeichen des Motorsports: Zum 57. Mal lädt der Eifelmotorsportclub (EMSC) Bitburg zum Bergrennen auf Deutschlands kürzester – und deswegen wohl auch anspruchsvollster – Strecke ein. Der Reiz des „Großen Preises an der Nims“ ist ungebrochen. Das zeigt das Nenn-Ergebnis in diesem Jahr deutlich.

„Nichts geht mehr. „Wir haben 211 Starter in diesem Jahr. So viele Teilnehmer hatten wir noch nie. Da wird an Pfingsten auf und neben der Strecke alles pickepacke voll“, sagt Christoph Schackmann, Präsident des Bitburger Motorsportclubs, der seit mehr als einem halben Jahrhundert das spektakuläre Rennen auf der 1,6 Kilometer langen Strecke zwischen Wolsfeld und Wolsfelderberg ausrichtet.

„Wolsfeld ist so ähnlich wie der DFB-Pokal im Fußball. Da herrschen eigene Gesetze. Da sind manchmal Piloten vorne, die du gar nicht auf der Rechnung hattest. Und andere hoch gewettete Fahrer rangieren nach drei Läufen unter ferner liefen.“ Der badische Formel-3-Spezialist Frank Debruyne, der im vergangenen Jahr mit seinem AST-Dallara F303 als Führender im Berg-Cup des Deutschen Motorsport-Bunds für Rennwagen und als Vierter in der Deutschen Bergmeisterschaft angereist war, weiß, wovon er spricht.

 Am Ende hatte auf der engen, winkligen Piste ein Sportwagen-Pilot die Nase vorne. Thomas Conrad  ergatterte in drei perfekten Läufen in seinem Zwei-Liter-Eigenbau-Sportwagen vom Typ CRS MTK 55/7 mit Renault-Triebwerk seinen ersten Gesamtsieg. Hauchdünne 0,7 Sekunden trennten die beiden Protagonisten am Ende eines grandiosen Rennsport-Wochenendes in der südlichen Eifel.

„Diese Strecke ist wie eine Rallyepiste. Jede Menge  PS geben da nicht den Ausschlag. Sie können unter Umständen sogar hinderlich sein, wenn es untenrum am Drehmoment fehlt“, erläutert Conrad.

Auch in diesem Jahr ist die Zahl derer, die als Tagessieger gehandelt werden, deshalb genau so unübersichtlich wie wahrscheinlich auch lückenhaft.

Der Ablauf des Bergrenn-Wochenendes ist ähnlich wie seit vielen Jahren. Am Pfingstsonntag finden die Trainingsläufe statt, am Montag geht es wegen der großen Teilnehmerzahl  bereits um 8 Uhr los. Drei Wertungsläufe werden in der Regel gefahren, bis dann am späten Nachmittag der Gesamtsieger feststeht.

In Wolsfeld sind nicht nur die Top-Stars am Berg am Start, sondern auch viele Fahrer aus Vereinen aus der Eifel, dem Hochwald und der Pfalz sowie von Mosel und Saar. Am  Wolsfelder Berg kommen alle auf ihre Kosten, die in den Wochen und Monaten vorher mit Herzblut und Geduld an ihren Autos geschraubt  und sie auf den Punkt rennfertig gemacht haben.

Die  Fans kommen vor allem wegen der Atmosphäre. Hunderte pilgern bereits in den frühen Morgenstunden hinauf, um sich einen Logenplatz auf den Naturtribünen zu sichern. Dort wird Jahr für Jahr unter Gleichgesinnten gecampt, gegrillt  und jeder Drift  fachmännisch begutachtet.

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